Der giftige ökologische und soziale Fußabdruck unserer Schuhe
Clean Clothes Kampagne und GLOBAL 2000 decken negative Auswirkungen der Schuh- und Lederproduktion auf und fordern die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards und mehr Informationen für KonsumentInnen.
In Österreich gehören Schuhe zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. Jedes Jahr werden weltweit ungefähr 24 Milliarden Schuhe produziert. Die Österreicherinnen und Österreicher kaufen davon jährlich durchschnittlich sechs Paar. Über die Herstellung der Schuhe werden KonsumentInnen aber weitgehend im Dunkeln gelassen. Recherchen der Clean Clothes Kampagne und GLOBAL 2000 deckten schlechte Arbeitsbedingungen und schwere Umweltbelastungen durch die Leder- und Schuhindustrie auf. Die von 13.606 KonsumentInnen unterstützte Petition für mehr Transparenz wurde diese Woche an den österreichischen Branchenführer – Leder & Schuh AG (Humanic, Shoe4You, u.a.) – übergeben. Ein heute veröffentlichter Label-Check gibt KonsumentInnen eine erste Orientierung worauf man beim Schuhkauf achten kann.
Vergiftetes Trinkwasser in Indien als Preis für unsere Schuhe

In den vergangenen drei Jahren wurden in zehn Ländern ArbeiterInnen, die in der Leder- und Schuhindustrie beschäftigt sind, interviewt. In Indonesien nähen mehr als 40.000 HeimarbeiterInnen in Handarbeit Schuhoberteile und bekommen dafür zwischen 20 und 30 Cent pro Paar. Der Mindestlohn in Bosnien Herzegowina, Mazedonien und Rumänien liegt zwischen 145 und 165 Euro pro Monat. Im Vergleich dazu liegt dieser in der Provinz Dongguan, China bei umgerechnet 213 Euro. Weder chinesische noch osteuropäische ArbeiterInnen können mit diesem Lohn einen angemessenen Lebensunterhalt für sich und ihre Familien bestreiten. „Wir haben in den letzten Jahren die Leder- und Schuhindustrie unter die Lupe genommen. Egal wo, die Geschichten der Arbeiterinnen und Arbeiter wiederholen sich in erschütternder Weise", sagt Gertrude Klaffenböck von der Clean Clothes Kampagne.
„Für KonsumentInnen in Österreich ist es nahezu unmöglich herauszufinden, wie und wo ihre Schuhe produziert wurden. Am Schuh oder auf der Schuhverpackung sucht man vergeblich nach Informationen über Produktions- und Arbeitsbedingungen", kritisiert Lisa Kernegger von GLOBAL 2000. Eine Petition für mehr Transparenz und damit auch mehr Informationen für die KonsumentInnen wurde von 13.606 Menschen unterzeichnet und diese Woche an den österreichischen Branchenführer – Leder & Schuh AG (Humanic, Shoe4You, u.a.) – übergeben. Die Clean Clothes Kampagne und GLOBAL 2000 fordern Markenunternehmen dazu auf, Profite nicht auf Kosten der ArbeiterInnen zu erzielen und internationale Umwelt- und Sozialstandards zu achten. „Europäische und österreichische Markenunternehmen müssen ihrer Verantwortung endlich gerecht werden", sagt Gertrude Klaffenböck von der Clean Clothes Kampagne.
Zur Orientierung für KonsumentInnen hat die Clean Clothes Kampagne zwölf Schuh- und Leder-Gütesiegel untersucht und nach mehr als 30 Kriterien aus den Bereichen Soziales, Umwelt, Unabhängigkeit und Transparenz bewertet. Das Österreichische Umweltzeichen hat im internationalen Vergleich am besten abgeschnitten, da es auch hohe soziale Standards in der Produktion voraussetzt.
Hintergrundinformationen
Kontakt: Gertrude Klaffenböck, Clean Clothes Kampagne
Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 14.12.2017

Zeit, die Stimme zu erheben und endlich zu handeln?
forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2022 mit dem Schwerpunkt: Globale Ziele und Klimaschutz
- Ukrainekrieg und Hunger auf der Welt
- Doppelte Dividende durch Nachhaltigkeit
- Green Chefs
- Die Brücke zur Natur
Kaufen...
Abonnieren...
02
FEB
2023
FEB
2023
14
FEB
2023
FEB
2023
14
FEB
2023
FEB
2023
Was wir tun müssen, und was wir haben werden
Wie Nachhaltigkeit in der Dauerkrise gelingen kann
50676 Köln und online
Wie Nachhaltigkeit in der Dauerkrise gelingen kann
50676 Köln und online
Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!
Sport & Freizeit, Reisen

Christoph Quarch sieht hier die Politik in der Bringschuld und nicht den Fußball - und empfiehlt den sieben europäischen Fußballverbänden, die FIFA sofort nach der WM zu verlassen.
Jetzt auf forum:
Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht:
Otto Group gehört zu den ersten Unterzeichnern des Pakistan-Abkommens
Wird 2023 das Jahr des Modulbaus?
Verbraucher wollen umweltfreundliche Verpackungen
Pflanzwettbewerb Deutschland summt! Juchuu, es geht wieder los!
Energieverbrauch von Elektroautos
Für die Zukunft lohnt es sich zu kämpfen
Verbände-Bündnis geht Ursachen für zu hohen Antibiotikaeinsatz in der industriellen Tierhaltung an