Nachhaltigkeit im Goldbergbau

Der Conflict-Free Gold Standard soll dem Verbraucher die Sicherheit geben, dass das Edelmetall nicht durch illegale Aktionen produziert worden ist.

Wir haben Ihnen bereits Best Practice-Beispiele aus ganz unterschiedlichen Bereichen vorgestellt. Aber nur wenige Branchen haben so grundlegende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft wie der Goldmarkt und insbesondere der Abbau von Edelmetallen. Betrachten Sie es auf diese Weise: Gold bleibt die Grundlage vieler Wirtschaftssysteme auf der ganzen Welt, und es hilft effektiv dabei, große Reichtümer auf der Welt zu verwalten. Die Bergbauunternehmen stellen die Versorgung auf hohem Niveau sicher. Laut einer Übersicht über die Zahl der direkt in der Goldminen-Industrie Beschäftigten übertraf diese im Jahr 2012 in ausgewählten Ländern 100.000, weltweit mehr als 500.000. Nach einigen anderen Quellen handelt es sich dabei um sehr niedrige Schätzungen.

Goldbergbau: Neben sozialen Standards geraten Umweltaspekte immer mehr in den Fokus. Die Super Pit Goldmine in Australien Foto: Brian Voon Yee Yap, Wikipedia.orgWenn in einigen Ländern so ein großer Anteil der Bevölkerung im Goldbergbau tätig ist, stellt sich natürlich die Frage, wie sichere und nachhaltige Praktiken gewährleistet werden können. Wenn es um eine dermaßen wertvolle Ressource geht, ist es naheliegend, dass der Einsatz illegaler Praktiken in der die Goldminenindustrie sehr verlockend ist: Arbeiter können ausgenutzt werden, Gold kann geschmuggelt werden, und wenn Bergbaubemühungen nicht gegengesteuert wird, kann dies drastische negative Auswirkungen auf die Umgebung und die Bevölkerung haben. Also stellt sich die Frage, wie die Nachhaltigkeit im Edelmetallbergbau verbessert und gewährleistet werden kann.

Zeitgemäßes Engagement setzt beim World Gold Council an, der im Wesentlichen die Befugnis zur Regulierung und Funktion des weltweiten Goldhandels besitzt. Von großer Bedeutung ist hierbei, dass der Rat mit beteiligt ist an der direkten Verfügbarkeit von Gold für die Verbraucher; er ist Teil-Eigentümer des Bullion Vault Online Gold-Marktes, wo private Investoren Barren kaufen und speichern können. Ergänzend zum Verbrauchermarkt arbeitet das World Gold Council auch mit den großen Bergbauunternehmen zusammen. Und um mit die Nachhaltigkeit im Bergbau zu fördern hat die WGC eine den Conflict-Free Gold Standard eingeführt.

Der Conflict-Free Gold Standard soll dem Verbraucher die Sicherheit geben, dass das Edelmetall nicht durch illegale Aktionen produziert worden ist. Wenn das vertraut klingt, liegt es wahrscheinlich daran, dass die gleiche Praxis in der Diamantenindustrie inzwischen alltäglich geworden ist, die in der Vergangenheit berüchtigt war für das Schüren erheblicher sozialer und politischer Konflikte. Unter dem Begriff "Blutdiamanten" wurden Edelsteine bekannt, die unter Konflikten geschürft und vertrieben werden. Obwohl Gold diesbezüglich nicht so berüchtigt ist, bestehen doch die gleichen Bedenken. Der Conflict-Free Gold Standard stellt Bergbauunternehmen und Goldproduzenten ein Mittel zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die Grundsätze eingehalten werden und dass ihr Gold in dieser Hinsicht „unschuldig" ist. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit bezüglich der kulturellen Auswirkungen des Goldbergbaus.

Die Umweltauswirkungen der Goldgewinnung stehen auf einem anderen Blatt. Dieser Prozess basiert auf zwei Vorstellungen: Erstens, dass die Gewinnung weniger schädlich für die Umwelt ist als andere Formen des Bergbaus (wie z.B. Kohlebergbau) und zweitens, dass die Energie und Ressourcen, die zum Goldabbau benötigt werden, tatsächlich verfügbar sind, solange der Markt weiterhin Gold nachfragt. Beide Punkte sind von Bedeutung, solange man den Goldbergbau mit anderen Formen des Bergbaus vergleicht, tragen aber natürlich nichts dazu bei, um die tatsächlichen Auswirkungen der Goldgewinnung auf die Umwelt der zu verringern.

Aktuell scheint die Nachhaltigkeit im Goldbergbau - zumindest im großen Maßstab – ausschließlich die sozialen und kulturellen Auswirkungen wahrzunehmen. Immerhin werden „grüne" Bergbaupraktiken inzwischen erforscht. Während in der Goldindustrie bisher keine Breitenwirkung sichtbar ist, kann man sich eine nahe Zukunft gut vorstellen, in der diese Praktiken Fahrt aufnehmen und Popularität gewinnen.


     
        
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