Zukunftsorientiert und nachhaltig: Gewerbliche Neubauten

Wer heute ein gewerbliches Gebäude plant, muss weiter in die Zukunft denken. Nachhaltigkeit ist der zentrale Baustein.

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Neue Gewerbeimmobilien entstehen in einem Spannungsfeld. Die Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit sind hoch. Gleichzeitig wachsen die Erwartungen an eine nachhaltige Bauweise. Gesetzliche Vorgaben, gesellschaftliche Erwartungen und die steigende Bedeutung von Umweltschutz treiben die Entwicklung voran.

Wer heute ein gewerbliches Gebäude plant, muss weiter in die Zukunft denken. Nachhaltigkeit ist dabei der zentrale Baustein. Es betrifft den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes: von der Wahl der Materialien über den Bau und Betrieb bis hin zum späteren Rückbau. Ein zukunftsfähiges Gebäude muss nicht nur funktional sein, sondern auch ökologische und soziale Kriterien erfüllen.

Von Dämmung bis zur Energieerzeugung: Die Rolle der Energieeffizienz 

Energieeffizienz senkt die Betriebskosten und schont die Umwelt. Bauherren müssen sich hier mit einer Vielzahl von Maßnahmen auseinandersetzen. Dazu gehören beispielsweise eine verbesserte Wärmedämmung von Fassaden und Dächern sowie der Einsatz energieeffizienter Fenster. Ebenso wichtig sind innovative Heiz- und Kühlsysteme. Wärmepumpen, Geothermie oder Fernwärme ersetzen zunehmend fossile Brennstoffe. Auch die Nutzung von Abwärme oder die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern gehört zum Standard.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) setzt hier klare Standards. Es definiert die energetischen Anforderungen an Neubauten und Sanierungen. Ein zentraler Punkt sind die gesetzlich vorgeschriebenen Ladepunkte. Seit 2024 gilt, dass bei Neubauten und größeren Renovierungen von Nichtwohngebäuden eine bestimmte Anzahl an Ladepunkten für Elektrofahrzeuge vorgesehen ist. Die genauen Regelungen, wann die Ladepunktpflicht greift und wie viele Stellplätze betroffen sind, sind hier übersichtlich dargestellt. Die frühzeitige Integration dieser Ladeinfrastruktur ist entscheidend.

Gesundheit und Produktivität: Lärmschutz als Qualitätsmerkmal 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Lärmschutz. Gewerbeimmobilien entstehen oft in belebten Gebieten oder in der Nähe von Wohngebieten. Hier müssen die Bauherren die Lärmemissionen durch den Betrieb des Gebäudes minimieren. Dies betrifft zum Beispiel Lüftungsanlagen, Kühlaggregate oder Anlieferbereiche. Schallschutzmaßnahmen an der Fassade und schallisolierte Fenster sind dabei essenziell. Auch der Lärmschutz für die Mitarbeitenden im Inneren des Gebäudes spielt eine Rolle - eine gute Akustik in Büros und Produktionshallen fördert Konzentration und Wohlbefinden. Ein vorausschauendes Schallschutzkonzept ist daher unverzichtbar.

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) regelt die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Schutz vor Lärmimmissionen. Es differenziert zwischen genehmigungsbedürftigen und nicht genehmigungsbedürftigen Anlagen. Für Gewerbebetriebe ist das Einhalten von Immissionsrichtwerten, die sich nach dem jeweiligen Gebiet (z. B. Gewerbegebiet, Mischgebiet, Wohngebiet) richten, zwingend erforderlich. Ein umfassendes Schallminderungskonzept umfasst aktive Maßnahmen wie die Dämmung von Geräuschquellen direkt am Entstehungsort und passive Maßnahmen wie Schallschutzfenster. Schon in der Planungsphase können lärmintensive Zonen wie Lieferbereiche strategisch so positioniert werden, dass sie von lärmempfindlichen Bereichen, wie Wohnbebauungen, weit entfernt liegen.

Ressourcen schonen: Ökologische Materialien und Kreislaufwirtschaft

Nachhaltiges Bauen bedeutet, ressourcenschonend zu agieren. Die Wahl der Baustoffe hat einen großen Einfluss auf die Umweltbilanz. Zertifizierte Hölzer, recycelte Materialien oder Lehmbaustoffe sind nachhaltige Alternativen zu konventionellen Baustoffen. Auch die Kreislaufwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Das Ziel ist, Materialien so zu verwenden, dass sie später wiederverwertet werden können.

Ein weiterer Aspekt ist der Flächenverbrauch. Versiegelte Flächen tragen zur Erderwärmung bei. Daher ist es sinnvoll, versiegelte Flächen auf das Nötigste zu beschränken und auf Grünflächen, Dachbegrünungen oder die Entstehung von Parkplätzen zu setzen. Gründächer verbessern das Mikroklima, binden Feinstaub und entlasten die Kanalisation bei Starkregen.

Außerdem relevant ist die sogenannte "Graue Energie”. Diese beschreibt die gesamte Energiemenge, die für die Herstellung, den Transport, die Lagerung und die Entsorgung von Baumaterialien aufgewendet wird. Sie umfasst also den kumulierten Energieaufwand über den gesamten Lebenszyklus eines Bauteils - von der Rohstoffgewinnung bis zum Abbruch. Durch die Verwendung regionaler und nachhaltiger Materialien wie Holz aus heimischer Forstwirtschaft lässt sich die Graue Energie erheblich reduzieren. Eine Lebenszyklusanalyse (LCA) bewertet diese Aspekte und hilft, die tatsächliche Umweltleistung eines Gebäudes ganzheitlich zu betrachten. So werden die Energieeffizienz im Betrieb und die Ökobilanz der verbauten Materialien transparent.


     
        
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