Zum sechsten Jahrestag von Rana Plaza
Forum Fairer Handel fordert, Unternehmen in die Pflicht zu nehmen
Am 24. April jährt sich die Katastrophe von Rana Plaza zum sechsten Mal. Aus diesem Anlass fordert Manuel Blendin, Geschäftsführer des Forum Fairer Handel, die Bundesregierung mit Nachdruck dazu auf, verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflichten für deutsche Unternehmen entlang ihrer gesamten Lieferkette per Gesetz festzuschreiben:
„Auch wenn seit dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza einige Initiativen, wie etwa das Textilbündnis, in Deutschland angestoßen wurden, bleiben die Arbeits- und Produktionsbedingungen in der Mode- und Textilindustrie insgesamt ungenügend. Damit Menschenrechte in internationalen Lieferketten nachhaltig und umfassend eingehalten werden, braucht es verbindliche Regeln für Unternehmen. Die Abweisung der Klage von pakistanischen Angehörigen und Überlebenden eines Brands in einer Zulieferfabrik des deutschen Textilunternehmen KiK durch das Landgericht Dortmund am 10. Januar 2019 verdeutlicht, dass es eine Regulierungslücke in Deutschland gibt. Deutsche Unternehmen haben die Verantwortung, Menschenrechte in ihren Lieferketten zu achten und müssen dafür haftbar gemacht werden, wenn sie vorhersehbare und vermeidbare Schäden in ihren Produktionsketten nicht beheben. Es ist skandalös, dass Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer eine gesetzliche Regelung als „Unsinn" bezeichnet. Die Einhaltung von Menschenrechten ist kein Unsinn, sondern sollte selbstverständlich sein. Fair-Handels-Unternehmen zeigen seit mehr als vierzig Jahren, dass es möglich ist, Verantwortung für Mensch und Umwelt in internationalen Lieferketten zu übernehmen. Damit die Missachtung von Menschenrechten im Ausland nicht weiter straffrei bleibt, fordern wir von der Bundesregierung ein Gesetz, dass deutsche Unternehmen dazu verpflichtet, ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht entlang ihrer gesamten Lieferkette nachzukommen."
Hintergrund
Am 24. April 2013 starben bei dem bisher größten Unfall in der internationalen Textilindustrie mehr als eintausend Menschen. „Rana Plaza" ist in der öffentlichen Wahrnehmung zum Synonym für eine Mode- und Textilwirtschaft geworden, die auf Kosten von Menschenrechten und der Umwelt immer schneller immer günstigere Kleidung herstellt. Gleichzeitig hat das Unglück viele Menschen für die schlechten Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie sensibilisiert. Die Nachfrage nach fairer und ökologischer Kleidung ist gewachsen.
Service
Anlässlich des fünften Jahrestages der Katastrophe von Rana Plaza in 2018 hat das Forum Fairer Handel die Broschüre „Fokus faire und ökologische Kleidung" herausgegeben. Die Broschüre gibt einen Überblick zum Thema Kleidung aus Fair-Handels-Sicht. Sie ist online erhältlich und kann beim Forum Fairer Handel bestellt werden.
Kontakt:
Lisa Niklas, Forum Fairer Handel e.V. | presse@forum-fairer-handel.de | www.forum-fairer-handel.de
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 17.04.2019
Der Zauber des Wandels
forum 04/2024 ist erschienen
- Windkraft
- Zirkuläre Produkte
- Tax the Rich
- Green Events
- Petra Kelly
Kaufen...
Abonnieren...
10
SEP
2024
SEP
2024
Bis hierhin und wie weiter? - Ticketverlosung zur Kinopremiere!
Zwischen Ohnmacht und Aufstand
13349 Berlin
Zwischen Ohnmacht und Aufstand
13349 Berlin
30
OKT
2024
OKT
2024
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik
Solingen - eine kollektive Erosion des Vertrauens?Christoph Quarch überlegt, wie den Menschen das Sicherheitsgefühl zurückgegeben werden kann
Jetzt auf forum:
Green Tourism Camp 2024: Nachhaltige Innovationen im Tourismus gemeinsam gestalten
Mitarbeitergesundheit - So trinken Sie genug am Arbeitsplatz
Natürliche Aromen für Körper und Geist:
Kosten sparen und Nachhaltigkeit im Metallbau, so geht's!
Klimafestival für die Bauwende, 21./22. November 2024 in Berlin