Brasilien spielt eine Schlüsselrolle für den internationalen Klimaschutz!
Regenwälder schrumpfen immer schneller
Brasilien entwickelt sich mehr und mehr zum Sorgenkind im internationalen Klimaschutz. Für 2016 verzeichnet das größte Land Lateinamerikas einen Anstieg seiner CO2-Emissionen um 8,9% – so viel wie seit 2008 nicht mehr. Und das, obwohl Brasilien zurzeit in einer wirtschaftlichen Rezession steckt.

Der größte Beschleuniger für den massiven Anstieg der brasilianischen Emissionen ist die Abholzung und Degradation der Regenwälder. Im Vorjahr stieg der Treibhausgasausstoß durch Landnutzungsänderungen um fast ein Viertel an und machte insgesamt die Hälfte der brasilianischen Emissionen aus. Zwischen August 2015 und Juli 2016 nahm die Entwaldung um fast ein Drittel zu, nachdem zuvor über zwei Jahrzehnte schon eine Waldfläche so groß wie Deutschland verloren gegangen war. Nur durch die wirtschaftliche Krise gingen die Rodungen zuletzt wieder leicht zurück. Die liberal-konservative Regierung von Präsident Michel Temer hat die Amazonas-Schutzgebiete verkleinert und die Umwelt-Ausgaben auf die Hälfte zusammengestrichen. Temer wollte sogar den Schutzstatus eines riesigen Gebietes im Amazonas-Regenwald per Dekret aufheben, um die Wirtschaft anzukurbeln und "Investoren anzulocken". Das blieb vorerst erfolglos.
„Für den weltweiten Klimaschutz ist das bitter", betont Agnes Becker. Denn die 520 Millionen Hektar Amazonas-Regenwald speichern 80 bis 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Kein Wald hat weltweit ein größeres Speicherpotenzial als der in Brasilien. Einer Studie zufolge kann der richtige Umgang mit Wäldern, Mooren und Wiesen viel mehr zum Klimaschutz beitragen als bislang gedacht. Stattdessen passiert das Gegenteil: Laut einer anderen Studie sind die Tropenwälder inzwischen so stark geschädigt, dass sie immer mehr CO2 abgeben. Agnes Becker ist sehr besorgt und wünscht sich eine deutliche stärkere Beachtung des Themas auch hierzulande. „Auch wir sollten lieber über Aufforstung und Flächensparen nachdenken, statt immer mehr Natur zu vernichten und zu zubetonnieren", so Becker abschließend.
Kontakt: ÖDP-Bundespressestelle, Pablo Ziller | presse@oedp.de | www.oedp.de
Umwelt | Klima, 02.02.2018

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