Silberstreif am Horizont
Interview mit dem Photovoltaik-Pionier Udo Möhrstedt
Auf der Intersolar in München herrschte in diesem Jahr wieder Aufbruchstimmung. Fritz Lietsch besuchte Udo Möhrstedt, einen langjährigen Wegbegleiter, der sich ähnlich lange wie er für ein solares Zeitalter und die Energiewende einsetzt.
Herr Möhrstedt, Sie gehören zu den Urgesteinen der Photovoltaik Branche. Wie steht es damit im deutschsprachigen Raum: Geht es wieder bergauf oder haben wir die Chancen endgültig vertan?
Die Photovoltaikbranche hat sich nach einigen schweren Jahren wieder auf ihre Innovationskraft besonnen. Das hat die Intersolar im Juni ganz deutlich gezeigt. Speicher, Elektromobilität, Wärme – die Photovoltaikanlage ist zum zentralen Element intelligenter Energieproduktion und -nutzung geworden und aus dem sogenannten Smart Home nicht mehr wegzudenken. Ganz düster sieht es aber aus, wenn man sich die Energiepolitik anschaut.
- Massive Reduzierung der Komplexität des EEG. Das ist inzwischen ein bürokratisches Monster.
- Bessere Förderprogramme für Speicher.
- Die Doppelbelastung von Speichern bei der EEG-Umlagepflicht gehört sofort abgeschafft.
Seit mehr als 30 Jahren engagiert Udo Möhrstedt sich für die Entwicklung und den Ausbau der Photovoltaik. Als einer der Pioniere in der Solarbranche gründete er 1982 ein Ingenieurbüro für Batterie- und Solartechnik, aus dem die spätere IBC SOLAR AG hervorging. Nach dem Studium der Physik an der Wilhelms-Universität Münster und Justus-Liebig-Universität Gießen arbeitete der gebürtige Recklinghäuser bis 1979 als Leiter Anwendungstechnik bei der VARTA AG in Frankfurt/Main und Hannover, bevor er 1980 nach Bad Staffelstein kam. 1986 begründete er in Bad Staffelstein das PV-Symposium Kloster Banz (Symposium Photovoltaische Solarenergie). Ab 1996 vertrat er sechs Jahre lang die Interessen der deutschen PV-Industrie als Vorstandsmitglied bzw. Vorstandssprecher des Bundesverbands Solarenergie. Er begleitete die Fusion der Branchenverbände der Solarthermie und Photovoltaik zum „BSI – Bundesverband Solarindustrie". Für sein konsequentes Engagement erhielt Möhrstedt unter anderem den „Technologie-Transfer-Preis" des OTTI (Ostbayerischen Technologie-Transfer-Institut) und die „Bayerische Umweltmedaille". 2009 wurde er von Ernst & Young als „Entrepreneur des Jahres" für seine herausragende Rolle in der Entwicklung der Solarbranche und der erneuerbaren Energien ausgezeichnet. Für sein langjähriges Engagement und seinen unternehmerischen Einsatz erhielt Udo Möhrstedt 2012 das Bundesverdienstkreuz.
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