Hydrogen Dialogue 2024

E-Mobilität braucht Emotionen

Expertendiskussion des CleanEnergy Projects zum Thema "Elektromobilität"

Die Experten des CleanEnergy Project Roundtables zum Thema Elektromobilität waren sich einig - die Elektromobilität wird kommen. Nur wann und wie die Ablösung der Benzinmotoren kommen wird, darüber herrschte unterschiedliche Meinung.

Es geht um den Kunden. Auf drei Wegen zum Erfolg: Emotionalität, Informationstechnologie, Umdenken.
Foto: © Gerd Altmann / Pixelio.de
"Elektrofahrzeuge können schon heute die Erwartung der Kunden zum größten Teil erfüllen", hieß es auf der einen Seite. "Solange die E-Fahrzeuge nicht in Mobilitätskonzepte eingebunden oder mit Zusatzantrieben ausgerüstet sind, wird E-Mobilität nie funktionieren", argumentierten die etwas kritischeren Fachleute. Das Fazit der Experten-Runde: Damit sich Elektroautos auf dem Markt etablieren können, sind eine emotionale Kundenansprache und der Einsatz intelligenter Informationstechnologien genauso nötig, wie ein Umdenken in der Gesellschaft.

Die Batterietechnologie für Elektrofahrzeuge ist bisher unausgereift. Deshalb verfügen die Elektroautos nicht über die nötige Reichweite. Auch beim Komfort können die Elektromobile nicht mit großräumigen Benzin oder Diesel Limousinen mithalten. Um die Elektromobilität dennoch attraktiv zu machen, gelt es, so die Experten, auf "Emotionalität" zu setzen. Ganz nach dem Motto "Image ist alles" sollen den Fahrzeugen bestimmte Attribute zugesprochen werden. Ein Elektromotorrad kann beispielsweise als extrem cool gelten, weil es an der Ampel jeden Porsche einfach stehen lässt.

Als weiteren Schlüsselbegriff für den Fortschritt der Elektromobilität brachten die Experten - darunter Vertreter der Auto-, Energie- und IT-Industrie - die "Informationstechnologie" auf den Tisch. Sie ist nicht nur einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren, sondern gleichzeitig eines der größten Risiken. Denn wenn die Hersteller ihre Autos zu Computern auf vier Rädern umwandeln, werden die Fahrzeuge ähnlich angreifbar wie ein Mobiltelefon oder ein PC. Ein großes Thema ist daher der Datenschutz und der Schutz der Fahrzeuge vor Hackerangriffen.

Laut der Experten ginge es ferner darum, die E-Fahrzeuge in bestehende und neue Mobilitätskonzepte einzubinden, wofür die Informationstechnologie ganz entscheidend sei. Denn der Schwerpunkt läge hier auf Kommunikation, Abrechnung, Car-Sharing-Angeboten, Flottenmanagement und "intelligenten" - also IT gesteuerten - Komponenten im Auto.

Als drittes Leitmotiv zur Durchsetzung der Elektromobilität wurde das "Umdenken" genannt. Dieses ist sowohl bei den Mobilitätskonzepten, bei der Auswahl der Fahrzeuge, bei der Wahl der Energie, bei den Möglichkeiten der Informationstechnologie, als auch beim Umweltbewusstsein gefordert. Die Mehrheit der Anwesenden war sich beispielsweise darin einig, dass E-Mobilität nur Sinn macht, wenn die Fahrzeuge ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

"Wenn wir von heute auf morgen die gesamte deutsche Automobilflotte umstellen würden, benötigten wir etwa 20 Prozent des derzeit erzeugten Stroms", erklärte Lorenz Köll, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle für Energiewirtschaft. "Es ist kein Problem die benötigte Energie aufzubringen - selbst wenn die Fahrzeuge in Zukunft ausschließlich mit grünem Strom fahren."


Lesen Sie einen umfassenden Report zum Grünen Fuhrpark im Magazin "forum Nachhaltig Wirtschaften" 1/2011 mit dem Schwerpunkt "Green Building - In der Zukunft angekommen?" und dem Special "Deutschlands nachhaltige Unternehmen".

Das Magazin umfasst 164 Seiten und ist zum Preis von 7,50 ? erhältlich, zzgl. 3,00 ? Porto & Versand (innerhalb Deutschlands).

Onlinebestellung
forum-Abonnement

Quelle:
Technik | Mobilität & Transport, 26.02.2011

     
Cover des aktuellen Hefts

Der Zauber des Wandels

forum 04/2024 ist erschienen

  • Windkraft
  • Zirkuläre Produkte
  • Tax the Rich
  • Green Events
  • Petra Kelly
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
16
OKT
2024
Lunch & Learn: Stop talking, start acting!
Mit Felix Finkbeiner, Irene Ojouk & Tina Teucher
online
16
OKT
2024
Film & Filmgespräch: „Auf den Spuren des Geldes für Umwelt und Menschenrechte“
Dokumentarfilm über 30 Jahre urgewald e.V. - im Rahmen des Münchner Klimaherbst 2024
80336 München
08
NOV
2024
KI-KreativWerkstatt
Die neuen KI-Tools für Autor*innen, Journalist*innen, Texter*innen, Marketer und Kreative
81739 München und online
Alle Veranstaltungen...
Lassen Sie sich begeistern von einem Buch, das Hoffnung macht

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Femizide und Gewalt gegen Frauen nehmen zu - trotz 100 Jahren Feminismus
Christoph Quarch vermisst ein kultiviertes Männer(vor)bild und fordert mehr Aufklärung
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Kostensenkung und Nachhaltigkeit durch genauere Kontrolle:

Zweibrücken Fashion Outlet erklärt den Oktober zum Sustainability Monat

UN Global Compact gibt zwölf neue SDG-Pioniere bekannt

Hochwertige, leistungsstarke Biomaterialien aus Obstabfällen für eine nachhaltigere Zukunft der Modeindustrie

Die Preisträgerinnen des Wettbewerbs für kommunale Entwicklungspolitik 2024 stehen fest:

Verleihung des Friedensnobelpreises in Kriegszeiten

Mehr Treibhausgase als je zuvor - Kunstdünger-Fabriken in Afrika

Zanier Gloves gelingen weitere Einsparungen bei CO2-Emissionen

  • Global Nature Fund (GNF)
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Kärnten Standortmarketing
  • circulee GmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Engagement Global gGmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen