Preisträger des Right Livelihood Award 2018 bekanntgegeben

Die Gewinner kommen aus Guatemala, Kolumbien, Saudi-Arabien, Burkina Faso und Australien

Der nicht dotierte Ehrenpreis 2018 geht an Thelma Aldana (Guatemala) und Iván Velásquez (Kolumbien), Vorkämpfer gegen Korruption, "für ihre wegweisende Arbeit zur Aufdeckung von Machtmissbrauch und Verfolgung von Korruption und für die Wiederherstellung von Vertrauen in öffentliche Institutionen." 

Die Preisträger des diesjährigen Right Livelihood Awards © Right Livelihood Awards Thelma Aldana kommentierte: "Der Right Livelihood Award ist eine Anerkennung des Kampfes der Bevölkerung Guatemalas gegen die Korruption. Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, diese kriminellen Aktivitäten zu bekämpfen. Der Aufbau einer echten Demokratie in Guatemala erfordert ein unabhängiges und starkes Rechtssystem." 

Iván Velásquez kommentierte: "Dieser Preis kommt zu einem besonders dramatischen Zeitpunkt im Kampf gegen Straflosigkeit und Korruption. Er ist sehr wichtig, denn er wird die Aufmerksamkeit der Welt auf Guatemala richten und hoffentlich auch internationale Solidarität mit jenen bringen, die sich für Veränderungen im Land einsetzen." 

Das Preisgeld in Höhe von drei Millionen Schwedischen Kronen (ca. 290.000 EUR) verteilt sich auf drei Preise: 

Die Menschenrechtler Abdullah al-Hamid, Mohammad Fahad al-Qahtani und Waleed Abu al-Khair (Saudi-Arabien) werden von der Jury geehrt "für ihren visionären und mutigen Einsatz, geleitet von universellen Menschenrechtsprinzipien, das totalitäre politische System in Saudi-Arabien zu reformieren." Es ist das erste Mal, dass der Right Livelihood Award an Preisträger aus Saudi-Arabien geht. 

Die saudischen Preisträger, die sich einen Award teilen, befinden sich derzeit alle im Gefängnis. Im Jahr 2013 wurden al-Hamid und al-Qahtani wegen "Anstiftung zur Unruhe durch den Aufruf zu Demonstrationen" und "Bildung einer nicht lizenzierten Organisation" zu elf und zehn Jahren Haft verurteilt. Abu al-Khair wurde 2014 zu 15 Jahren Haft verurteilt, unter anderem wegen "Ungehorsam gegenüber dem Herrscher" und "Schädigung des Ansehens des Staates durch Kommunikation mit internationalen Organisationen". 

Der Bauer Yacouba Sawadogo (Burkina Faso) erhält den Preis "für die Verwandlung von unfruchtbarem Land in lebendigen Wald und für die Weiterentwicklung von lokalem und indigenem Wissen zur Regeneration des Bodens.

Sawadogo kommentierte: "Ich fühle mich sehr geehrt, den Right Livelihood Award zu erhalten. Er wird es mir ermöglichen, meine Bemühungen zum Schutz des Waldes und der Tierwelt fortzusetzen. Ich hoffe, dass die Auszeichnung mit diesem Preis viele Menschen zur Regeneration ihres Landes ermutigen wird, zum Wohle der Natur, lokaler Gemeinschaften und zukünftiger Generationen." 

Der australische Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo erhält den Preis "für den praktischen Beweis, wie Trockengebiete in großem Umfang und mit minimalen Kosten begrünt werden können, zur Verbesserung der Lebensgrundlage von Millionen von Menschen." 

Rinaudo kommentierte: "Die Auszeichnung mit dem Right Livelihood Award ist eine große Ehre und ich bin sehr berührt. Diese einfache, kostengünstige und schnelle Aufforstungsmethode hat einen erheblichen Einfluss auf das Leben von Millionen von Menschen. Und trotzdem ist sie auf globalem Niveau noch immer Regierungen, Gebern und auch den Menschen, die sie am meisten benötigen, zu wenig bekannt. Es ist meine Hoffnung, dass die Aufmerksamkeit durch diesen Preis die weltweite Verbreitung der Methode exponentiell beschleunigen wird." 

Die Bekanntgabe erfolgte im Internationalen Pressezentrum des schwedischen Außenministeriums durch Ole von Uexküll, Geschäftsführer der Right Livelihood Award Stiftung, und Amelie von Zweigbergk, Vorstand und Jury-Mitglied der Stiftung. Die Entscheidung wurde von einer internationalen Jury getroffen, welche die Preisträger aus 107 Nominierungen aus 50 Ländern auswählte. 

Ole von Uexküll kommentiert: "Die bahnbrechende Arbeit der Preisträger für Transparenz, Demokratie und die Regeneration unfruchtbaren Landes gibt enorme Hoffnung und verdient höchste internationale Aufmerksamkeit. In einer Zeit alarmierender Umweltzerstörung und dem Versagen politischer Führung zeigen unsere Preisträger einen Weg in eine andere Zukunft." 

Das Preisgeld für die drei dotierten Preise beträgt jeweils 1 Million SEK (96.000 EUR). Das Geld wird zur Unterstützung der erfolgreichen Arbeit der Preisträger eingesetzt, es ist nicht für den persönlichen Gebrauch bestimmt. 

Die Preisverleihung findet am 23. November in Stockholm statt, gefolgt von einer öffentlichen Veranstaltung und hochrangigen Treffen in Genf. Danach wird Tony Rinaudo am 28. November die traditionelle Right Livelihood Lecture an der Universität Zürich halten. Thelma Aldana und Iván Velásquez sind am 27. November im Deutschen Bundestag und am 28. November bei den Nordischen Botschaften in Berlin zu Gast. 

Kontakt: Holger Michel, Right Livelihood Award
presse@rightlivelihood.org  | www.rightlivelihoodaward.org

Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 24.09.2018

     
        
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