Umwelt | Biodiversität, 02.06.2010
Wissenschaftler erforschen Faktoren für Armut und Reichtum
Die Ökonomie eines Landes, das Resultat von Landwirtschaft
Zwei fundamentale Faktoren haben Einfluss darauf, ob ein Land reich oder arm ist: Bodenbeschaffenheit und Klimaverhältnisse. Das hat ein Forscherteam der Universität Basel herausgefunden. Denn diese beiden Faktoren bestimmen unter anderem, ob es an einem Ort Landwirtschaft gibt oder nicht.
"Genauer gesagt entscheiden die beiden Faktoren darüber, welche Art der Landwirtschaft bzw. Viehzucht betrieben werden kann", so der Studienautor Jan Beck vom Department Umweltwissenschaften der Universität Basel. Das Neue an unserer Studie ist, dass es nicht die Produktivität modelliert, sondern die Wahrscheinlichkeit, dass es Landwirtschaft gibt", erklärt der Biologe. Über ihre Erkenntnisse berichten die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins PLoS One.
Gründe für potenzielle Konflikte verschiedener Landnutzungen
"In der Kalkulation von verschiedenen Landnutzungsszenarien in gewissen Regionen lassen sich auch potenzielle Konflikte zwischen verschiedenen Landnutzungstypen erkennen", so der Forscher Jan Beck. "Die Resultate sind übrigens kongruent mit einer Anzahl von reellen, derzeit existenten oder historischen Auseinandersetzungen verschiedener Ethnien mit unterschiedlichen Landnutzungsmethoden."
Die Studie, so sind die beteiligten Wissenschaftler überzeugt, liefert zudem auch Hinweise auf die Bevölkerungsdichte und ihre Variabilität. So sind etwa Regionen wie der Großteil Westeuropas, das äthiopische Hochland, das Gebiet um den ostafrikanischen Viktoriasee, die Subtropen Ostasiens, Südost-Australien und Neuseeland sehr gute Regionen für Landwirtschaft. Anderen Regionen eigenen sich deutlich besser für nomadische Viehhaltung. Dazu gehören etwa die Trockengebiete des nördlichen und östlichen Afrika, Teile Zentralasiens, des Mittelmeerraumes und des Nahen Ostens.
Klima und Boden, die Ursachen für historisch-kulturelle Effekte
"Wenn verschiedene Formen der Landnutzung in einer Region in Erscheinung treten, kann es leicht zu Konflikten über die bestehenden Ressourcen kommen", meint Beck. Das relativ einfache Modell sei allerdings nicht in der Lage, genau vorherzusagen, wie sich Landnutzungsformen entwickeln werden, so erklärt der Forscher. "Wir zeigen in dem Artikel, dass viele dieser historisch-kulturellen Effekte letztlich auf Klima und Boden als 'ultimative Ursache' zurückzuführen sind."
Auf die Kritik im Online-Wissenschaftsmagazin Science Now, wonach das Modell Department Umweltwissenschaften der Universität Basel auf historische Klima- und Bodentypen nicht Bezug nehme, erwidert Beck: "Das sind Parameter, die natürlich eine wichtige Rolle spielen, aber in unserem Modell nicht berücksichtigt wurden", erklärt der Forscher abschließend im pressetext-Interview.
Zur vollständigen Ausgabe des Forschungsberichts (engl.)
Boden und Klima, Indikator für Ökonomie |
Gründe für potenzielle Konflikte verschiedener Landnutzungen
"In der Kalkulation von verschiedenen Landnutzungsszenarien in gewissen Regionen lassen sich auch potenzielle Konflikte zwischen verschiedenen Landnutzungstypen erkennen", so der Forscher Jan Beck. "Die Resultate sind übrigens kongruent mit einer Anzahl von reellen, derzeit existenten oder historischen Auseinandersetzungen verschiedener Ethnien mit unterschiedlichen Landnutzungsmethoden."
Die Studie, so sind die beteiligten Wissenschaftler überzeugt, liefert zudem auch Hinweise auf die Bevölkerungsdichte und ihre Variabilität. So sind etwa Regionen wie der Großteil Westeuropas, das äthiopische Hochland, das Gebiet um den ostafrikanischen Viktoriasee, die Subtropen Ostasiens, Südost-Australien und Neuseeland sehr gute Regionen für Landwirtschaft. Anderen Regionen eigenen sich deutlich besser für nomadische Viehhaltung. Dazu gehören etwa die Trockengebiete des nördlichen und östlichen Afrika, Teile Zentralasiens, des Mittelmeerraumes und des Nahen Ostens.
Klima und Boden, die Ursachen für historisch-kulturelle Effekte
"Wenn verschiedene Formen der Landnutzung in einer Region in Erscheinung treten, kann es leicht zu Konflikten über die bestehenden Ressourcen kommen", meint Beck. Das relativ einfache Modell sei allerdings nicht in der Lage, genau vorherzusagen, wie sich Landnutzungsformen entwickeln werden, so erklärt der Forscher. "Wir zeigen in dem Artikel, dass viele dieser historisch-kulturellen Effekte letztlich auf Klima und Boden als 'ultimative Ursache' zurückzuführen sind."
Auf die Kritik im Online-Wissenschaftsmagazin Science Now, wonach das Modell Department Umweltwissenschaften der Universität Basel auf historische Klima- und Bodentypen nicht Bezug nehme, erwidert Beck: "Das sind Parameter, die natürlich eine wichtige Rolle spielen, aber in unserem Modell nicht berücksichtigt wurden", erklärt der Forscher abschließend im pressetext-Interview.
Zur vollständigen Ausgabe des Forschungsberichts (engl.)
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2010 - Cleantech erschienen.
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