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Klimawandel, Energieknappheit und Ressourcenschonung sind drei zentrale Themen, die heute und in der Zukunft eine große Rolle spielen. Um einen Beruf mit Zukunft zu wählen, müssen Bereiche wie technologische Entwicklung und Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. Wir stellen Studiengänge vor, die langfristig von großer Bedeutung auf dem Berufsmarkt sind und gleichzeitig der Umwelt zugutekommen.
Betriebliche Umweltinformatik – für die Zukunft moderner Betriebe
In Firmen wird die Umsetzung nachhaltiger Geschäftspraktiken immer wichtiger. Betriebliche Umweltinformatik fokussiert sich auf die Nutzung und Entwicklung von Umweltinformationssystemen, Simulationen und Modellbildungen, um ein optimales betriebliches Umweltmanagement zu gewährleisten. Der Studiengang ist als Master of Science-Variante mit vier Semestern Dauer verfügbar. Gelehrt wird derzeit primär an der Technischen Hochschule Berlin. Durch die Relevanz der Themen sind derartige Studiengänge sehr begehrt und oft bekommt nicht jeder einen Platz. In diesem Fall
kann eine Studienplatzklage Abhilfe schaffen, um doch noch in den Traumjob zu starten.
Bio- und Prozess-Verfahrenstechnik – eine relevante Trias für das Berufsleben
In diesem Studiengang kommen Biotechnologie, Verfahrenstechnik und Ingenieurwissenschaften zusammen. Studierende erarbeiten die Fähigkeit und das Wissen, um biologische Prozesse zu verstehen und für technische Anwendungen zu nutzen. Dabei steht die Fähigkeit zur Analyse im Vordergrund. Fertig studierte Bio- und Prozess-Verfahrenstechniker optimieren komplexe Prozesse und achten dabei auf effizientes Ressourcenmanagement und geringe CO2-Emissionen. Im Hinblick auf die Anforderungen an Betriebe und Firmen gehört dieser Studiengang zu den elementaren Zukunftsberufen.
Energie- und Gebäudetechnik – für nachhaltiges, technikbasiertes Bauen
Smart Citys sind die
Zukunft des modernen Wohnens und Lebens. Das Studium der Energie- und Gebäudetechnik beinhaltet nicht nur Fachwissen zur Optimierung von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bei der Rohstoffwahl, sondern auch rund um Themen wie Digitalisierung und smarte Anbindung. Schwerpunktmäßig thematisiert der Studiengang Bereiche wie erneuerbare Energien, Photovoltaik und die Nutzung intelligenter Systeme, um das Haus smart zu vernetzen und zu steuern. Die Berufsaussichten in der Baubranche sind herausragend, da das Thema „smartes Bauen" immer wichtiger wird. Ob bei Energieversorgern, in Umwelt- und Ingenieurbüros oder in der städtischen Objektplanung – Energie- und Gebäudetechniker werden gebraucht.
Studium der Forstwissenschaften – hoher Fachkräftemangel sorgt für große Nachfrage
Der Beruf des Försters ist weniger populär und der Fachkräftemangel macht sich in den Wäldern bemerkbar. Im Rahmen des Studiums lernen die Absolventen nicht nur die hiesigen Wälder besser kennen, sondern entwickeln breites Wissen über das forstliche Ökosystem und dessen Erhaltung. Dabei stehen ökonomische und ökologische Fakten im Mittelpunkt. Forstwissenschaftler sind in der Lage, Wälder nachhaltig zu bewirtschaften und dabei soziale und ökologische Anforderungen in Einklang zu bringen. Das Ziel ist es, Ressourcen der Wälder zu nutzen, ohne dabei das natürliche Habitat zu gefährden. Viele Städte und
Bundesländer suchen händeringend nach Forstfachkräften, um bisherige Mitarbeiter zu entlasten. Da sich dieses berufliche Spektrum schwer von Technologie und Maschinen ersetzen lässt, handelt es sich um einen Job mit Zukunft.
Recycling- und Entsorgungsmanagement – für einen sauberen Planeten
In Firmen besteht
hoher Bedarf an Nachhaltigkeitskompetenz, die Maßnahmenumsetzung steht aber oft erst am Anfang. Das Thema Recycling wird dabei unterschätzt und so ist der Studiengang des Recycling- und Entsorgungsmanagements von bedeutender Wichtigkeit. Absolventinnen lernen nicht nur den richtigen Umgang mit Abfällen aller Art, sondern fokussieren sich dabei auf den Schutz von Umwelt, Menschen und Ressourcen. Das sieben Semester dauernde Studium wird unter anderem in Magdeburg-Stendal angeboten.
Umwelt-, Wasser- und Infrastrukturmanagement – zukunftsorientierte Vorsorge
Der Klimawandel hat dazu beigetragen, dass Themen wie Hochwasser, Starkregen und Umweltkatastrophen auch hierzulande eine Rolle spielen. Studierende im Bereich Umwelt-, Wasser- und Infrastrukturmanagement erlernen zunächst die grundlegenden Faktoren des Bauingenieurwesens, bevor sie sich spezialisieren. Zentrale Themen sind die Schaffung von zukunftsorientierten Mobilitätskonzepten, der Schutz lokaler Gewässer und die optimale Vorsorge vor Umweltkatastrophen wie Starkregen und Hochwasser.
Künstliche Intelligenz (angewandt) – Studium mit hoher Relevanz
Das Thema KI boomt derzeit in allen Ländern dieser Welt und die Nachfrage nach entsprechenden Studiengängen steigt. Selbstständig agierende Roboter, lernende Maschinen und autonome Prozesse sind keine Fiktion mehr, sondern ein Teil der Zukunft. Obwohl das KI-Studium noch sehr jung ist, reißen sich Schulabgänger schon jetzt darum. Gelernt wird unter anderem, wie der Mensch künstlichen Systemen wie Computern und Maschinen „Leben" einhaucht und KI für die Zukunft nutzbar macht. In diesem Sektor gibt es nicht „ein Studium", es gibt zahlreiche Studiengänge, mit oder ohne thematische Spezifizierung. Hierzu gehören digitales Business und Data Science, Medical Engineering, Data Science und Management sowie viele weitere.
Fazit: Universitäten verändern sich – neue Berufe erobern den Markt
Nach wie vor gilt Betriebswirtschaftslehre als der beliebteste Studiengang in Deutschland. Experten sind sich sicher, dass es hier künftig Veränderungen geben wird. Durch die Digitalisierung und Technologisierung sind KI- und Computersysteme vermutlich in naher Zukunft in der Lage, BWL-relevante Aufgaben selbst auszuführen, der Mensch ist weniger notwendig. Deutlich wichtiger wird der humane Einsatz in Bereichen, die sich mit Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Ressourcenschonung und KI-Steuerung beschäftigen. Es ist davon auszugehen, dass es in den nächsten Jahren viele neue Studiengänge gibt, die ganz neue Zukunftsperspektiven eröffnen.