Keine Waffen. Kein Greenwashing.Keine Kompromisse. Investieren mit echtem Impact. Jetzt Entdecken! Triodos Bank

Industrie 4.0: Erwartungen in China und Deutschland

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung der Industrieproduktion auf Jobs und Umweltschutz?

Chinesische Arbeitnehmer erwarten von den neuen Technologien viel drastischere Veränderungen für die Umwelt und den Arbeitsmarkt als deutsche. Das zeigt eine Umfrage unter Industrie-Angestellten in Deutschland und China, die Wissenschaftler des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) durchgeführt haben.
 
Ergebnisse der Studie 'Sustainability aspects of a digitalized industry': Energiebedarf © IASSDie umfragebasierte IASS-Studie zum Thema Industrie 4.0, die nun im International Journal of Precision Engineering and Manufacturing erschienen ist, ist eine der ersten, die die Auswirkungen von Digitalisierung und der Verknüpfung industrieller Prozesse auf Nachhaltigkeitsaspekte hin untersucht.
 
Weniger Jobs in der Fertigung, mehr Jobs in der Entwicklung
Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Zahl der Jobs und Anforderungen an die Arbeitnehmer halten die Chinesen für deutlich gravierender als die Deutschen. So nehmen 88 Prozent der chinesischen Befragten an, dass es künftig weniger oder viel weniger Arbeitsplätze in der Fertigung geben wird. Vier von fünf der Chinesen erwarten dies auch für Jobs in der Montage. Dagegen rechnet nur gut die Hälfte der deutschen Befragten mit einer abnehmenden Zahl der Arbeitsplätze in der Fertigung (56 Prozent) und Montage (53 Prozent). Eine sichere Zukunft prognostizieren die Deutschen dem Bereich Entwicklung: 77 Prozent erwarten eine steigende Zahl von Arbeitsplätzen, gegenüber 46 Prozent der Chinesen.
 
„Die Ergebnisse unserer Umfrage spiegeln wider, dass Industrie 4.0 in verschiedenen Regionen der Welt ganz unterschiedliche Auswirkungen zeitigen wird, je nach den vorherrschenden industriellen Voraussetzungen", sagt Leitautor Grischa Beier. So ließe sich die unterschiedliche Einschätzung dadurch erklären, dass Deutschland bereits einen hohen Automationsgrad aufweist: Auf 10.000 Angestellte kommen 292 Roboter, während es in China nur 36 Roboter sind. Deutschland ist somit ein hochindustrialisierter Pionier der Industrie 4.0 und hat manche Prozesse bereits durchlaufen, die das Schwellenland China noch vor sich hat.
 
Energie- und Ressourceneffizienz wird wichtiger
Ergebnisse der Studie 'Sustainability aspects of a digitalized industry': Arbeitsbelastung © IASSIn beiden Ländern geht eine Mehrheit davon aus, dass das Thema Ressourceneffizienz zukünftig an Bedeutung gewinnt. Die Befragten aus China rechnen künftig mit einem deutlich niedrigeren Energiebedarf und Materialverbrauch durch die Digitalisierung der Warenherstellung. Deutsche Industrie-Angestellte hingegen prognostizieren mehrheitlich einen gleichbleibenden oder steigenden Energiebedarf. „Möglicherweise lässt sich diese unterschiedliche Einschätzung damit erklären, dass in vielen deutschen Unternehmen bereits Energieeffizienz-Maßnahmen implementiert wurden. Das führt dazu, dass weitere große Einsparpotentiale schwerer zu realisieren sind", erläutert Grischa Beier.
 
Zurzeit ist Luftverschmutzung ein erhebliches Umweltproblem in China, wozu die Kohleindustrie und andere industrielle Emissionen in hohem Umfang beitragen. Obwohl in Deutschland ein ähnlich hoher Anteil der Bruttowertschöpfung auf die Industrie entfällt – 26 Prozent verglichen mit 32 Prozent in China – unterscheidet sich der Anteil der Industrie am gesamten Energieverbrauch erheblich: In China liegt er bei 70 Prozent, in Deutschland bei nur 28 Prozent.
 
Studie
Beier, G., Niehoff, S., Ziems, T., Xue, B. (2017): Sustainability aspects of a digitalized industry – A comparative study from China and Germany. - International Journal of Precision Engineering and Manufacturing - Green Technology, 4, p. 227-234.
 
Das von den Forschungsministerien des Bundes und des Landes Brandenburg geförderte Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (Institute for Advanced Sustainability Studies, IASS) hat das Ziel, Entwicklungspfade für die globale Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuzeigen. Das IASS folgt einem transdisziplinären, dialogorientierten Ansatz zur gemeinsamen Entwicklung des Problemverständnisses und von Lösungsoptionen in Kooperation zwischen den Wissenschaften, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ein starkes nationales und internationales Partnernetzwerk unterstützt die Arbeit des Instituts. Zentrale Forschungsthemen sind u.a. die Energiewende, aufkommende Technologien, Klimawandel, Luftqualität, systemische Risiken, Governance und Partizipation sowie Kulturen der Transformation.
 
Kontakt:
Eva Söderman, Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) e.V.

Technik | Innovation, 16.05.2017
     
Cover des aktuellen Hefts

Krieg & Klimakatastrophe

forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2023 mit dem Schwerpunkt: Zukunft gestalten

  • Im Garten des Geistes
  • Zirkularität in der Praxis
  • nachhaltig ist nicht genug
  • Zivilgesellschaft und Politik
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
23
MÄR
2023
VNU Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagertag
Trends und Tools für die nachhaltige Unternehmensentwicklung
60313 Frankfurt am Main, IHK
24
MÄR
2023
E-XPO 5020
E-Mobilität, Energie & Nachhaltigkeit
A-5020 Salzburg Messezentrum
24
MÄR
2023
12. Deauville Green Awards
Call for Films 2023 - Letzte Chance: 24. März!
F-14800 Deauville
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Politik

Ein Signal für mehr gesellschaftliche Solidarität und Zusammenhalt
Christoph Quarch hält die Wiedereinführung der Vermögenssteuer nicht nur für vertretbar, sondern für notwendig.
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Datenschutz in nachhaltigen Unternehmen

Studie zu Gewürzen und Kräutern:

Gebrauchte Software für nachhaltige IT im Unternehmen

Das 9-Euro-Ticket ist bei der TeamBank zurück

DURABLE Trendpaper:

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft:

10 Mio. € Wachstumsfinanzierung für globale Expansion grüner Chemie

Global Recycling Day 2023 am 18. März

  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Nespresso Deutschland GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Telefónica Germany GmbH & Co. OHG
  • Frankfurt University of Applied Sciences
  • PEFC Deutschland e. V.
  • toom Baumarkt GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen