Deutschlands Widerstandsfähigkeit gegen Dürren hängt von der Bodengesundheit ab
Save Soil Bewegung analysiert Zusammenhang zwischen Bodendegradierung und der wachsenden Wasserkrise
Nach dem Ende der trockensten Periode seit Jahrzehnten im Jahr 2023 mit historisch niedriger Bodenfeuchtigkeit unterstreicht ein neuer Bericht der Save Soil Bewegung den direkten Zusammenhang zwischen diesen Herausforderungen und der Bodengesundheit.

Der neue Bericht zeigt auf, dass 61 % der Böden in Europa ungesund sind, was ihre Fähigkeit, Klimaextreme abzufedern, erheblich reduziert. Das Problem wird durch weltweit steigende Temperaturen weiter verschärft. Im Jahr 2024 erlebte der Planet sein heißestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, indem die globale Durchschnittstemperatur 1,5 °C zum ersten Mal über dem vorindustriellen Niveau lag. Das IPCC schätzt, dass ein Anstieg der globalen Temperaturen um 1,5 °C jährlich zu 30.000 hitzebedingten Todesfällen in ganz Europa führen könnte.
Die Analyse der Save Soil Bewegung erklärt, dass degradierte Böden ihre natürliche Fähigkeit verlieren, Wasser aufzunehmen und zu speichern, wodurch Ökosysteme und die Landwirtschaft weitaus anfälliger für Trockenperioden werden. Dieses Problem trägt zur Wasserknappheit in der gesamten EU bei, wo im Jahr 2022 40 % der Landfläche davon betroffen waren. Der Bericht befürwortet die Bodenregenerierung als eine notwendige Lösung für Deutschland. Er hebt hervor, dass gesunde Böden durch einen erhöhten Anteil an organischer Substanz bis zum Zehnfachen ihres Gewichts an Wasser speichern kann. Um diese Vorteile zu realisieren bedarf es, laut der Analyse, nachhaltigere Praktiken in der Landwirtschaft wie Zwischenfruchtanbau und organische Kompostierung, um die Bodenstruktur wieder aufzubauen und die Wasserrückhaltefähigkeit entscheidend zu verbessern.
Benedikt Bösel kennt die Bedeutung gesunder Böden aus eigener Erfahrung. Der Landwirt des Jahres 2022 und Spiegel-Bestsellerautor von "Rebellen der Erde" bewirtschaftet rund 1.000 Hektar im größten, unabhängigen Living Lab für regenerative Land- und Forstwirtschaft in Europa. „Wir achten nicht nur auf Ertragsmaximierung, sondern auf die nachhaltige Gesundheit des Bodens durch Maßnahmen wie Agroforstsysteme und ganzjährige Bodenbedeckung", erklärt Bösel. „Das zahlt sich langfristig aus, denn unsere Böden speichern mehr Wasser und sind widerstandsfähiger gegenüber Extremwettersituationen."
Praveena Sridhar, Chief Technical Officer von Save Soil sagte zudem: "Die Priorisierung der Bodengesundheit ist entscheidend für das Management der deutschen Wasserressourcen, die Anpassung an den Klimawandel und die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion. Wir fordern die Bundesregierung dringend auf, Landwirte bei der Erhöhung ihres organischen Bodenanteils zusätzlich zu unterstützen. Dies wird die Wasser- und Ernährungssicherheit für kommende Generationen gewährleisten."
Die Analyse schließt mit einer klaren und dringenden Botschaft: Die Bekämpfung der Bodendegradierung ist nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern eine vorrangige Aufgabe für ein effektives Wasserressourcenmanagement und die Eindämmung des Klimawandels in ganz Europa. Durch die dringende Priorisierung der Wiederherstellung der Bodengesundheit kann der Kontinent eine entscheidende Widerstandsfähigkeit gegen zunehmende Wasserknappheit, verheerende Dürren und katastrophale Überschwemmungen aufbauen und seine Umwelt- und Ernährungssicherheit schützen, bevor es zu spät ist.
Umwelt | Wasser & Boden, 01.05.2025

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