Möglichkeiten der Finanzierung von energieeffizienten Sanierungen in der Schweiz

Der Klimawandel ist wohl das dringlichste Problem der heutigen Zeit. Die meisten Regierungen haben sich verpflichtet, binnen weniger Jahre den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Ein Großteil der Emissionen von CO2 wird im Wohnungsbau-Sektor produziert. So auch bei unseren eidgenössischen Nachbarn.

Wer in der Schweiz sein Eigenheim energieeffizient sanieren möchte, dem stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. So kann die schon vorhandene Hypothek aufgestockt oder eine neue Sanierungshypothek (Renovationshypothek) aufgenommen werden. Für Neubauten bietet sich ein Baukredit an. Auch die Versorger beteiligen sich an der Aufgabe, energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren (Contracting). Zudem bestechen private Kredite in der Schweiz durch besonders günstige Konditionen und eine schnelle Auszahlung. 

Wie wird eine Sanierung finanziert?

Kredite für energieeffizientes Wohnen gewinnen in der Schweiz an Bedeutung! © FrauOdilo, pixabay.com
Wer daran denkt, sein Eigenheim zu sanieren und energetisch auf Vordermann zu bringen, kann auf mehrere Kreditlinien zurückgreifen. Wichtig dabei ist, dass das Vorhaben frühzeitig begonnen wird und gut durchdacht ist. Ein erster Schritt besteht darin, den finanziellen Rahmen abzustecken. Dies geschieht in der Regel durch einen Gang zur Hausbank oder über einen Online-Kreditantrag bei einem Kreditinstitut wie die Miro-Kredit AG. Diese bieten neben den klassischen Kreditformen oft spezielle Darlehen, die auf energieeffiziente Umbauten zugeschnitten sind.
Finanzierung über eine vorhandene Hypothek

Die meisten Wohnimmobilien werden in der Schweiz über eine Hypothek finanziert. Dabei muss der Immobilienbesitzer oder Bauherr mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten in Form von Eigenkapital aufbringen. Bis zu 80 Prozent der Kosten trägt die kreditgebende Institution. Für Sanierungsarbeiten wie eine Dämmung der Fassade oder die Installation einer Photovoltaik-Anlage kann diese schon bestehende Hypothek aufgestockt werden. 

Dabei gilt zu beachten, dass jedes Kreditgesuch eine erneute Kreditprüfung der gesamten Immobilie nach sich zieht. Diese umfasst sowohl den aktuellen Verkehrswert als auch die momentane finanzielle Situation des Kreditnehmers. Ist der Verkehrswert der betroffenen Immobilie im Laufe der Zeit gesunken, können Nachzahlungen drohen. Sollte die Immobilie an Wert gewonnen haben, profitieren die Kreditnehmer von diesem Umstand, indem die Kreditlinie ausgeweitet werden kann.

Finanzierung über eine Renovationshypothek

Renovationshypotheken sind Finanzierungslösungen, die speziell für Haussanierungen gedacht sind. Dadurch können je nach Kreditgeber bis zu 500.000 CHF (Schweizer Franken) neu aufgenommen werden. 

Sanierungshypotheken zeichnen sich durch individuelle Vorteile wie eine Reduktion der Zinsen innerhalb der ersten fünf Jahre Laufzeit und einen dauerhaften Festzins aus. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass eine Tilgung über ein Sparen-3-Konto möglich ist.
 

Finanzierung über einen Privatkredit

Üblicherweise steht die Aufnahme eines privaten Kredits dann an, wenn spontane Ausgaben wegen eines Schadens am Dach oder aufgrund eines Ausfalls des Heizungssystems notwendig werden. Die Kreditlinien sind nach dem Bundesgesetz über den Konsumkredit (KKG) geregelt und zum Schutz des Verbrauchers vor Überschuldung bei 80.000 CHF gedeckelt.

Die Abwicklung des Kreditantrags verläuft üblicherweise reibungslos und die Auszahlung erfolgt in kürzester Zeit, zumal es in der Schweiz keine Institution wie die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) gibt, welche durch eine negative Bewertung die Bonität des Kreditnehmers infrage stellt. Allerdings behalten sich die Banken vor, die Zahlungsfähigkeit der Kreditnehmer eigenständig unter die Lupe zu nehmen.
 

Finanzierung durch Crowdlending

Als besondere Form der Kreditvergabe für energieeffiziente Sanierungen erweist sich das Crowdlending. Dabei stellen mehrere Geldgeber Privatleuten und auch Unternehmen Gelder in Form eines Kredits zur Verfügung. 

Die Abwicklung läuft dabei über sogenannte Crowdlending-Plattformen ab. Durch ihre automatisierte Vorgehensweise kommen Kreditnehmer im Vergleich zu Banken zügiger zu frischem Geld. Obendrein muss eine schon bestehende Hypothek nicht ausgeweitet werden.
 

Finanzierung mittels Contracting

Eine charmante Form der Finanzierung von Sanierungen nach den Vorgaben der Energieeffizienz bietet das sogenannte Contracting. Dabei übernehmen Contracter, in der Regel große Versorgungsunternehmen, beispielsweise die Kosten der Planung, der Installation und der Inbetriebnahme einer neuen Heizungsanlage. Im Gegenzug verpflichtet sich der Contracting-Nehmer, seine Energie vom finanzierenden Dienstleister zu beziehen.
Fördermittel für effiziente Sanierungen

Neben den diversen Kreditlinien, über die eine energieeffiziente Sanierung finanziert werden kann, existieren mehrere Förderlinien, die von den Kantonen zur Verfügung gestellt werden. Diese sind im Schweizer Gebäudeprogramm gebündelt. Die Fördergelder werden bevorzugt für Dämmmaßnahmen oder Heizungssanierungen vergeben. Dabei gilt es zu beachten, dass alle Anträge zur Förderung vor Baubeginn gestellt werden müssen.

Lifestyle | Geld & Investment, 22.04.2023

     
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