Diesel-Gipfel
Bundesverband eMobilität kritisiert enttäuschende Ergebnisse
"Das Ergebnis des Diesel-Gipfels in Berlin war enttäuschend", kritisiert BEM-Präsident Kurt Sigl. "Am Ende wurde der Öffentlichkeit ein fünfseitiges Papier präsentiert - schwammig formuliert und ohne zielführende Lösungsansätze. Damit war der Name des Gipfels schlussendlich auch Programm der Veranstaltung. Fazit: Deutschland hält am Diesel fest."

Auch BEM-Vize-Präsident Christian Heep ist sichtlich unzufrieden: "Aufgrund der nachgewiesenen Betrügereien wäre es ein Leichtes gewesen, sich jetzt endlich massiv für eine Energie- und Mobilitätswende einzusetzen. Genau das Gegenteil ist jedoch geschehen. Die Bundesregierung öffnet der deutschen Automobilindustrie erneut Tür und Tor, um mehr oder weniger genau so weiter zu machen, wie bisher. Die Vetternwirtschaft zwischen Bundesregierung und Automobillobby kennt scheinbar kaum noch Grenzen. So verkündete der Verband der deutschen Automobilindustrie bereits vor der offiziellen Pressekonferenz von Bundesverkehrsminister Dobrindt und Bundesumweltministerin Hendricks die Ergebnisse des Diesel-Gipfels. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt."
Damit die Abgase der Diesel sauberer werden, sollen die Automobilhersteller nun bis Ende 2018 die Motor-Software ihrer Autos verbessern. 25 bis 30 Prozent weniger Stickoxidausstoß soll das bewirken. Um einen tatsächlichen Umbau der Hardware kommen die Automobilhersteller vorerst herum. "Wir haben ja in der Vergangenheit gesehen, was Software-Updates leisten. Schöne Werte im Testlabor und katastrophale Abgaswerte in der Realität", so Heep. "Insgesamt betrachtet ist der Umgang im Kontext Dieselgate eine Farce, ein öffentliches Trauerspiel, das nun bereits 2 Jahre andauert und die Verbraucher nach Strich und Faden verarscht. Ich fordere Politik, Medien und die Gerichte auf, umgehend Untersuchen einzuleiten, um alle involvierten Manager und Politiker zur persönlichen Verantwortung zu ziehen; insbesondere um weiteren Schaden von Klima, Gesundheit und Volkswirtschaft abzuwenden."
Als Hauptargument für Politik und Automobilindustrie wird wie immer der Erhalt von Arbeitsplätzen in einer der Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft herangezogen. BEM-Präsident Kurt Sigl erklärt, warum das ein fataler Trugschluss ist: "Ja, wir werden langfristig einige Arbeitsplätze verlieren, wenn wir endlich konsequent anfangen, auf Elektromobilität zu setzen. Aber wir werden alle Arbeitsplätze verlieren, wenn wir das jetzt nicht anpacken."
Am Ende bleibt nur die Frage: Wer wird in einigen Jahren die Verantwortung für diese Fehlentscheidungen tragen? Die aktuell handelnden Akteure wohl eher nicht. Das werden unsere nachfolgenden Generationen ausbaden müssen.
Über den Bundesverband eMobilität e.V. (BEM)
Der Bundesverband eMobilität setzt sich dafür ein, die Mobilität in Deutschland mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität als nachhaltiges und zukunftsweisendes Mobilitätskonzept und die Durchsetzung einer Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Um diese Ziele zu erreichen, vernetzt der BEM die Akteure aus Wirtschaft, Politik und Medien miteinander, fördert die öffentliche Wahrnehmung für die Neue Mobilität und setzt sich für die nötigen infrastrukturellen Veränderungen ein.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Technik | Mobilität & Transport, 04.08.2017

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