Mülltrennung:
Verbraucher:innen benötigen Finanz-Anreize und Informationen
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"Wird Plastikmüll separat entsorgt, kann er wiederverwertet werden", erläutert Ellen Mielinger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Verbraucherverhalten in der Bioökonomie an der Universität Hohenheim. Daher sei es ein großes Problem, dass viele Privathaushalte ihren Müll falsch oder gar nicht trennen würden.
Befragung von Verbraucherinnen und Verbrauchern
"Wir wollten herausfinden, warum Privatpersonen ihren Müll häufig nicht richtig trennen und welche Anreize sie bräuchten, um sich näher mit dem Thema Mülltrennung zu beschäftigen", so Mielinger.
Gemeinsam mit Jun.-Prof. Dr. Ramona Weinrich, Leiterin des Fachgebiets Verbraucherverhalten in der Bioökonomie, führte Mielinger eine qualitative Studie durch. In zwei Diskussionsrunden erhielten jeweils sieben Privatpersonen die Möglichkeit ausführlich über ihre Gewohnheiten und Herausforderungen bei der Mülltrennung zu sprechen.
"Die Methode hat den Vorteil, dass die Teilnehmenden eigene Vorschläge und Wünsche äußern können", führt Mielinger aus. "Zu wissen, welche Anreize Privatpersonen benötigen, kann beispielsweise für die Abfallpolitik nützlich sein." Auch das Verpackungsdesign könne so verbessert werden.
Wissenslücken und Fehlinformationen erschweren korrekte Mülltrennung
Falsche Annahmen und Gerüchte stehen der Motivation, den Haushaltsmüll korrekt zu trennen, häufig im Weg. Vor allem die Entsorgung von Verbundverpackungen sei problematisch: "Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben Schwierigkeiten, die unterschiedlichen Materialien dieser Verpackungen zu identifizieren." Außerdem sei unklar, ob Joghurtbecher und andere Plastikverpackungen vor der Entsorgung ausgespült werden müssten.
Bewohner:innen kleinerer Wohnungen in Stadtzentren hätten zudem mit Platzproblemen zu kämpfen: "Fehlt der Platz, um mehrere Müllbehälter aufzustellen, erschwert das auch die Müllsortierung", so Mielinger.
Motivationsfaktoren: Pfandsysteme, Strafzahlungen und Infos zur Mülltrennung
Die Studie ergab zudem, dass sich Verbraucher:innen mehr Informationen zur korrekten Mülltrennung wünschen. "Bei der Informationssuche sind vor allem die Social-Media-Kanäle und das Internet gefragt" führt Jun.-Prof. Dr. Weinrich aus.
"Zudem besteht der Wunsch, die Themen Abfallentsorgung und Recycling stärker in die Stundenpläne von Schulkindern zu integrieren", so Weinrich.
Auch finanzielle Faktoren bieten einen Anreiz den Haushaltsmüll korrekt zu sortieren. Die Teilnehmenden schlugen vor, das Pfandsystem für Einwegflaschen auf andere Plastikverpackungen auszuweiten. Auch Strafzahlungen für falsch sortierten Abfall bieten einen Anreiz, sich mit dem Thema Mülltrennung zu beschäftigen.
Weitere Informationen
Zur Studie
Kontakt: Universität Hohenheim, Ellen Mielinger | ellen.mielinger@uni-hohenheim.de | www.uni-hohenheim.de
Umwelt | Ressourcen, 04.04.2024
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