Neuer Report:
Deutsche Bank einer der Top-Finanziers des Klimawandels
- Bank ist weltweit der größte Geldgeber für den Kohlebergbau
- Unter größten Fossil-Geldgebern hat sie besonders schwache Richtlinien
- Trotz Klimaabkommen von Paris ist kein Kurswandel erkennbar
Berlin, 14.6.16 Heute veröffentlichen die urgewald-Partnerorganisationen Banktrack, Rainforest Action Network, Oil Change International und Sierra Club ihren jährlichen Bericht zur Finanzierung fossiler Energieträger durch große Privatbanken. Der Bericht mit dem Titel „Shorting the Climate" hat erstmals neben Geldern für Kohleminen und -kraftwerke auch die für extreme Formen der Ölförderung (Ölsande, arktisches Öl und Tiefsee-Öl) und Gasgewinnung (Ausbau nordamerikanischer Flüssiggasterminals) untersucht.
Aus deutscher Sicht sticht die Deutsche Bank abermals negativ hervor: Beim Kohle-Bergbau belegt sie mit Finanzierungen in Höhe von 6,73 Milliarden US-Dollar zwischen 2013 und 2015 sogar erstmals den negativen Spitzenplatz. Bei Kohle-Kraftwerken liegt sie mit 6,19 Milliarden US-Dollar weltweit auf Platz zehn, bei extremem Öl auf Platz neun (14,55 Milliarden US-Dollar) und bei extremem Gas mit 15,69 Mrd. US-Dollar auf Platz sieben. „Die Deutsche Bank ist seit kurzem endlich bereit, sich von Kunden zu trennen, die den äußerst brutalen Mountaintop-Removal-Bergbau betreiben. Die neuen Zahlen belegen jedoch, dass dahinter keine grundsätzliche Strategie der Bank steht. Sie investiert Milliarden in fossile Projekte, die das von der Weltgemeinschaft verabschiedete Klimaabkommen blockieren. Selbst im Vergleich zu anderen Top-Geldgebern im fossilen Sektor hinkt die Deutsche Bank bei ihren Richtlinien weit hinterher. Nach dem Klimaabkommen von Paris ist es höchste Zeit, dass die Bank sich umfassend aus dem Kohlegeschäft verabschiedet", sagt Heffa Schücking, Geschäftsführerin der Umweltorganisation urgewald.
Wie aggressiv die Deutsche Bank in diesem Bereich vorgeht, zeigen die Beispiele Punta Catalina (Dominikanische Republik) sowie Rampal (Bangladesch). Die Bank hat im Dezember 2015 eine Projektfinanzierung über 40 Mio. US-Dollar für den Neubau des Kohlekraftwerksprojekts Punta Catalina bereitgestellt. Wie aus dem neuen Bericht „Shorting the Climate" hervor geht, finanziert sie zudem maßgeblich den indischen Energieversorger National Thermal Power Corporation (NTPC), der in Indien 18 Kohlekraftwerke betreibt und weitreichende Expansionspläne im Kohlesektor hat. In Bangladesch gehört NTPC zum Betreiberkonsortium, das das Kohlekraftwerk Rampal bauen will. Dieses bedroht die naheliegenden Sundarbans-Mangrovenwälder, ein UNESCO Welterbe. „Noch auf ihrer Hauptversammlung 2015 hat die Deutsche Bank eine direkte Finanzierung von Rampal ausgeschlossen und dies mit den Auswirkungen auf die geschützten Mangrovenwälder begründet. Diese Worte sind allerdings nichts wert, wenn die Bank gleichzeitig mit NTPC einen wichtigen Partner des Betreiberkonsortiums von Rampal finanziert", so Schücking.
Kontakt:
Heffa Schücking, Geschäftsführerin urgewald | heffa@urgewald.org | www.urgewald.org
Yann Louvel, Climate Campaign Coordinator Banktrack | yann@banktrack.org
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