Ortwin Renn neuer wissenschaftlicher Direktor am IASS

Renn will vor allem das Thema der systemischen Risiken aufgreifen und gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Gruppen an Lösungen arbeiten.

Prof. Renn ist auch Autor des jüngst im ALTOP Verlag erschienenen Sammelbandes „Zukunft gewinnen", der zu Ehren des berühmten Zukunftsforschers Robert Jungk von Prof. Rolf Kreibich und Fritz Lietsch herausgegeben wurde.
 

 
Ortwin Renn erhielt viele Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Ehrendoktor der ETH Zürich, die Ehrenprofessur der Technischen Universität München und den 'Distinguished Achievement Award'der internationalen Gesellschaft für Risikoanalyde (society for risk analysis). Copyright: aCatech
Ortwin Renn, Professor für Umwelt- und Techniksoziologie an der Universität Stuttgart, tritt am 1. Februar 2016 sein Amt als wissenschaftlicher Direktor am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam an. Renn war unter anderem Mitglied der Ethikkommission der Bundesregierung „Künftige Energieversorgung" (2011), Vorsitzender des Nachhaltigkeitsbeirates des Landes Baden-Württemberg (2006-12) sowie im Sachverständigenkreis Nachhaltigkeit beim Bundeskanzleramt (2011-2012). Bis Mitte 2014 gehört er dem „Science and Technology Advisory Council" von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso an.

 

Renn will vor allem das Thema der systemischen Risiken, die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft bedrohen, aufgreifen und gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Gruppen an Lösungen arbeiten, wie diese Risiken in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung besser beherrscht werden können. „Ein wichtiges Ziel ist für mich", so Renn, „das IASS als Referenzzentrum und Plattform für inter- und transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung weltweit zu etablieren." Vor allem möchte er die internationale Zusammenarbeit weiter ausbauen und gemeinsam mit Forschungsinstituten aus aller Welt globale Entwicklungen besser verstehen lernen, um diese durch wissensbasierte Empfehlungen an Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mitzugestalten. Dabei wird er sich auch – ganz in der Tradition des IASS – intensiv dem Thema der nachhaltigen nationalen und internationalen Energieversorgung widmen.

Zum Amtsantritt am IASS sagte der neue Direktor: „Es ist für mich Freude und Herausforderung zugleich, in der Nachfolge von Klaus Töpfer wissenschaftlich fundiert und im Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen an einer nachhaltigen Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft mitzuwirken." Renn sprach dem Gründungs- und Exekutivdirektor des IASS, dem ehemaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer, dessen Amtszeit vergangenes Jahr nach mehr als sechs Jahren endete, seinen besonderen Dank aus: „Wie kaum einer hat es Klaus Töpfer verstanden, wissenschaftliche  Einsichten politisch und gesellschaftlich wirksam zu vertreten und die Notwendigkeit einer Transformation der Gesellschaft in eine nachhaltige Zukunft authentisch zu verkörpern. Er hat dem IASS seinen unverkennbaren Stempel aufgesetzt und internationale Anerkennung für das Institut geschaffen. Ich empfinde es als große Ehre und Ansporn dieses Erbe weiterzuentwickeln."

Neue Impulse für das IASS
Mark G. Lawrence, geschäftsführender wissenschaftlicher Direktor am IASS, begrüßte Renn herzlich als neuen Vorstandskollegen: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ortwin Renn. Seine sozialwissenschaftliche Expertise und Erfahrungen bei der Analyse und Gestaltung der Energiewende ergänzen unsere Forschung und können uns neue Türen bei der Beantwortung von Fragen zu systemischen Risiken öffnen. Das ist eine hervorragende Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Instituts in den kommenden Jahren." Lawrence sprach dem Gründungsdirektor Klaus Töpfer sowie dem früheren wissenschaftlichen Direktor und Nobelpreisträger Carlo Rubbia, dessen Amtszeit im Mai 2015 endete, ebenfalls seinen Dank aus. Für die dritte Direktorenstelle hat das IASS mit der Universität Potsdam einen Ruf an Patrizia Nanz, Leiterin des Forschungsschwerpunkts Partizipationskultur am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI), erteilt. Nanz soll nach Abschluss der Berufungsverhandlungen den Vorstand komplettieren.

Eindrucksvolle wissenschaftliche Karriere
Bis zu seiner Berufung an das IASS war Renn Professor für Umwelt- und Techniksoziologie sowie Dekan der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Stuttgart. Gleichzeitig war er Direktor des der Universität angeschlossenen Zentrums für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS). Zudem leitet Renn das Forschungsinstituts DIALOGIK, eine gemeinnützige GmbH zur Erforschung und Erprobung innovativer Kommunikations- und Partizipationsstrategien in Planungs- und Konfliktlösungsfragen. Dazu kommen Honorar- und Ehrenprofessuren in Stavanger, Beijing und München. Renn studierte Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Sozialpsychologie und promovierte anschließend an der Universität Köln. Er arbeitete als Wissenschaftler und Hochschullehrer in Deutschland, den USA und der Schweiz.

Renn erhielt viele Auszeichnungen, darunter das  Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, den Ehrendoktor der ETH Zürich, die Ehrenprofessur der Technischen Universität München und den „Distinguished Achievement Award" der Internationalen Gesellschaft für Risikoanalyse (Society for Risk Analysis). Renn ist Mitglied im Präsidium der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (Acatech) und im Senat der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW). Er gehört zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten, Kuratorien und Kommissionen an. Seine Hauptforschungsfelder sind: Risikoanalyse (Governance, Wahrnehmung und Kommunikation), Theorie und Praxis der Bürgerbeteiligung bei öffentlichen Vorhaben sowie Transformationsprozesse in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung. Zu seinen Publikationen  gehören über 30 Monografien und editierte Sammelbände sowie mehr als 250 wissenschaftliche Artikel. Besonders hervorzuheben sind sein 2014 erschienenes Buch „Das Risikoparadox. Warum wir uns vor dem Falschen fürchten" (Fischer: Frankfurt am Main) sowie sein 2008 erschienenes Werk: „Risk Governance" (Earthscan: London).

Das IASS – ein Leuchtturm der internationalen Nachhaltigkeitsforschung
Das 2009 in Potsdam gegründete Institut für Nachhaltigkeitsstudien (IASS) ist zugleich eine international vernetzte Forschungseinrichtung und ein transdisziplinär arbeitender Thinktank. Ziel des mit öffentlichen Mitteln geförderten Instituts ist es, mit seiner Spitzenforschung Entwicklungspfade für die globale Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuweisen und interaktiv den Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu fördern. Forschungsgebiete sind die globale Nachhaltigkeitspolitik, innovative Technologien für die Energieversorgung der Zukunft, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen wie Ozeane, Böden oder Rohstoffe sowie die Herausforderungen für unser Erdsystem durch Klimawandel und Luftverschmutzung.


Kontakt:
Corina Weber | corina.weber@iass-potsdam.de | www.iass-potsdam.de


Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 01.02.2016

     
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