Cool gekoppelt
Der Stoffhersteller Gessner gehört zu den Pionieren des Cradle to Cradle Design-Konzepts.
Möbel- und Dekostoffe folgen den individuellen Geschmäckern der Kunden. Sie sollen zum Einrichtungsstil passen und dabei modern, pflegeleicht und langlebig sein. Zur Glaubensfrage avanciert dabei die Entscheidung, ob Natur- oder Kunstfasern verwoben werden sollen. Natürlich gewachsene Gewebe-Rohstoffe wie Wolle, Baumwolle oder Leinen gelten als umweltfreundlich und angenehm. Für die Chemiefaser spricht erst einmal nicht viel. Kunststoff hat hier ein gutes Image und bietet wenig Klimakomfort. Er birgt Umwelt- und Gesundheitsbelastungen bei der Gewinnung und Synthese, hat einen hohen CO2-Ausstoß, unerwünschte Nebeneffekte und problematische Additive. doch der eresteEindruck trügt, denn vom natürlichen ursprung bleibt auch bei Naturfasern am fertigen Stoff oft wenig übrig. Dünger und Pestizide, verseuchtes Wasser, Kargböden, falsch kultivierte Agrarflächen und eine chemische Ausrüstung relativieren "Natürlichkeit" von Naturfasern. Dieser unbefriedigenden Situation stellte sich das Schweizer Unternehmen Gessner mit einer klaren Entscheidung für das Cradle to Cradle Design Konzept. Das Ziel: Die hergestellten Stoffe sollten kreislauffähig werden.

Kompostierbare Stoffe
Intensive Entwicklungen gemenisam mit dem Hamburger Unternehmen EPEA führten zur Überprüfung sämtlicher Fertigungsschritte und Materialzusammensetzungen. Erstmalig zur Jahrtausenwende wurden zwei Programme der jungen Marke Climate® in den Markt eingführt. Die Sitzmöbelbezüge Lifecycle und Lifeguard stehen seither für den Beginn einer neuen Ära für kreislauffähige Stoffe. Fasermaterialien natürlicher Herkunft, zertifizierte Farmwolle und Zellulose aus eurpäischer Weißbuche bilden die Grundlage für diese Textilien ohne schädliche Additive. Entwickelt und gebaut nach dem Prinzip „Abfall ist Nährstoff", sind sie frei von toxischen Inhaltsstoffen, die unter Umständen das Erbgut schädigen oder Krebs auslösen können. Darüber hinaus enthalten sie keine flüchtigen Ingredienzien, ein wichtiger Beitrag für gute Luftqualität im Innenraum. Nach der Nutzungsphase können sie bedenkenlos auf Kompostoder Reststoffdeponien abgeladen werden. Sie verwandeln sich im Laufe
der Zeit durch die im Boden enthaltenen Bakterienstämme
zu Kompost und Dünger und werden damit Grundlage für
neues Wachstum.
Kunstfasern im Kreislauf
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Die Lösung: Innovative Technologie
Weitere intensive Forschungsund Entwicklungsbemühungen brachten schließlich den Durchbruch: Die Erfindung der „Textilen Schraube" war der Schlüssel zur neuen Climatex® Technologie. Sie verbindet Naturund Kunststoffgarne
durch eine spezielle Webtechnik und kann sie auf einfache Weise wieder trennen. Die so getrennten Bestandteile sind
sortenrein vollständig reund upcycelbar. Dabei nimmt der
Polymeranteil, sogenanntes Cradura, geboren aus Cradle
to Cradle und Durability, an einem Kreislauf teil, in dem bereits heute jährlich 20.000 Tonnen neue Fasern aus Produktionsresten, den Weltmeeren geborgenen Fischernetzen und recycelten Teppichbestandteilen hergestellt werden.

Andreas Heydasch
ist Geschäftsführer der Gessner AG mit Sitz in der Schweiz. Ihre Marke Climatex® bietet Stoffe unter anderem für die Einrichtungsund TransportIndustrie.
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 15.11.2014
Dieser Artikel ist in Cradle to Cradle - eine Lösung für Wirtschaft und Gesellschaft - forum Sonderdruck: VERSTEHEN, UMDENKEN, GESTALTEN erschienen.

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