Oase statt Leerstand
Wie Jugendliche ihre Stadt erobern und mitgestalten
Junge Menschen nutzen und gestalten tagtäglich intensiv die Stadt und den öffentlichen Raum. Städte und Kommunen tun sich jedoch in der Regel schwer, ihre Nutzungs- und Raumansprüche zu berücksichtigen.
Um herauszufinden, wie Jugendliche aktiv an Prozessen der Stadtentwicklung mitwirken können, entwickelte das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung das Forschungsfeld "Jugendliche im Stadtquartier". Im Vordergrund steht die Suche nach innovativen Lösungen und Ansätzen, wie Jugendliche Kompetenzen bilden und aktiv an der Gestaltung ihres Stadtteils mitwirken können.
Vor allem Nischen und Resträume, wie Brachflächen und Leerstände bieten Potenziale, um von Jugendlichen temporär umgestaltet zu werden. Beim Modellvorhaben "Eichbaum Countdown" in Mülheim a.d.Ruhr verwandelte sich ein Bahnsteig vorübergehend in eine temporäre Bühne für Tanzaufführungen, Rapbattles und Boxmeisterschaften. Im Projekt "Stadtoasen" des Quartiersmanagements Altstadt-Ost in Rosenheim dagegen wurden öffentliche Plätze zu einer Strandbar, Clublounges und zu einem Freilichtkino. Jugendliche entwickelten Restflächen unter Straßenbrücken mithilfe von selbstentworfenem Mobiliar zu neuen Treffpunkten. "Jugend baut Zukunft" hieß ein Projekt, das die Dessauer Innenstadt für zwei Wochen in ein Experimentierfeld verwandelte. An verschiedenen Orten entstanden Installationen und Bauten, die die Potenziale der Stadt zeigten und in den Masterplan "Innenstadt" einfließen sollen. Jugendliche verwandelten Gehwege in Tischtennisplätze, öffentliche Treppenabgänge in Theaterräume und erbauten sich am Muldeufer eine Beachbar mit Swimmingpool.
Unter dem Motto "Jugend belebt Leerstand" wird seit Juli 2011 in neuen Modellvorhaben untersucht, wie Jugendliche in Eigenregie leerstehende Gebäude umnutzen können. Es zeigt sich dabei, dass der Erfolg der Projekte von der Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen (als Entwickler und zukünftige Nutzer), den Immobilieneigentümern (als Bereitsteller von Gebäuden) und der Stadtverwaltung (als Verantwortliche für die Quartiersentwicklung und für Genehmigungen) abhängt. Damit dies erfolgreich gelingen kann, entwickeln die Forscher innovative Strategien.
Über aktuelle Ergebnisse wird auf www.jugendliche.stadtquartiere.de berichtet.
Von Stephanie Haury
![]() |
Eroberung der Brache: Wir gestalten Leipzigs Leerstand. |
Vor allem Nischen und Resträume, wie Brachflächen und Leerstände bieten Potenziale, um von Jugendlichen temporär umgestaltet zu werden. Beim Modellvorhaben "Eichbaum Countdown" in Mülheim a.d.Ruhr verwandelte sich ein Bahnsteig vorübergehend in eine temporäre Bühne für Tanzaufführungen, Rapbattles und Boxmeisterschaften. Im Projekt "Stadtoasen" des Quartiersmanagements Altstadt-Ost in Rosenheim dagegen wurden öffentliche Plätze zu einer Strandbar, Clublounges und zu einem Freilichtkino. Jugendliche entwickelten Restflächen unter Straßenbrücken mithilfe von selbstentworfenem Mobiliar zu neuen Treffpunkten. "Jugend baut Zukunft" hieß ein Projekt, das die Dessauer Innenstadt für zwei Wochen in ein Experimentierfeld verwandelte. An verschiedenen Orten entstanden Installationen und Bauten, die die Potenziale der Stadt zeigten und in den Masterplan "Innenstadt" einfließen sollen. Jugendliche verwandelten Gehwege in Tischtennisplätze, öffentliche Treppenabgänge in Theaterräume und erbauten sich am Muldeufer eine Beachbar mit Swimmingpool.
Unter dem Motto "Jugend belebt Leerstand" wird seit Juli 2011 in neuen Modellvorhaben untersucht, wie Jugendliche in Eigenregie leerstehende Gebäude umnutzen können. Es zeigt sich dabei, dass der Erfolg der Projekte von der Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen (als Entwickler und zukünftige Nutzer), den Immobilieneigentümern (als Bereitsteller von Gebäuden) und der Stadtverwaltung (als Verantwortliche für die Quartiersentwicklung und für Genehmigungen) abhängt. Damit dies erfolgreich gelingen kann, entwickeln die Forscher innovative Strategien.
Über aktuelle Ergebnisse wird auf www.jugendliche.stadtquartiere.de berichtet.
Im Profil Stephanie Haury ist Stadtplanerin und seit 2009 als Projektleiterin der Forschungsfelder "Jugendliche im Stadtquartier" und "Jugend belebt Leerstand" im Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Bonn tätig. |
Lesetipps: "Jugend macht Stadt", Sonderpublikation des BMVBS Kostenloser Bezug: stadtquartiere@bbr.bund.de, Stichwort "Jugend macht Stadt" und "Freiräume für Kinder und Jugendliche", Werkstatt Praxis Heft 70 Beide zum Download unter: www.bbsr.bund.de |
Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Gesellschaft | Green Cities, 19.01.2012
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2011 - Stadt der Zukunft erschienen.

Zeit, die Stimme zu erheben und endlich zu handeln?
forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2022 mit dem Schwerpunkt: Globale Ziele und Klimaschutz
- Ukrainekrieg und Hunger auf der Welt
- Doppelte Dividende durch Nachhaltigkeit
- Green Chefs
- Die Brücke zur Natur
Kaufen...
Abonnieren...
02
FEB
2023
FEB
2023
14
FEB
2023
FEB
2023
14
FEB
2023
FEB
2023
Was wir tun müssen, und was wir haben werden
Wie Nachhaltigkeit in der Dauerkrise gelingen kann
50676 Köln und online
Wie Nachhaltigkeit in der Dauerkrise gelingen kann
50676 Köln und online
Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!
Politik

Christoph Quarch sieht eine Gefährdung unserer Kultur nicht von außen, sondern von innen.
Jetzt auf forum:
Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht:
Otto Group gehört zu den ersten Unterzeichnern des Pakistan-Abkommens
Wird 2023 das Jahr des Modulbaus?
Verbraucher wollen umweltfreundliche Verpackungen
Pflanzwettbewerb Deutschland summt! Juchuu, es geht wieder los!
Energieverbrauch von Elektroautos
Für die Zukunft lohnt es sich zu kämpfen
Verbände-Bündnis geht Ursachen für zu hohen Antibiotikaeinsatz in der industriellen Tierhaltung an