Sebastian Henkes

Ein heißes Eisen...

Die Supply Chain in Entwicklungsländern

In der Serie Der CSR-Manager haben wir Ihnen wertvolle Anregungen, Checklisten und Best Practice-Beispiele für ein erfolgreiches CSR-Management vorgestellt. Ab dieser Ausgabe präsentieren wir aktuelle Beispiele aus der Praxis und Portraits von Vorbildern in Sachen Nachhaltigkeit.

Public Private Partnership (PPP) ist das Zauberwort, wenn es um die Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und Wirtschaft geht. forum zeigt ein Beispiel für ein gelungenes PPP-Engagement in der Lieferkette.

Um Nachhaltigkeit in die gesamte Wertschöpfungskette zu integrieren, müssen auch Zulieferer Ressourcen und Energie schonen. Workshops vor Ort liefern das nötige Know-how. © ContinentalNachhaltigkeit in die gesamte Wertschöpfungskette zu integrieren, ist gerade bei großen Unternehmen schwierig. Sie arbeiten mit einer Vielzahl von verschiedenen Zulieferern in verschiedenen Ländern. Aufgedeckte Fehler von Subunternehmen, die etwa ihre Mitarbeiter schlecht behandeln, knappe Ressourcen wie Wasser oder Energie verschwenden oder gar schwere Umweltschäden verursachen, schaden nicht nur dem Image – sie können auch hohe Folgekosten verursachen. Zulieferer, die über nachhaltiges Energiemanagement verfügen und gegen Klimarisiken gewappnet sind, sind verlässliche Partner und gut für die eigene CO2-Bilanz.

Vom Wissen zum Handeln
Bisherige Konzepte der Wissensvermittlung, bei denen ein bilateraler Austausch zwischen Zulieferer im Ausland und dem produzierenden Unternehmen in Deutschland stattfindet, sind aufgrund der verzweigten Lieferstrukturen wenig effizient. Ein deutsches Technologieunternehmen hat daher einen anderen Ansatz gewählt, um in einem Pilotprojekt bei mexikanischen Zulieferern für mehr Nachhaltigkeitsbewusstsein zu sorgen. Anstatt schlicht zu überprüfen, ob Richtlinien in Bezug auf Nachhaltigkeit eingehalten werden oder nicht, soll vor Ort ein Netzwerk von Experten geschaffen werden, das die Zulieferer in den drei Kernpunkten Beratung, Workshops und Trainings unterstützt.

Das Fachbuch „Der CSR-Manager"
 
Das Fachbuch „Der CSR-Manager – Unternehmens-verantwortung in
der Praxis" hilft Unternehmen, Nachhaltigkeit als neue Denkhaltung und ganzheitlichen Managementansatz zu gestalten und davon zu profitieren. Der Praxisbezug, die anschaulichen Tipps und der kompakte Inhalt mit zahlreichen Checklisten erleichtern den Einstieg in das Thema. Nicht zuletzt deshalb ist das Buch bereits in einer dritten, aktualisierten Auflage erschienen.
 
Sie können „Der CSR-Manager. Unternehmensverantwortung in der Praxis", 3. Auflage, ALTOP Verlag 2014, 236 Seiten, EUR 24,90 ISBN 978-3-925646-54-6 im Buchhandel oder direkt unter

Im ersten Schritt finden bei den jeweiligen Zulieferern Beratungsgespräche statt, in denen der bisherige Stand von Umweltschutzmaßnahmen ermittelt und Konzepte zur Verbesserung erarbeitet werden. Um den Zulieferern zu verdeutlichen, dass sich nachhaltiges Wirtschaften auch finanziell lohnt, werden Kosten-Nutzen-Analysen von Umweltschutzmaßnahmen durchgeführt und Energiemanagement-Systeme konzipiert. Dabei greift das Netzwerk auf die Umweltmanagementnorm ISO 14001 sowie die Energie­managementnorm ISO 50001 zurück.

Zur weiteren Wissensvermittlung werden mit den Sub­unternehmen Workshops durchgeführt, in denen anhand von Best Practice-Beispielen die Rolle von Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette hervorgehoben wird. Das Programm besteht aus bis zu acht Workshops, an denen die Zulieferer vor Ort teilnehmen. Diese umfassen Themen wie Energie- und Ressourceneffizienz, Abwasser- sowie Müllentsorgung, erneuerbare Energien und Monitoring von Prozessen.

Veränderung erfolgt durch Training
Das so vermittelte Wissen wird in unternehmensspezifischen Trainings in der Praxis umgesetzt. Diese sind auf die Gegebenheiten der einzelnen Zuliefererbetriebe zugeschnitten. Hier wird vor allem das Umweltbewusstsein der Mitarbeiter geschult. Daneben findet zur Vernetzung ein gemeinsames Training aller teilnehmenden Zulieferbetriebe statt. Dort wird vermittelt, wie Nachhaltigkeitsziele im Betrieb laufend kontrolliert und verbessert werden können und wie dabei der ökologische Fußabdruck auch in der Lieferkette verringert werden kann.

Gemeinsam am Start
An dem Netzwerk sind neben Continental als federführendem Unternehmen das develoPPP.de-Programm als Unterstützer und die Arqum GmbH als Beraterin beteiligt. develoPPP.de wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen und stellt finanzielle sowie fachliche Unterstützung für Unternehmen zur Verfügung, die in Entwicklungs- und Schwellenländern tätig sind.
Von Sebastian Henkes


Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 03/2017 - Tierische Geschäfte erschienen.

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  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
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