Nachhaltigkeitskriterien in der Vermögensverwaltung

Kombination von Ausschlusskriterien mit dem Best-in-Class-Prinzip

Diesen Beitrag von Peter Körndl, Commerzbank AG, finden Sie im B.A.U.M.-Jahrbuch 2018 – Nachhaltiges Investieren.
 
Längst sind es nicht mehr nur Stiftungen oder Kirchen, die ihr Geld nachhaltig anlegen wollen. Auch Privatanleger erwarten zunehmend, dass die Unternehmen, in die sie investieren, ethisch und umweltbewusst handeln.
 
Frankfurt ist die Finanzmetropole Europas. Gemeinsam sollten wir dafür sorgen, dass Nachhaltigkeit zum bestimmenden Faktor der Finanzindustrie wird. © Commerzbank AGUnternehmerische Verantwortung ist ein Leitgedanke der Commerzbank. Entsprechend spielen ökologische, soziale und ethische Kriterien in der Unternehmensführung der Bank eine zentrale Rolle. Auch für vermögende Privatkunden bietet die Commerzbank ab einem Anlagebetrag von 500.000 Euro die sogenannte „Nachhaltigkeits-Vermögensverwaltung" an. Bei diesem Angebot werden neben den klassischen Anlagekriterien Rendite, Risiko und Liquidität als vierte Dimension explizit Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt.
 
Kombination von Ausschlusskriterien mit dem Best-in-Class-Prinzip
Der Auswahlprozess kombiniert harte Ausschlusskriterien mit einem Best-in-Class-Prinzip. Ausgeschlossen sind beispielsweise Unternehmen, die Pornographie, Waffen oder Tabak anbieten. Tabu sind ebenso Werte, die gegen ökologische Mindeststandards oder grundsätzliche Arbeitsnormen verstoßen. Best-in-Class hingegen bedeutet, dass ausschließlich die Unternehmen im Anlagefokus liegen, die in ihrer Branche zu den nachhaltigsten Werten zählen. Für die Festlegung des Anlageuniversums setzt die Commerzbank auf den Nachhaltigkeitsratings der oekom research AG aus München auf. Die Analysen des interdisziplinär agierenden Analystenteams stellen die Basis für die Titelselektion der Nachhaltigkeits-Vermögensverwaltung der Commerzbank dar.
 
Das oekom-Anlageuniversum umfasst derzeit weltweit etwa 3.800 Unternehmen sowie 700 Länder und Gebietskörperschaften. Hieraus selektieren die Portfoliomanager der Commerzbank im Rahmen der individuell mit dem Kunden vereinbarten Investitionsstrategie die in Frage kommenden Titel. Investitionen erfolgen überwiegend in klassische Einzelwerte bei Aktien und festverzinslichen Wertpapieren. In Rohstoffe wird nicht investiert, da die Möglichkeiten in diesem Segment bei Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten sehr begrenzt sind. Grundsätzlich müssen die in Frage kommenden Werte in ihrem Sektor als Best-in-Class ausgezeichnet sein. Damit ist sichergestellt, dass das Portfolio aus Titeln konstruiert ist, die mit einer überdurchschnittlichen Nachhaltigkeits-Performance überzeugen können. An Unternehmen aus Branchen, die eher kritisch zu betrachten sind, werden beim Nachhaltigkeitsrating höhere Anforderungen gestellt. Die finale Entscheidung über eine Investition erfolgt dann auf Basis der ökonomischen Einschätzung der Werte durch die Commerzbank.
 
Nachhaltigkeit für eine bessere Performance
Nach Überzeugung der Commerzbank geht die Berücksichtigung von Nachhaltigkeits-Kriterien keinesfalls zu Lasten der ökomischen Performance. Eher das Gegenteil ist der Fall. Unternehmen, die Aspekte der Nachhaltigkeit ernst nehmen und kontinuierlich an Verbesserungen arbeiten, überzeugen langfristig auch mit besseren Ergebnissen und fallen somit auch ökonomisch nicht ab. Daher handelt es sich nicht um eine Entscheidung zwischen Ökonomie und Nachhaltigkeit, sondern um die Kombination beider Aspekte zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
 
Der Ansatz bietet dabei alle Vorteile einer klassischen Vermögensverwaltung. Neben der hohen Transparenz der Portfolios wird auch die Nachhaltigkeits-Vermögensverwaltung durch ein professionelles Risikomanagement unterstützt. Die Investmentspezialisten beobachten gemeinsam mit dem hauseigenen Research täglich die Kapitalmärkte. Damit können bei unerwarteten Entwicklungen kurzfristig erforderliche Anpassungen in den Portfolios vorgenommen werden. Vollständige Transparenz und Kontrolle wird durch Berichte über die Portfoliozusammensetzungen und erfolgte Transaktionen hergestellt. Ganz im Sinne nachhaltigen Handelns stehen diese auch in elektronischer Form zu Verfügung.
 
Wie bei der klassischen Vermögensverwaltung stehen bei unseren Nachhaltigkeits-Angeboten unterschiedliche Risikostrukturen zur Auswahl. Von sehr konservativ mit niedrigem Aktienanteil bis hin zu reinen Aktienmandaten. Die Kunden profitieren dabei doppelt. Neben der klassischen wirtschaftlichen Rendite erhalten sie zudem eine Rendite, die sich an sozialen und ökologischen Kriterien orientiert und damit einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Welt leistet.
 
Peter Körndl ist seit 2012 Portfoliomanager in der Vermögensverwaltung der Commerzbank AG und verantwortlich für die Nachhaltigkeits-Vermögensverwaltung. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Bayerischen Vereinsbank AG studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Kapitalmarktstrategie und Vermögensverwaltung.

Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

Lifestyle | Geld & Investment, 01.01.2018

     
        
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