Kein Handel mit Elfenbein und Nashorn
Bundestag verabschiedet Beschluss zum Artenschutz
Der Bundestag hat soeben die Bundesregierung aufgefordert, sich gegen jegliche Lockerung des Schutzes von Elefanten- oder Nashornpopulationen und gegen die Lockerung der bestehenden internationalen Handelsverbote auszusprechen. Hintergrund ist die im August tagende Weltartenschutzkonferenz (18. CITES-Vertragsstaatenkonferenz, 17. bis 28. August 2019 in Genf). „Wir begrüßen es, dass sich der Bundestag gegen den internationalen Handel mit Elfenbein und Nashörnern ausgesprochen hat. Die Wilderei für den internationalen Handel stellt die größte Bedrohung für Elefanten und Nashörner dar," so Daniela Freyer von der Artenschutzorganisation Pro Wildlife. Ein deutlich weiterführender Antrag der Grünen zum Thema Wildtierhandel wurde abgelehnt.

„Die Erfahrung zeigt, dass der legale Handel Schmuggel und Wilderei befeuert. Wir müssen die Nachfrage nach diesen bedrohten Arten stoppen, wenn wir sie retten wollen. Die Anträge der südafrikanischen Staaten laufen allen globalen Bemühungen zuwider, die organisierte Kriminalität im Wildtierhandel zu stoppen", so Freyer.
Wilderei reduziert Elefantenbestände um ein Drittel
Seit 2008 hat die illegale Jagd auf Nashörner stark zugenommen, mehr als 7.200 Tiere wurden seither getötet. Auch die Wilderei auf Elefanten hat stark zugenommen, seit die Staatengemeinschaft zweimal Ausnahmegenehmigungen für den Elfenbeinverkauf von Afrika nach Asien erteilt hat. Zwischen 2007 und 2014 wurde der Bestand afrikanischer Savannenelefanten um ein Drittel dezimiert. Derzeit leben etwa 415.000 Elefanten in Afrika, 20.000 Tiere fallen pro Jahr Schätzungen zufolge der Elfenbeinwilderei zum Opfer. Auch die südafrikanischen Staaten, die den Elfenbeinhandel durchsetzen wollen, sind laut wissenschaftlichen Berichten von Wilderei, illegalem Handel und Bestandsrückgängen betroffen. „Behauptungen aus dem südlichen Afrika, die Elefantenbestände wären explodiert und müssten eingedämmt werden, indem man den internationalen Handel mit Jagdtrophäen, Elfenbein und lebenden Tieren propagiert, sind völlig haltlos. Es muss vielmehr um die Frage gehen, wie man die friedliche Koexistenz zwischen Menschen und Tieren fördert", so Freyer.
International verbietet CITES den Elfenbeinhandel seit dem letzten legalen Elfenbeinverkauf im Jahr 2008. Doch viele Länder, darunter auch Deutschland und weitere EU-Länder, haben noch einen legalen Binnenmarkt für Elfenbein aus angeblichem Altbestand. „Nationale Elfenbeinmärkte ermöglichen es, gewildertes Elfenbein in den legalen Handel einzuschleusen und stellen ein enormes Risiko dar. Diese Lücke muss endlich geschlossen werden – Tier- und Naturschutzorganisationen fordern deshalb ein konsequentes Verbot des Elfenbeinhandels in Deutschland und der EU. Hier hätten wir uns im Bundestag ein klareres Votum, vor allem der Regierungsparteien, gegen den Handel in Deutschland und der EU gewünscht. In der EU haben England und Luxemburg den Handel bereits verboten", so Freyer.
Hintergrund:
Die 18. CITES-Vertragsstaatenkonferenz tagt vom 17. bis 28. August 2019 in Genf. Dort stehen zwei Anträge von insgesamt fünf Staaten zur Freigabe des Elfenbeinhandels und zwei Anträge zum Handel mit Nashörnern zur Debatte. Ein von der Mehrheit afrikanischer Staaten unterstützter Antrag fordert hingegen, alle Afrikanischen Elefanten unter strengen Schutz zu stellen und so den Elfenbeinhandel dauerhaft zu verbieten.
- Bundestagsantrag von Union und SPD: Stärkerer Schutz von Elefanten und Nashörnern vor Wilderei und Eindämmung des Handels mit Elfenbein
- Bundestagsantrag von Bündnis 90/Die Grünen: Wilderei, illegalen und nicht nachhaltigen Artenhandel stoppen
- Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses
- Hintergrundinformationen von Pro Wildlife zur CITES Konferenz 2019 und den wichtigsten verhandelten Anträgen
Umwelt | Biodiversität, 27.06.2019

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