Hydrogen Dialogue 2024

"Wachsen - aber nachhaltig!"

Ein Diskussions-Beitrag von Prof. Dr. Guido Quelle, Managementberatung Mandat

Wachstum ist nicht böse, sondern wichtig: Mit dem richtigen Wachstums-Verständnis tragen Unternehmen auch zur Schonung wichtiger Ressourcen und der Umwelt bei. Aber genau das dürfen sie nicht dem Zufall überlassen, sondern müssen es planen. 

Professor Dr. Guido Quelle, der 'Wachstumsflüsterer'. © privat Nachhaltigkeit - dieser unscheinbare Begriff hat sich in jüngster Zeit zu einem gesellschaftlichen Megatrend entwickelt. Wir müssen Ressourcen schonen und neue Wege des Konsums und des Wirtschaftens entwickeln, um unserer Welt nicht noch mehr Schaden zuzufügen. Anders gesagt: Es kann mit der Ausbeutung auf Kosten der Erde nicht unendlich so weitergehen. Aber: Allein der Schluss ist falsch, dass es das böse Wachstum an sich wäre, das genau diesen Unsinn befördere. Das Gegenteil ist der Fall! 

Intelligentes Wachstum ist gefordert. Es kann schlichtweg nicht darum gehen, das Bestehende ständig zu vermehren. Vielmehr sollte jeder verantwortliche Manager die Weichen für nachhaltiges Wachstum - wir nennen es auch gesundes, profitables Wachstum - stellen. Da erscheint es nur logisch, dass auch die Unternehmensführung den Nachhaltigkeitsbegriff versteht - und zwar in allen Facetten, nicht nur aus der ökologischen, sondern auch aus der ökonomischen und sozialen Perspektive heraus und Wachstum gedanklich vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. 

Nachhaltiges Wachstum stellt das Kundenbedürfnis in den Mittelpunkt 
Wie sieht ein solches nachhaltiges Wachstum aus? Indem man sich vor allem an Inhalten orientiert und das konkrete Bedürfnis seiner Kunden in den absoluten Mittelpunkt stellt. Ein Beispiel: Nur wenigen Kunden geht es darum haptische Bücher zu kaufen. Ihr Bedürfnis ist ein anderes. Sie wollen Geschichten, wollen informiert oder unterhalten werden, wollen sich gruseln oder freuen. Das Buch ist dafür nur ein Medium - und damit austauschbar. Genau auf dieses Bedürfnis hätte sich der Buchhandel konzentrieren sollen, anstelle sich gedanklich an der Buchpreisbindung festzuklammern. 

Und: Intelligentes, nachhaltiges Wachstum entsteht durch Innovationen. Dies ist schon allein aufgrund der massiven Herausforderungen durch die fortschreitende Digitalisierung unabdingbar: Clevere neue Produkte entwickeln und neue Vertriebswege erschließen, muss in Zeiten disruptiver Geschäftsmodelle das Gebot der Stunde sein. Also: "anders statt mehr des Gleichen". 

Produkte und Verfahren müssen immer wieder auf den Prüfstand 
Denn Unternehmen entwickeln sich erst nachhaltig weiter durch Erneuerung. Sie überarbeiten Produkte und Dienstleistungen, gestalten ihre Verfahren neu, entwickeln innovative Ansätze, um profitabler und in der Zukunft ressourcenschonender handeln zu können. 

Aber wie können sie das erreichen? Ich sehe vor allem vier Aspekte, die Unternehmen verfolgen sollten:
  • Wie oben ausgeführt: Gesundes Wachstum ist an Inhalten orientiert und zentriert das, was der Kunde von den Produkten oder Dienstleistungen hat. Es gibt auch ungesundes Wachstum, das lediglich Zahlen im Blick hat und ein "Mehr des Gleichen" produziert.  
  • Wachstum kommt von innen, aus dem Unternehmen heraus: Nicht äußere Faktoren wie Politik, das Wetter, die Konjunktur etc. sorgen für Wachstum oder verhindern Wachstum, sondern das Unternehmen mit einer entsprechenden Innovationskultur ist selbst verantwortlich. 
  • Dieses Wachstum erzielen Firmen auch, indem sie nicht dem Preisdruck nachgeben, sondern angemessene Preise fordern, die sich am Nutzen orientieren, den Produkte oder Dienstleistungen schaffen. 
  • Echtes Wachstum entsteht bei Knappheit: Dann sind intelligente Ideen gefordert und es kommt zu kreativen Lösungen.
In meiner Laufbahn als Unternehmer und Unternehmensberater habe ich vor allem eines gelernt: Unternehmen mit einer entsprechenden Innovationskultur sind selbst in der Lage, Wachstum zu fördern. Das nachhaltige Wachstum, das wir uns alle wünschen, beginnt in den Köpfen der Entscheider und bei ihren Fähigkeiten, die eigenen Teams "mitzunehmen" und tatsächlich zu führen: Das Top-Management muss unternehmensinterne Wachstumsbremsen identifizieren und eine nachhaltige Kultur des Wachstums schaffen. 

Fazit: Wachstum beginnt "oben". Oben in der Gewinn- und Verlustrechnung, oben in der Unternehmensführung und oben in unserem Oberstübchen. 

Prof. Dr. Guido Quelle, der "Wachstumsflüsterer", ist als einer der wenigen Managementberater weltweit als Unternehmer, Berater, Autor und Redner seit fast 30 Jahren Experte für gesundes, profitables Wachstum. Sein Unternehmen, die Mandat Managementberatung GmbH, mit Sitz in Dortmund und Büros in London und New York hat mehr als 250 Unternehmen und Organisationen in über 500 Projekten dabei unterstützt, den Erfolg zu steigern und Wachstum voranzutreiben. Quelles Klienten sind aktive Vorstände, Unternehmer und Geschäftsführer, die keine Mühe scheuen, konsequent und gezielt für gesundes, profitables Wachstum zu sorgen und bereits heute den Schritt für morgen zu tun. 

Kontakt: StoryWorks GmbH | info@story-works.de | www.story-works.de

Wirtschaft | CSR & Strategie, 09.12.2019

     
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