Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ):

HFH bietet akademische Weiterbildung zu besonderem Nachhaltigkeitsansatz

An der HFH · Hamburger Fern-Hochschule startet erstmals zum 1. Oktober 2023 ein neues akademisches Weiterbildungsangebot zum Thema Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ). Die Weiterbildungsmodule führen in das Thema dieses umfangreichen Nachhaltigkeitsansatzes ein und stellen praktische Anwendungsmöglichkeiten vor. 

Zentrale der HFH in Hamburg © HFHWie utopisch ist es, wenn sich Wirtschaftsunternehmen statt Profitmaximierung eine Steigerung des verfassungsrechtlich verankerten Gemeinwohls auf die Agenda schreiben? Weniger utopisch als vielmehr notwendig, sagen die Vertreter:innen der sogenannten Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), einer Reformbewegung, die sich für ein ethisches Wirtschaftsmodell einsetzt.

An der HFH · Hamburger Fern-Hochschule startet erstmals zum 1. Oktober 2023 ein neues akademisches Weiterbildungsangebot zur GWÖ, welches in das Thema einführt und praktische Anwendungsmöglichkeiten des umfangreichen Nachhaltigkeitsansatzes vorstellt. 

„Mit unserem neuen Angebot tragen wir als Hochschule auch der seit Januar 2023 gültigen EU-Richtlinie CSRD zur nichtfinanziellen Berichtspflicht Rechnung. Nach dieser sind heute nicht mehr nur Großkonzerne, sondern auch viele mittelständische Unternehmen berichtspflichtig", sagt HFH-Präsident Prof. Dr. Lars Binckebanck.

Zwei Weiterbildungsmodule zur GWÖ
Mit den beiden Weiterbildungsmodulen "Einführung in die Gemeinwohl-Ökonomie" und "Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie" gibt die HFH einen Überblick über Prinzipien und Anwendungsmöglichkeiten dieses Ansatzes, der den Begriff der Nachhaltigkeit um Werte wie Gemeinwesen, Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Mitbestimmung ergänzt.

Das Weiterbildungsangebot richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus allen Branchen, an Gründer:innen und Unternehmensberater:innen sowie an alle Interessierte am Thema Nachhaltigkeitsmanagement, die ihre Kompetenzen zum Thema  GWÖ erweitern und nachweisen möchten. Die Teilnehmenden können ein offizielles HFH-Hochschulzertifikat samt ECTS-Punkten (CP) erwerben. Das Studienmaterial ist barrierefrei gestaltet und ermöglicht auch sehbehinderten Personen die Teilnahme.

„Wir freuen uns, mit dem Weiterbildungsprogramm zur Gemeinwohl-Ökonomie auch einen alternativen ökonomischen Denkansatz in unser Lehrangebot integrieren zu können", sagt Kathrin Brüggmann, Kanzlerin der HFH und Geschäftsführerin der Trägergesellschaft.

Modul "Einführung in die Gemeinwohl-Ökonomie" 
Das Modul "Einführung in die Gemeinwohl-Ökonomie" gibt einen Überblick über die Grundprinzipien und zentralen Werte der Gemeinwohl-Ökonomie. Hier werden etwa die Begriffe „Nachhaltigkeit" und „Gemeinwohl" differenziert und in aktuelle Diskurse aus Soziologie und Ethik eingeordnet.

In der Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Problemen aktueller Wirtschaftssysteme lernen die Studierenden die Entwicklungen der GWÖ-Bewegung kennen. Eine kritische Reflexion verschiedener ökonomischer Ansätze ermöglicht es den Teilnehmenden, das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie im Diskurs mit anderen Wirtschaftsmodellen einzuordnen und abzugrenzen.

Im Einführungsmodul lernen die Studierenden bereits die Grundsätze einer Gemeinwohl-Bilanz kennen und werfen einen ersten Blick auf das Instrument der Gemeinwohl-Matrix. 

Modul "Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie"
Das darauf aufbauende Modul "Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie" vertieft das Wissen und vermittelt praktische Ansätze, mit denen die Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie im unternehmerischen Alltag umgesetzt werden können. 

Dazu werden etwa die Nachhaltigkeitsberichterstattung im Allgemeinen und die Standards der Gemeinwohl-Ökonomie im Speziellen mit Blick auf die UN-Sustainable Development Goals (SDGs) vermittelt. 

Studierende lernen, wie sie Nachhaltigkeits- bzw. Gemeinwohlberichte und damit die Ziele einer Corporate Social Responsibility (CSR) in den unternehmerischen Alltag implementieren können. Anhand konkreter Praxisbeispiele lernen die Teilnehmenden, diese Berichterstattung in Unternehmen und Organisationen einzusetzen und eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen. 

Mit Blick auf ein betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement bietet das Instrument der Gemeinwohl-Ökonomie eine Möglichkeit, entsprechende Maßnahmen innerhalb des Betriebes zu gestalten, umzusetzen und messbar zu machen. 
Die Gemeinwohl-Matrix zeigt die vier Werte (Menschenwürde, Solidarität & Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz & Mitentscheidung) in Bezug zu den relevanten Stakeholdern bzw. Berührungsgruppen eines Unternehmens. © www.ecogood.org
Gemeinwohl-Bilanz und das Instrument der Gemeinwohl-Matrix
Der Ansatz der GWÖ schafft u.a. Potenziale zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden in Unternehmen, etwa durch eine stärkere Einbindung der Belegschaft in die unternehmerische Mitgestaltung und durch sinnstiftende Maßnahmen einer gemeinwohl- und werteorientierten Unternehmensausrichtung. 

Die Bewertung der Gemeinwohlleistung erfolgt durch die Punktevergabe externer Auditor:innen und wird in der Gemeinwohl-Bilanz abgebildet. Sie kann als internes Organisationsentwicklungstool eingesetzt werden und ermöglicht den Vergleich mit anderen Unternehmen.

Dabei beschränkt sich die Gemeinwohl-Bilanz als Bewertungsrahmen nicht auf Wirtschaftsunternehmen, sondern kann auch in Bildungseinrichtungen sowie auf kommunaler Ebene von Städten und Gemeinden eingesetzt werden, um die Umsetzung von gemeinwohlorientierten Nachhaltigkeitszielen transparent zu machen.

Kerninstrument der Gemeinwohl-Bilanz ist die Gemeinwohl-Matrix, mit der sich bewerten lässt, mit welchen Aktivitäten eine Organisation in Bezug auf verschiedene Berührungsgruppen Beiträge zum Gemeinwohl leistet. Folgende Darstellung zeigt die Werte und Dimensionen auf, anhand derer diese Beiträge innerhalb des Gemeinwohlansatzes gemessen werden können. 
Die staatlich anerkannte und gemeinnützige HFH · Hamburger Fern-Hochschule ist eine der größten privaten Hochschulen Deutschlands. Sie bietet Bachelor- und Masterstudiengänge sowie akademische Weiterbildungen in den Fachbereichen Gesundheit und Pflege, Technik sowie Wirtschaft und Recht. Das HFH-Fernstudium ermöglicht insbesondere Berufstätigen, Auszubildenden und Personen mit Familienaufgaben ein flexibles Studium und bietet zugleich persönliche Betreuung in rund 50 regionalen Studienzentren und online. 2023 feiert der Studienbetrieb an der HFH 25-jähriges Jubiläum.

Kontakt: HFH · Hamburger Fern-Hochschule, Thomas Graf | thomas.graf@hamburger-fh.de | www.hfh-fernstudium.de


Gesellschaft | Bildung, 04.07.2023

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
13
MAI
2024
IFAT Munich 2024
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
81823 München
10
JUN
2024
ACHEMA 2024 - Freitickets für forum-Leser!
Weltforum und Internationale Leitmesse der Prozessindustrie
60327 Frankfurt am Main
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Fritz Lietsch, CEO ALTOP-Verlag: Meet me at DIGISUSTAIN

Klima

Die Stromwende schreitet voran
Im Kreis Cochem-Zell ist ein virtuelles Kraftwerk entstanden
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide

Die besten Geschäftsideen, um Ihre Marke hervorzuheben

Rückwärtsgewandte Alte-Weiße-Männer-Politik

Strategisches Diversity Management

Mikrowechselrichter für kleine Solaranlagen mit 4 Solarmodulen für eine einfachere Installation via Bluetooth-Unterstützung

Ziel übertroffen: Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ stiftet 1,1 Millionen Bäume für den deutschen Wald

RIGK auf der IFAT 2024:

Nachhaltig beleuchten: 5 Gründe für LED statt Halogen

  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Global Nature Fund (GNF)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • circulee GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • toom Baumarkt GmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG