Horst Hamm
Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 13.03.2017
„Wir wollen tausend Milliarden Bäume pflanzen“
Die Kinder-und Jugendinitiative „Plant-for-the-Planet“ hat gemeinsam mit vielen Erwachsenen mittlerweile 14 Milliarden Bäume auf der ganzen Welt gepflanzt.
Gründer Felix Finkbeiner im Interview mit Horst Hamm
Herr Finkbeiner, Sie haben 2007 mit „Plant -or-the-Planet" dazu aufgerufen, in aller Welt Bäume zu pflanzen. Wie kamen Sie damals dazu? Sie waren gerade einmal neun Jahre alt...
Im Prinzip hat alles mit einem Schulreferat zum Klimawandel begonnen. Damals bin ich auf Wangari Maathai gestoßen, die sowohl mit dem Friedensnobelpreis als auch dem Alternativen Nobelpreises ausgezeichnet wurde und in Afrika 30 Millionen Bäume gepflanzt hat. Ihr Engagement hat mich inspiriert. Wir wollten in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen.
Ihr Motto „Stop talking. Start planting." hat dabei bestimmt geholfen. Wie kamen Sie darauf?
Den hat eine Hamburger Agentur entwickelt, die uns bis heute ehrenamtlich unterstützt.
Wie sieht Ihre Zwischenbilanz zehn Jahre später aus?
Mittlerweile haben wir weltweit 14 Milliarden Bäume gepflanzt, natürlich nicht nur wir Kinder und Jugendlichen, sondern viele Unterstützer aus Regierungen, Organisationen und Unternehmen. Wir haben auch in vielen Ländern der Erde die anvisierte Zahl von einer Million Bäume gepflanzt. Und wir können diese Arbeit auch einordnen: Wir wissen, dass es 3000 Milliarden Bäume gibt, also ungefähr 450 Bäume für jeden Menschen auf der Welt. Und wir wissen auch, dass wir Platz für weitere tausend Milliarden Bäume haben. Wenn wir es schaffen, diese Bäume auch zu pflanzen, dann könnten die ein Viertel des weltweiten CO2-Ausstoßes aufnehmen.
Ist das überhaupt realistisch und auch vertretbar?
Das sind alles Flächen, die nicht genutzt werden und die man problemlos aufforsten kann. Sie stehen weder in Konkurrenz mit der Landwirtschaft, noch mit anderen Nutzungen. Natürlich ist das ein Riesenprojekt – wahrscheinlich eines der größten, das wir uns als Menschheit vornehmen können. Aber wir zeigen am Beispiel eines Projekts in Mexiko, dass wir dort für einen Euro einen Baum pflanzen kann und dass wir damit auch Millionen von Arbeitsplätzen schaffen können.
Wie unterscheiden sich die „Bäume", die im Rahmen von Plant-for-the-Planet gepflanzt werden, von Teak- oder Eukalyptus-Plantagen?
Es ist ganz wichtig, dass man Mischwälder pflanzt und Bäume, die in der jeweiligen Region wachsen. Aber es spricht nichts dagegen, diese Bäume später zu nutzen. Wenn man zum Beispiel ein Gebäude aus Beton baut, verursacht das sehr viel CO2 – die weltweite Betonproduktion ist für sieben Prozent des gesamten menschengemachten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Wenn wir stattdessen Holzhäuser bauen, verursachen dies nicht nur weniger Kohlendioxid, sondern speichern sogar Kohlenstoff.
Wo und von wem sollen diese Bäume gepflanzt werden?
Die meisten dieser Bäume werden überall auf der Welt von unseren Botschaftern gepflanzt. Wir haben ungefähr 55.000 Botschafter weltweit, die oft im Rahmen kleiner Projekte Bäume pflanzen. Das sind Kinder, die an unseren Akademien teilgenommen haben und uns danach vertreten, von denen viele inzwischen aber auch erwachsen geworden sind.
Wie kann man Ihre Initiative unterstützen?
Das kann man ganz einfach machen, indem man selbst Bäume pflanzt. Oder man kann an uns spenden. Wir pflanzen dann für jeden Euro zum Beispiel derzeit einen Baum in unserem Projekt in Campeche in Mexiko.
Dann wünschen wir weiterhin viel Erfolg.
Herr Finkbeiner, Sie haben 2007 mit „Plant -or-the-Planet" dazu aufgerufen, in aller Welt Bäume zu pflanzen. Wie kamen Sie damals dazu? Sie waren gerade einmal neun Jahre alt...
Im Prinzip hat alles mit einem Schulreferat zum Klimawandel begonnen. Damals bin ich auf Wangari Maathai gestoßen, die sowohl mit dem Friedensnobelpreis als auch dem Alternativen Nobelpreises ausgezeichnet wurde und in Afrika 30 Millionen Bäume gepflanzt hat. Ihr Engagement hat mich inspiriert. Wir wollten in jedem Land der Erde eine Million Bäume pflanzen.
Ihr Motto „Stop talking. Start planting." hat dabei bestimmt geholfen. Wie kamen Sie darauf?Den hat eine Hamburger Agentur entwickelt, die uns bis heute ehrenamtlich unterstützt.
Wie sieht Ihre Zwischenbilanz zehn Jahre später aus?
Mittlerweile haben wir weltweit 14 Milliarden Bäume gepflanzt, natürlich nicht nur wir Kinder und Jugendlichen, sondern viele Unterstützer aus Regierungen, Organisationen und Unternehmen. Wir haben auch in vielen Ländern der Erde die anvisierte Zahl von einer Million Bäume gepflanzt. Und wir können diese Arbeit auch einordnen: Wir wissen, dass es 3000 Milliarden Bäume gibt, also ungefähr 450 Bäume für jeden Menschen auf der Welt. Und wir wissen auch, dass wir Platz für weitere tausend Milliarden Bäume haben. Wenn wir es schaffen, diese Bäume auch zu pflanzen, dann könnten die ein Viertel des weltweiten CO2-Ausstoßes aufnehmen.
Ist das überhaupt realistisch und auch vertretbar?
Das sind alles Flächen, die nicht genutzt werden und die man problemlos aufforsten kann. Sie stehen weder in Konkurrenz mit der Landwirtschaft, noch mit anderen Nutzungen. Natürlich ist das ein Riesenprojekt – wahrscheinlich eines der größten, das wir uns als Menschheit vornehmen können. Aber wir zeigen am Beispiel eines Projekts in Mexiko, dass wir dort für einen Euro einen Baum pflanzen kann und dass wir damit auch Millionen von Arbeitsplätzen schaffen können.
Wie unterscheiden sich die „Bäume", die im Rahmen von Plant-for-the-Planet gepflanzt werden, von Teak- oder Eukalyptus-Plantagen?Es ist ganz wichtig, dass man Mischwälder pflanzt und Bäume, die in der jeweiligen Region wachsen. Aber es spricht nichts dagegen, diese Bäume später zu nutzen. Wenn man zum Beispiel ein Gebäude aus Beton baut, verursacht das sehr viel CO2 – die weltweite Betonproduktion ist für sieben Prozent des gesamten menschengemachten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Wenn wir stattdessen Holzhäuser bauen, verursachen dies nicht nur weniger Kohlendioxid, sondern speichern sogar Kohlenstoff.
Wo und von wem sollen diese Bäume gepflanzt werden?
Die meisten dieser Bäume werden überall auf der Welt von unseren Botschaftern gepflanzt. Wir haben ungefähr 55.000 Botschafter weltweit, die oft im Rahmen kleiner Projekte Bäume pflanzen. Das sind Kinder, die an unseren Akademien teilgenommen haben und uns danach vertreten, von denen viele inzwischen aber auch erwachsen geworden sind.
Wie kann man Ihre Initiative unterstützen?
Das kann man ganz einfach machen, indem man selbst Bäume pflanzt. Oder man kann an uns spenden. Wir pflanzen dann für jeden Euro zum Beispiel derzeit einen Baum in unserem Projekt in Campeche in Mexiko.
Dann wünschen wir weiterhin viel Erfolg.
Felix Finkbeiner, geboren 1997, startete 2007 die Initiative „Plant-for-the-Planet". Heute studiert er in London International Relations.
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