Afrika - Quelle der Hoffnung

Menschen für Menschen - Die Äthiopienilfe von Karlheinz Böhm

Wer den Namen dieses Kontinents hört, denkt an wilde Tiere, Abenteuer, Armut, Diktaturen, Hunger und Krieg. Gleichzeitig an atemberaubende ­Landschaften, unberührte Natur und freundliche Menschen.
 
Noch immer verbringen viele Frauen im ländlichen Afrika jede Menge Zeit mit mühsamem Wasserschleppen. © Menschen für MenschenAfrika ist aber auch der Kontinent mit großem Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum. Gigantische Investitionen, nicht zuletzt aus China und Indien, schaffen im Rekordtempo neue Infrastrukturen und Handelsströme. In Addis Abeba etwa kann man den Wolkenkratzern förmlich beim Wachsen zusehen, während noch immer Ziegen und Menschen gemeinsam in Wellblechhütten hausen. Hier sieht man „Fortschritt?" im Zeitraffertempo. Vor Ort konnte ich mich zuletzt in Tansania, Uganda und vor allem auch in Äthiopien davon überzeugen, dass dieser Kontinent im Aufbruch ist. In jeder Beziehung… Zahlreiche Gespräche mit Vertretern von Wirtschaft, Politik und NGOs in Deutschland und bei Besuchen in Afrika bekräftigen meinen Eindruck. Afrika ist der Kontinent, auf dem sich die Zukunft der Menschheit entscheiden wird. Entweder die Bewohner dieses Kontinents schaffen es aus eigener Kraft, einen eigenen Weg in eine neue menschliche Zukunft zu finden, oder große Migrationsbewegungen werden die Welt und vor allem Europa vor gewaltige Herausforderungen stellen. Damit stellen sich zwei zentrale Fragen:
 
Warum sollen wir helfen?
Dieser Fragestellung werden wir uns in den nächsten Ausgaben von forum widmen und die bisherige „Entwicklungshilfe" auf den Prüfstand stellen. Kompetente Autoren und Institutionen kommen dabei zu Wort. Sie beleuchten historische Hintergründe und präsentieren Szenarien, die erklären, warum es zu unserem eigenen Vorteil gereicht, zu helfen.
 
Wie sollen wir helfen?
Die Stiftung Menschen für Menschen fördert nicht nur den Bau von sicheren Wasserstellen, sondern vor allem auch das Unternehmertum von Frauen und Dorfgemeinschaften. © Menschen für MenschenHier gilt es kritisch zu hinterfragen, wie wir glauben, helfen zu können. Auma Obama hat mir dazu bei unserer letzten Begegnung einen entscheidenden Satz zum Engagement bzw. zur Einmischung ausländischer Interessengruppen in Afrika gegeben: „Don‘t give us fish, don‘t teach us how to fish, ask us if we eat fish!"
 
Damit Sie sich selber eine Meinung bilden und gegebenenfalls helfen können, präsentieren wir in den kommenden Ausgaben die Aktivitäten von NGOs, Unternehmen und staatlichen Stellen. Als erste Erkenntnis unserer Recherchen und Eindrücke ist Folgendes zu sagen: Es würde schon viel helfen, wenn die mächtigsten Volkswirtschaften dieser Erde damit aufhören würden, diesen Kontinent zu plündern und dabei auch nicht davor zurückschreckten, mit Diktatoren gemeinsame Sache zu machen. Es würde reichen, nicht einfach stillschweigend Korruption, Kinderarbeit, Umweltzerstörung und sogar Kriege billigend in Kauf zu nehmen. Kriege, die zumeist mit Waffen aus dem globalen Norden geführt und mit Geldern aus dubiosen Rohstoffverkäufen finanziert werden. Es gibt zu denken, dass gerade rohstoffreiche Länder wie der Sudan zu den ärmsten Ländern Afrikas gehören.
 
Doch es gibt viele Gründe zur Hoffnung in Afrika
Eine neugierige, kreative Jugend macht sich daran, mit neuen Wegen des Zusammenlebens, des Unternehmertums und der Nutzung digitaler Werkzeuge zu experimentieren. Hier liegt die Möglichkeit, in Afrika die Welt und das menschliche Zusammenleben auf diesem Globus neu zu entdecken. Was dabei auf alle Fälle auf der Strecke bleiben muss, sind die Profitgier und der ungezügelte Wunsch nach immer mehr Konsum und Wachstum. Vielleicht wird Afrika damit zum zweiten Mal zur Wiege der Menschheit…
 
Mut machen zur Selbstentwicklung
Afrika - Quelle der Hoffnung. © Menschen für MenschenAuf die Frage „Wie helfen?" suchen viele Menschen eine Antwort. Einer hat nicht nur nach Antworten gesucht, sondern selbst Hand angelegt. Vor mehr als 35 Jahren startete Schauspieler Karlheinz Böhm in Äthiopien eine Hilfsinitiative, die weltweit beispielgebend ist und bis heute fortdauert.
 
Der Name auf dem Richtungsschild hoch oben über der Kreuzung ist unübersehbar: Karlsplatz steht dort geschrieben. Rund um das Rondell rauscht der Verkehr, eine bronzene Statue mit ausgebreiteten Armen reckt sich gen Himmel, Wien dünkt nahe – indes sind wir mitten in Addis Abeba. Denkmal für einen Kaiser – zumindest für einen Film-Monarchen, spielte doch Karlheinz Böhm in den legendären „Sissi"-Filmen mit Romy Schneider den feschen Franz Joseph als Kaiser der Donaumonarchie. Doch nicht dem 2014 gestorbenen Schauspieler ist diese überlebensgroße Skulptur im Diplomatenviertel Sarbet der quirligen 4,4-Millionen-Metropole gewidmet, sondern dem Gründer der Äthiopienhilfe „Menschen für Menschen".
 
Wetten, dass…
Erschüttert und aufgewühlt von der Hungersnot in der Sahelzone, hatte Böhm im Mai 1981 in der TV-Show „Wetten, dass…?" gewettet, dass nicht jeder dritte Zuschauer eine Mark für die Hungernden spenden würde. Er gewann die Wette – und hatte plötzlich 1,2 Millionen Mark auf einem Spendenkonto. Wenige Monate später brach der damals 53-Jährige nach Äthiopien auf, und aus dem Leinwandstar wurde ein Helfer. „Allerdings kam er nicht mit der Idee von Lebensmitteltransporten, sondern mit dem Gedanken, dass die Menschen hier sich selbst helfen", erinnert sich Berhanu Negussie an ihre erste Begegnung im Dezember 1981. „Beim Besuch eines Flüchtlingscamps fragte er die Menschen in den Notunterkünften einfach: Was braucht ihr, um wieder ein normales Leben führen zu können?"
 
„Und wie können wir jetzt helfen?"
In einem Krankenhaus nahm Böhm – wie so viele Male später – eine Patientin in die Arme. Als er hörte, sie sei an Lepra erkrankt, habe er nur geantwortet: „Und, wie können wir ihr jetzt helfen?" „Karl hat immer gefragt, was die Probleme sind und was für deren Lösung an Unterstützung gebraucht wird," erzählt Negussie, der heute Landesrepräsentant der Stiftung Menschen für Menschen in Äthiopien ist. „Das ist das Geheimnis des Erfolges: Er hat uns beigebracht, die Probleme zu erkennen und zu schauen, was wir machen können." Klingt fast ein Stück weit nach Legendenbildung um „Abo Karl" (Vater Karl), wie viele Äthiopier Böhm bis heute respektvoll nennen. Und Böhm ist Legende, wie ich vor Ort feststellen kann: Selbst der Friseur in Addis, bei dem ich mir die Haare schneiden lasse, kommt sofort ins Schwärmen, als ich ihm erzähle, dass ich Menschen für Menschen-Projekte in seinem Land besuche. „Er ist unser Vater, er hat den Menschen hier so viel gegeben", beteuert er und besteht umgehend auf ein Selfie mit mir und Erich Jeske, der die Hilfsorganisation seit Jahren ehrenamtlich unterstützt.
 
Natürlich ist die Realität gerade auf dem Land vielerorts weitaus grauer, fehlt es in vielen Regionen des riesigen Staates, der dreimal so groß wie Deutschland ist, nach wie vor an sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen, medizinischer Grundversorgung und Bildungseinrichtungen. Und dennoch: Dorf für Dorf hat Karlheinz Böhms Unterstützung zur Selbstentwicklung in den vergangenen 37 Jahren Fuß gefasst. In immer neuen Regionen gewinnen die Helfer von seiner Äthiopienhilfe die Menschen für ihren Ansatz – wie an der 2017 errichteten Wasserstelle Ayero in der Nähe des 10.00-Einwohner-Ortes Seyo. 200 Kilometer südwestlich von Addis Abeba gelegen, hatten die Menschen bis dahin ihr Wasser aus einer offenen Quelle am Ortsrand geschöpft – während nebenan das Vieh trank, Wäsche gewaschen oder die Notdurft verrichtet wurde. Eine Mischung aus schmutzigem Wasser und mangelnder Hygiene, die bis heute vielerorts zu Magen-Darm-Erkrankungen führt. In Seyo ist dieses Problem nun dank der neuen, gemeinschaftlich gebauten Wasserstelle gelöst, ein örtliches Wasserkomitee aus fünf Dorfbewohnern überwacht die Quellfassung und kassiert das Wassergeld von einem Birr (drei Cent) für 100 Liter. Das Problem ist nachhaltig gelöst und die Fortführung liegt in den Händen der Dorfgemeinschaft.
 
Nachhaltigkeit als Leitprinzip
Die Maßnahmen der Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe orientieren sich an der Maßgabe, Hilfe zur Selbstentwicklung zu leisten und so zur nachhaltigen Entwicklung der Menschen und der jeweiligen Region beizutragen. Das heißt: Alle Projekte und erzielten Fortschritte müssen fundiert und auf Dauer angelegt sein. So soll sichergestellt werden, dass sie auch nach dem Rückzug aus dem betreffenden Gebiet fortbestehen und von der Bevölkerung und den Behörden weitergeführt werden können. Alle Maßnahmen stehen im Einklang mit den drei zentralen Grundsätzen, die für die Arbeit von Menschen für Menschen gelten:
  1. Partizipation: Die Bevölkerung beteiligen, das Verantwortungsgefühl stärken.
    Für jede Maßnahme gilt: Sie muss sowohl dem Einzelnen als auch der betreffenden Gemeinde einen klaren und gewünschten Nutzen bringen. Nur so werden die Menschen ein Gefühl der Verantwortung für das gemeinsame Projekt entwickeln. Um dies zu fördern, werden alle Interessengruppen (Stakeholder) miteinbezogen. Dazu gehören neben den Mitgliedern der Gemeinde etwa auch lokale und regionale Behörden, Religionsführer oder der Ältestenrat. Sie alle wirken an der Planung und Umsetzung der Maßnahmen mit.
  2. Unabhängigkeit: Infrastruktur in lokale Verantwortung über­geben.
    Einrichtungen wie Schulen, Gesundheitsstationen oder Wasserstellen sind zentral für die Entwicklung im ländlichen Äthiopien. Sie gehören deshalb in den Besitz der Gemeinden, die sie nutzen, und sollten von diesen betrieben werden. Andernfalls geraten die Menschen in eine dauerhafte Abhängigkeit von externen Eignern und Betreibern dieser Infrastruktureinrichtungen. Fertiggestellte Brunnen, Schulen oder Gesundheitsstationen werden deshalb seit jeher an die lokalen Verantwortlichen übergeben. Diese übernehmen die Verantwortung, sie zu erhalten und weiterzubetreiben.
  3. Dialog auf Augenhöhe: Offen informieren, den Menschen zuhören, im Austausch bleiben
    Nachhaltige Veränderungen brauchen Zeit und das Engagement aller Beteiligten. Menschen für Menschen begleitet die Bevölkerung und die loka­len Verantwortlichen daher stets über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Von Anfang an werden die Menschen darüber informiert, dass es nach dieser Zeit in ihrer Verantwortung liegen wird, das Erreichte fortzuführen.
 
Die fünf Säulen zur Selbstentwicklung
Zugang zu sauberem Trinkwasser ist eine jener fünf Säulen, auf die das Hilfswerk neben nachhaltiger Landwirtschaft und Ernährung, Bildung, Gesundheit und gesellschaftlicher Entwicklung in seinem Konzept setzt. Genau auf diesen fünf Säulen ruht der Ansatz, um den Menschen in Äthiopien langfristig bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen. „Uns geht es in den entlegenen Regionen um eine integrierte und nachhaltige Entwicklung", betont Stiftungs-Vorstand Peter Renner, „denn wir haben den klaren Stiftungszweck, Menschen in den bedürftigen Regionen Äthiopiens zu helfen, ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen."
 
Ein hehres Ziel, ganz im Geist des Stiftungsgründers – und doch fehlt es für dessen Realisierung über sauberes Wasser, eine solide kleinbäuerliche Landwirtschaft und 435 neu geschaffene Schulen in den Dörfern und Kleinstädten hinaus vor allem an Jobs. 20 Millionen Arbeitsplätze bräuchte das ostafrikanische Land, das weder Öl, noch andere wertvolle Rohstoffe besitzt, in den kommenden Jahren, um vor allem den „Qeeroos" eine Perspektive zu geben: jenen jungen Männern ohne Arbeit, die in den Städten und Dörfern am Straßenrand lungern und an alten Tischkickern spielen, Kaffee trinken und die grünen Blätter der Droge Khat kauen. Scheinbar eine verlorene Generation – doch auch hier ergehen sich die Helfer von Menschen für Menschen nicht in Mitleid, sondern setzen auf Böhms Gedanken des Anstoßes zur Eigeninitiative.
 
Mit Start-ups aus der Hoffnungslosigkeit
„In meiner Verzweiflung habe ich sogar an Emigration gedacht, aber mir fehlte das nötige Geld", erzählt Jamal Awol von seinen Jahren ohne Job. „In der Hoffnung, etwas zu verdienen, bin ich dann nach Addis Abeba gegangen, doch gesundheitliche Probleme zwangen mich zur Rückkehr in mein Heimatdorf." Nach acht Jahren der Hoffnungslosigkeit fand der Mann dann doch eine Arbeit – in Eigenverantwortung: als Vorarbeiter einer zehnköpfigen Kooperative, die eine kleine Ölmühle betreibt – ein Projekt, das Menschen für Menschen in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung initiiert hat.
 
In einem Wellblechbau wird hier am Rand Seyos aus den Samen des Ramtillkrautes, eines einheimischen Korbblütlers – der Nigersaat – Öl gepresst. Der Monatsverdienst beträgt gut 1.200 Birr, hinzu kommt eine Jahresendausschüttung. Reich wird hier keiner, doch „viel wichtiger als das Geld ist die Perspektive", sagt Awol. Eine Perspektive, die auch die Männer und Frauen in verschiedenen anderen Kooperativen antreibt, die sich hier um die Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse wie der Nigersaat kümmern: sei es bei deren Trennung von Spreu und Samen – die wiederum von einem dritten Team zu Tierfutter verarbeitet werden – oder auch dem Verkauf des in Flaschen abgefüllten Öls in einem kleinen Laden in Seyo. „An Markttagen verkaufe ich hier mehr als 100 Liter Speiseöl", erzählt Fatuma Dabasa stolz, die in der kleinen blauen Hütte akkurat Buch führt über die Einnahmen. Sie hat Elektrotechnik studiert und vergeblich auf einen Job gehofft; nun ist die 22-Jährige froh, dass ihr Leben eine neue Wendung genommen hat.
 
Die Weiterverarbeitung soll im Land erfolgen
Es sind kleine Schritte, wie etwa die erstmalige Produktion von Tomatenketchup im Land selbst, die zählen: Bis vor Kurzem führte Äthiopien noch Tomaten nach Saudi-Arabien aus, um dann von dort das Ketchup wieder zu importieren. Schwer nachvollziehbar angesichts der Tatsache, dass die klimatischen Bedingungen in vielen Regionen Äthiopiens für die Landwirtschaft ideal sind und sogar zwei oder drei Ernten im Jahr ermöglichen. Indes bedarf es dafür eben auch einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Land selbst – und das autoritär-repressive System hat sich erst seit der Machtübernahme des neuen Premierministers Abiy Ahmed im April 2018 marktwirtschaftlichen Gedanken geöffnet. Was zweifellos auch den Initiativen von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe zugutekommt, selbst wenn Negussie betont: „Karlheinz Böhm hat den Regierenden schon früh verdeutlicht, dass Hilfe nur miteinander Sinn macht – weshalb wir immer auf Zusammenarbeit mit der Regierung und Verwaltung gesetzt haben." Entsprechend setzen die Kooperations-Projekte auf Kontinuität und laufen bis heute stets über mehrere Jahre. Das von mir besuchte Projekt, das auf eine Wiederbelebung der Böden und Wälder setzt, ist bereits im neunten Projektjahr und äußerst erfolgreich. Eine Apfel-Plantage liefert nun sogar Äpfel, die sonst zu horrenden Preisen aus Südtirol und Neuseeland eingeführt werden.
 
© Menschen für MenschenMenschen für Menschen
Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe
 
Die Stiftung Menschen für Menschen leistet seit 37 Jahren nachhaltige ­Hilfe zur Selbstentwicklung in ­Äthio­pien. Im Rahmen integrierter ländlicher Entwick­lungsprojekte verzahnt Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Den Grundstein für Menschen  für Menschen legte am 16. Mai 1981 der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm (gest. 2014) mit seiner legendären Wette in der Sendung „Wetten, dass..?". Die Stiftung trägt seit 1993 durchgängig das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Menschen für Menschen setzt die Maßnahmen derzeit in elf Projektgebieten mit rund 620 fest angestellten und fast ausschließlich äthiopischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um.
 
 
Neue Spender gesucht
Die von Menschen für Menschen abgeschlossenen Verträge verpflichten die Stiftung zu finanziellen Unterstützungen von mehr als zehn Millionen Euro in den verschiedenen Regionen. Geldliche Zusagen, für deren Einhaltung das Hilfswerk wohlweislich Rücklagen von rund 20 Millionen Euro gebildet hat: Schließlich kämpft auch die Stiftung mit einer Veränderung des Spendenverhaltens.
 
„Karlheinz Böhm wäre heute über 90, seine Fans gehören der Generation 70 plus an – eine Gemeinschaft jenseits des Arbeitslebens, die vielfach über weniger finanzielle Mittel als früher verfügt", konstatiert Vorstand Peter Renner. Einbußen, die es auszugleichen gilt, wäre es doch für die Hoffnungen der Äthiopier fatal, wenn Initiativen wie die Tierfutter-Kooperative Afiza Bekeles mangels Anschubfinanzierung plötzlich ins Stocken gerieten. Oder der Mikrokredit für die Bäuerin Bayise Diga für den Kauf eines Ochsen nicht mehr möglich wäre und damit auch ihre kleinen Träume von einem Teehaus oder dem nötigen Schulgeld für ihre Enkelkinder platzten. „Mag die Menschen heute auch keiner mehr so direkt umarmen wie einst Karl, so begegnen sie uns und unseren Ideen doch in eben diesem Geist mit offenen Armen", freut sich Negussie über Böhms Wirken auch über seinen Tod hinaus. Und so sind es mehr als nur schöne Worte, wenn dessen langjähriger Fahrer Mekonnen Kassa feststellt: „Der glücklichste Tag in meinem Leben war, als Karl die äthiopische Ehrenstaatsbürgerschaft bekommen hat."
 
Kontakt: Menschen für Menschen | www.menschenfuermenschen.org

Gesellschaft | Spenden & Helfen, 01.06.2019
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2019 - Afrika – Kontinent der Entscheidung erschienen.
     
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