Warum weltweit zu viel Trinkwasser nutzlos versickert und wie man das verändern kann
Wassermangel als existenzbedrohendes Problem in vielen Regionen der Welt
Der Wassermangel ist oftmals hausgemacht. Betroffen sind insbesondere Entwicklungsländer, wo oft mehr als die Hälfte des Trinkwassers durch Leckagen und Diebstahl verloren geht.

Die Wissenschaftler entwickelten dazu Konzepte zur Reduzierung von Wasserverlusten durch Ortung und Abdichtung von Leckagen sowie ein nachhaltiges Geschäftsmodell für städtische Wasserversorger. „Der schlechte Zustand und die mangelhafte Wartung der Versorgungsleitungen führt zu erheblichen Verlusten von nicht selten deutlich über 50 Prozent auf dem Weg zum Endverbraucher", erläutert Keno Strömer. „Durch Mängel an Bauqualität und mangelhafte Wartung werden die Kosten der Wasserlieferung am Ende teurer. Durch eine Verbesserung lässt sich also nicht nur wertvolles Trinkwasser einsparen, sondern auch Energie, zum Beispiel für Wasserpumpen, Bau- und Personalkosten." Wie eine Qualitätsverbesserung mit an die Landesverhältnisse angepassten Technologien und Managementkonzepten erreicht werden kann, hat das IEEM nun in einem Handbuch auf Englisch, Deutsch, Hindi und Tamil veröffentlicht. Darin werden digital unterstützte Technologien und Konzepte zur Wasserverlustreduzierung vorgestellt, die im Rahmen des Forschungsprojekts erstmals in der indischen Stadt Tiruvannamalai umgesetzt wurden.

Erschwert wurde das Vorhaben dadurch, dass der international etablierte Ansatz zur Berechnung der Wassermengen (Wasserbilanz der International Water Association IWA) auf Grund regionaler Gegebenheiten nicht angewendet werden konnte. „Ein wichtiger Erfolg des Projektes bestand deshalb darin, die für Industrieländer entwickelte Wasserbilanz zu erweitern und an den indischen Wassersektor anzupassen", erläutert Prof. Rudolph. Auch die Messgeräte und Software zur Ortung von undichten Stellen im Kanalnetz mussten erst an die Gegebenheiten der indischen Kanalisation angepasst werden.. „Sowohl im technologischen als auch im Managementbereich konnten wir moderne und fallspezifisch geeignete, digitale Systemkomponenten installieren und austesten, die im Sinne eines Gesamtsystems miteinander harmonieren bzw. verknüpft sein müssen."

Aber auch für viele Industrieländer gibt es zum Thema Wasserverlustreduzierung noch viel zu tun. Deshalb hat das EU-Parlament entschieden, dass die EU-Mitgliedsstaaten bis zum 31. Dezember 2022 nationale Zielvorgaben zur Reduzierung von Wasserleckagen setzen, die dann bis zum 31. Dezember 2030 erreicht sein sollen. Bei der internationalen Normungsorganisation (ISO) ist derzeit die ISO 24528 'Water Loss' in Arbeit, weil nicht zuletzt in den trinkwasserarmen Südländern weit höhere Wasserverluste zu verzeichnen sind als beispielsweise in deutschen Leitungsnetzen (wo im Bundesdurchschnitt lediglich ca. 7 Prozent und bei besonders guten Wassernetzen wie etwa von REMONDIS Aqua oder Gelsenwasser zum Teil weniger als 3 Prozent verloren gehen).
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Kontakt:
Keno Strömer, Universität Witten/Herdecke | keno.stroemer@uni-wh-ieem.de | www.uni-wh-ieem.de
Umwelt | Wasser & Boden, 23.05.2019

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