Analyse zu führenden Versicherern: Allianz fällt bei Klimaschutz zurück
Internationaler NGO-Bericht bewertet Kohle-Geschäft von 25 Versicherern
Umweltorganisationen veröffentlichen heute den Bericht „Insuring Coal No More: An Insurance Scorecard on Coal and Climate Change". Darin werden 25 der weltgrößten Versicherer nach ihren Aktivitäten zum Klimaschutz bewertet, vor allem im Bereich Kohle-Investitionen und Versicherungen für die Kohle-Wirtschaft. Basis für die Analyse waren Schreiben an die Versicherer, in denen die aktuellen Pläne zum Umgang mit dem Klimakiller Kohle abgefragt wurden. Die internationale NGO-Koalition „Unfriend Coal", zu der auch die deutsche Umweltorganisation urgewald gehört, hat die Antworten sowie öffentliche Informationen ausgewertet und in einen Wertungsbogen, genannt „Scorecard", eingetragen.

„Teile der Versicherungsindustrie überdenken nun endlich ihren Umgang mit Kohle auch in ihrem Kerngeschäft. Das ist eine gute Nachricht für das Klima. Die Dynamik geht allerdings an den deutschen Versicherern vorbei", sagt Regine Richter, Energieexpertin von urgewald. Die Allianz hat zwar ein umfassendes Kohle-Divestment bei ihren Eigenanlagen beschlossen, aber sie hält nach wie vor an Kohle-Investitionen im Auftrag von Drittkunden fest, anders als AXA und Zurich. Auch Versicherungen für Kohleunternehmen will sie weiter anbieten. „Damit fällt Allianz in Klimafragen hinter ihre Wettbewerber zurück. Wenn sie beim Klimaschutz den Anschluss behalten will, muss sie bei Kohle-Investitionen für Dritte rigider werden und darf keine Kohleunternehmen mehr versichern." Die Munich Re hat Investitionen in besonders kohlelastige Unternehmen abgestoßen, gibt aber grundsätzlich keine Informationen zu ihren internen Richtlinien zum Thema. Hannover Re, die auch angeschrieben wurde, hat trotz mehrfachen Nachhakens nicht geantwortet.
Peter Bosshard, Koordinator der Unfriend-Coal-Kampagne, sagt: „Kohle muss unversicherbar werden. Wenn Versicherer aufhören die zahllosen Risiken von Kohleprojekten abzusichern, können diese nicht mehr gebaut und betrieben werden und wir haben eine bessere Chance, die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen."
Weitere Informationen:
Umwelt | Klima, 15.11.2017

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