How to infect 100.000 kids with the tech virus
Oder: Wie entfesselt Europa junge Talente für eine nachhaltige Zukunft?
Europa braucht neue Hoffnungsträger für Digitalisierung und Nachhaltigkeit – das Projekt „Unleash new tech talents" zeigt, wie junge Talente von 6 bis 25 Jahren mit Begeisterung, Kreativität und einem Schneeballprinzip für MINT begeistert und fit für die Zukunft gemacht werden.

Die aktuelle Situation sowohl in Deutschland als auch im Rest von Europa ist davon geprägt, dass die wirtschaftliche und damit auch gesellschaftliche Situation aufs Äußerste angespannt ist. Gründe sind u.a. die Folgen von Klimawandel und Kriegen sowie stockender Innovationsfähigkeit aufgrund von mangelnder Digitalisierung (vor allem in Deutschland) und fehlenden Fachkräften (insbesondere in MINT-Fächern).
Diesen Effekten entgegenzuwirken, erfordert eine gemeinsame, generationenübergreifende Anstrengung – mit dem Ziel, einen neuen Spirit des Aufbruchs, der Innovation und der Hoffnung zu entfachen. Die Grundlage für Innovation ist Bildung. Nur wer etwas weiß und in einer immer komplexer werdenden Welt auch Details in verschiedenen Bereichen versteht, kann Zusammenhänge erkennen und wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen und umsetzen.
Dass es mit dem Thema Bildung (insbesondere in Deutschland) nicht so gut bestellt ist, belegen verschiedene Studien. Zudem kommt noch das Problem, dass in vielen gesellschaftlichen Bereichen darüber gestritten wird, ob es wirklich notwendig ist, sich heutzutage noch anzustrengen oder ob es nicht doch besser ist, sich mehr seiner Freizeit zu widmen. Die lautstarken Forderungen nach einer Vier-Tage-Woche bestätigen diesen Trend. Doch hier muss klar gesagt werden:
Keine Volkswirtschaft kann mit weniger Arbeit mehr erreichen!
In Talkshows, politischen Diskussionen und in den sozialen Medien wird viel geredet und aufeinander eingehackt. Einen „europäischen" Masterplan, der mit Innovation den Aufbruch voranbringt, gibt es jedoch nicht.
Schnell und unkompliziert viele junge Menschen erreichen

Spanien und Deutschland mit Vorzeigeprojekt
Ein Beispiel, wie man junge und junggebliebene Menschen von 6-66+ Jahren für neuste Technologien begeistern kann, zeigt die internationale Innovations- und Education-Week „SMART GREEN ISLAND MAKEATHON", die vom 12.-15.03.2025 auf Gran Canaria stattfand. Dort nahmen insgesamt knapp 1.000 Personen teil, um gemeinsam Technik zu erfahren und innovative Ideen zu den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit (Smart & Green) voranzubringen. Das Besondere am SMART GREEN ISLAND MAKEATHON ist, dass alle Altersklassen – von Experten aus Wissenschaft/Forschung/Industrie über junge Erwachsene bis hin zu Schülerinnen und Schülern – angesprochen und für MINT-Themen sensibilisiert werden.
Die Insel mit Zukunftscharakter
Die zugrundeliegende Idee der Smart Green Island ist, die Insel Gran Canaria zu einem Laboratorium für „Sustainable Life" zu entwickeln. Aufgrund der besonderen geographischen Lage verfügt die Insel auf sehr kleinem Raum (die Insel hat nur 50 km Radius) über 14 verschiedene Klimazonen. Dank des Sahara-ähnlichen Umfelds über Regenwald bis Mittelgebirgscharakter, hat die Insel nahezu unbegrenzte Ressourcen von Sonnen- und Windenergie. Damit kann sie mit entsprechend innovativen und nachhaltigen Projekten in naher Zukunft energieautark und CO2-frei bewirtschaftet und gestaltet werden.
Erfolgreiche SMART GREEN ISLAND Initiative ausgerollt
Beim 8. SMART GREEN ISLAND MAKEATHON 2025 arbeiteten 986 Teilnehmende – darunter 546 junge Berufsschüler, Studierende, Wissenschaftler und Vertreter namhafter Sponsoren – gemeinsam an Lösungen für nachhaltige Logistik, Recycling, smarte Mobilität und Landwirtschaft. Innerhalb von 4 Tagen entstanden innovative technische Prototypen. Die Mehrheit (342) der noch in Ausbildung befindlichen Teilnehmenden stammte aus 36 Ländern und 73 Universitäten bzw. Berufsschulen. Die übrigen 204 kamen aus Industrie, Forschung und Lehre oder vertraten führende Industrie- und Ausbildungsverbände. Sie brachten technisches Know-how ein und unterstützten die Veranstaltung finanziell. Somit fördert der Makeathon technische Kompetenzen, schafft Brücken zwischen jungen Talenten und Unternehmen und leistet einen aktiven Beitrag gegen den Fachkräftemangel.
Parallel zum Erwachsenen-Event fanden Educational Workshops statt, an dem über 440 (lokale) Kinder/Jugendliche der Altersstufen 6-10, 10-14, 14-18 Jahre teilnahmen. Bei insgesamt 23 Technik-Workshops konnten sie ihr technisches Wissen mit mechanischen Bausatzkonstruktionen bis hin zu komplexen Programmieraufgaben austesten. Zudem wurden Solarboote, Putzroboter, Hydroponic-Systeme und Demonstratoren aus dem EU geförderten Forschungsprojekt „EduDemoS" für erneuerbare Energien aus Wind, Solar und Wasser gebaut. Angeboten wurden die Workshops von der Gerda Stetter Stiftung „Technik macht Spaß!", der kanarischen Stiftung Fundación Sergio Alonso, sowie deutschsprachigen Hochschulen.
„Es war fantastisch zu sehen, wie sich die jungen Menschen für Technik begeistern. Egal welches Alter, sie waren mit vollem Einsatz dabei", so Dr. Rainer Stetter, Geschäftsführer der ITQ GmbH und Initiator des SMART GREEN ISLAND MAKEATHONS.
Vorhandene Strukturen in Europa nutzen
Die Educational Workshops werden ermöglicht durch das Erasmus-geförderte Projekt „El Mismo Codigo/In the same code". Die 2023 gegründete Initiative in Kooperation mit Deutschland und Spanien hat zum Ziel, dass in einem Zeitraum von 21 Monaten 2.000 Kinder aus Grund- und weiterführenden Schulen erste positive Erfahrungen mit moderner Programmierung machen können und Grundkenntnisse in Robotik und Digitalisierung erlernen. Wichtig ist dabei, dass insbesondere das Interesse von Mädchen für Technologie geweckt wird und nicht von vorneherein alles Technische als langweilig und nerdig eingestuft wird. Die Ausbildung bzw. das Coaching der Schüler und Schülerinnen wird durch Technik-Coaches, die von der lokalen Hochschule bzw. Berufsschule stammen, übernommen. Diese im Moment 22 Coaches, 64 Prozent davon weiblich, wurden zu Beginn des Projekts aus einer Gruppe von 73 Teilnehmern mehrerer Initial-Workshops ausgewählt und dann weiter qualifiziert. Dieses Initial-Training wurde durch 3 erfahrene Coaches durchgeführt, die früher bereits ähnliche Workshops mit Kindern und Jugendlichen (unter anderem in Deutschland) durchgeführt haben.

Internationale MINT-Initiativen unbürokratisch fördern
Die Aktivitäten auf Gran Canaria stellen die Kopiervorlage für andere Lokationen dar. In den vergangenen Jahren wurde mit den SMART und GREEN Aktivitäten aufgezeigt, wie man einerseits mit Educational Workshops Kids und Jugendliche für Technik anfixt und mit technikaffinen, jungen Erwachsenen neue Prototypen zum Thema Digitalisierung und Sustainability in wenigen Tagen zum Laufen bringt.
Diese Vorarbeiten sind eine hervorragende Basis, um dieses Set an neuen Ansätzen und Konzepten europaweit auszurollen. Durch die hocheffiziente Nutzung des Schneeballsystems bei den Workshop-Reihen sowie durch die Verbreitung der Makeathons in ganz Europa wollen wir in den kommenden Jahren über 100.000 Kinder für MINT-Projekte begeistern und mit dem „Tech-Virus" infizieren.
Grober zeitlicher Ablauf:
Im Pusteblumenprinzip sollen dann in den nächsten 2-3 Jahren Makeathon + Educational Workshops international gestreut werden.
1. Jahr 10.000 Kinder/Young Talents -> 5 Länder DACH, ESP, IT (4 Makeathons)
2. Jahr: 30.000 Kinder/Young Talents -> 7 Länder GB, Niederlande, FIN (6-8 Makeathons)
3. Jahr: 60.000 Kinder/Young Talents -> 9 Länder Albanien, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, … (12 Makeathons)
Dr. Rainer Stetter ist CEO der ITQ GmbH und Gründer der Gerda Stetter Stiftung „Technik macht Spaß".
Gesellschaft | Bildung, 15.04.2025

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