Keine Waffen. Kein Greenwashing.Keine Kompromisse. Investieren mit echtem Impact. Jetzt Entdecken! Triodos Bank

30 Jahre „Rio-Konferenz“ (3. bis 14. Juni 1992)

Globaler Start für mehr Nachhaltigkeit im Wald – und Initialfunke für das Waldzertifizierungssystem PEFC

Die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED), die 1992 in Rio stattfand, gilt als Geburtsstunde verschiedener Konventionen und Erklärungen zur Nachhaltigkeit, die auch heute noch bedeutsam sind. Auch für PEFC sind die auf dieser Konferenz verabschiedete Rio-Erklärung und die Beschlüsse der Nachfolge-Konferenzen maßgebliche Wegweiser.
 
PEFC ist als globale Organisation international tätig. Bestimmte Regionen wie beispielsweise Wälder Malaysias oder Brasiliens (Abb.) stellen sie vor besondere Herausforderungen. © PEFCDie Idee nachhaltiger Forst- und Landwirtschaft ist nicht neu. Der Werdegang des Begriffes erstreckt sich von den spirituellen Betrachtungen in Franziskus von Assisis „Sonnengesang" bis zu praktischen Empfehlungen, wie sie Hans Carl von Carlowitz 1713 erstmalig veröffentlichte.  

PEFC ist als globale Organisation international tätig. Bestimmte Regionen wie beispielsweise Wälder Malaysias (Abb.) oder Brasiliens stellen sie vor besondere Herausforderungen. © PEFCRund 280 Jahre später fand vom 3. bis 14. Juni 1992 die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro statt, an welcher rund 10.000 Delegierte aus 178 Staaten teilnahmen. Die in Rio, teilweise unter hartem Ringen, international verabschiedeten Deklarationen und Konventionen können als ein wichtiger Schritt für eine globale Umwelt- und Entwicklungspartnerschaft betrachtet werden. Die Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung besteht aus 27 Prinzipien, die unter anderem den nachhaltigen Umgang mit Natur und Ressourcen thematisieren.  

Ein Jahr später definierten die Forstminister auf der Konferenz zum Schutz der Wälder in Europa, welche 1993 als Rio-Nachfolgekonferenz in Helsinki tagte, moderne Begriffe nachhaltiger Waldbewirtschaftung. In der Helsinki-Resolution heißt es, dass Wälder auf eine Weise zu nutzen seien, die „deren biologische Vielfalt, Produktivität, Verjüngungsfähigkeit, Vitalität sowie deren Fähigkeit, die relevanten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen" zu erfüllen, nicht gefährden. 

Aus Kriterien und Indikatoren formt PEFC konkrete Regeln für nachhaltige Waldbewirtschaftung
Das Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung PEFC basiert inhaltlich auf diesen und weiteren Arbeitsergebnissen des Rio-Prozesses (neben Helsinki 1993 auch Lissabon 1998 und Wien 2003). Im August 1998 zunächst von skandinavischen, französischen, österreichischen und deutschen Repräsentanten des Waldbesitzes initiiert, ist das vorrangige Ziel von PEFC die Dokumentation und Verbesserung nachhaltiger Waldbewirtschaftung – unter direkter Einbindung aller am Wald interessierten gesellschaftlichen Gruppen (Naturschutz, Gewerkschaften, öffentlicher und privater Waldbesitz, Forstunternehmer, Holz- und Papierindustrie u.a.). Nach der Gründung des PEFC Council (PEFCC) 1999 in Paris traten ab 2002 auch nicht-europäische Mitglieder bei; heute sind 55 nationale PEFC-Gremien Mitglied im PEFC Council. 

Das Kernanliegen von PEFC ist es, durch eine nachhaltige Bewirtschaftung die ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen der Wälder dauerhaft zu bewahren. Um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, spielt dabei Zertifizierung die entscheidende Rolle. Mit der Zertifizierung erkennen Waldbesitzende und holzverarbeitende Betriebe strenge Regeln an; sie sind in den jeweiligen nationalen PEFC-Standards partizipatorisch fixiert und werden turnusmäßig dynamisch angepasst. 

Am 31.12.2021 betrug die weltweit zertifizierte PEFC-Fläche 331 Mio. Hektar. © PEFCÜber 330 Mio. Hektar Waldfläche werden bisher auf allen Kontinenten nach PEFC-Standards bewirtschaftet. Da jedoch fast 90 Prozent der Wälder auf diesem Globus noch nicht zertifiziert sind, bleibt auch 30 Jahre nach Rio noch viel Überzeugungs- und Umsetzungsarbeit zu leisten. Und auch auf den zertifizierten Flächen nehmen die Herausforderungen eher zu als ab. Neben dem Umbau labiler Wälder in klimafitte Mischwälder ist der Artenschutz ein akutes Beispiel: Über 10.000 eigens durch eine Plakette gekennzeichnete PEFC-Biotopbäume in deutschen Wäldern verdeutlichen die Ambitionen von PEFC-zertifizierten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, Alt- und Totholz sowie Horst- und Höhlenbäume zu erhalten, um einem Artenschwund entgegen zu wirken. 
Schließlich unternimmt PEFC weitere Anstrengungen, das PEFC-Logo noch bekannter zu machen. Es ermöglicht gewerblichen Einkäufern und Endverbrauchern, sich gezielt für unbedenkliches Holz und Papier zu entscheiden und somit wirksam zum Erhalt der Wälder – und damit zu Biodiversität und Klimaschutz – beizutragen.       

PEFC
PEFC ist die größte Institution zur Sicherstellung nachhaltiger Waldbewirtschaftung durch ein unabhängiges Zertifizierungssystem. Holz und Holzprodukte mit dem PEFC-Siegel stammen nachweislich aus ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltiger Forstwirtschaft.

PEFC Deutschland e.V. wurde 1999 gegründet und entwickelt die Standards und Verfahren der Zertifizierung, stellt der Öffentlichkeit Informationen bereit und vergibt die Rechte am PEFC-Logo in Deutschland. PEFC ist in Deutschland das bedeutendste Waldzertifizierungssystem: Mit über acht Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche sind bereits rund drei Viertel der deutschen Wälder PEFC-zertifiziert.
 
Kontakt: PEFC Deutschland e. V. , Catrin Fetz | fetz@pefc.de | www.pefc.de

Quelle: PEFC Deutschland e. V.

Umwelt | Naturschutz, 07.06.2022
     
Cover des aktuellen Hefts

Krieg & Klimakatastrophe

forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2023 mit dem Schwerpunkt: Zukunft gestalten

  • Im Garten des Geistes
  • Zirkularität in der Praxis
  • nachhaltig ist nicht genug
  • Zivilgesellschaft und Politik
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
30
MÄR
2023
4. Tag der Insekten im Umweltforum Berlin
Verhältnis Mensch und Insekt neu gestalten
10249 Berlin
03
APR
2023
Vortragsreihe "Klima: Was kann ich tun?"
Psychologie der Klimakrise: Warum handeln wir eigentlich nicht?
81379 München und online
04
MAI
2023
XIV. ZNU-Zukunftskonferenz
Klimaneutral? Nachhaltig? – Gemeinsam! Machen!
44263 Dortmund
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Digitalisierung

Saubere Luft für Koblenz
Wie die Stadt Koblenz mit Hilfe vernetzter Daten die Verkehrsbelastung im Herzen der Innenstadt verringern will.
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Nachhaltig Ostern feiern

Pflanzen für die Zukunft:

Mit deinem Bildungsprojekt packst du gesellschaftliche Herausforderungen an?

Warum sind uns die Skandinavier in Sachen Glück so weit voraus?

BTC23 – Die Bitcoin Konferenz

Die Kraft von Visionen – oder warum ist es eigentlich so schwer…?

Weltwassertag 2023:

"Wir dürfen nicht untätig sein"

  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Frankfurt University of Applied Sciences
  • toom Baumarkt GmbH
  • Telefónica Germany GmbH & Co. OHG
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Nespresso Deutschland GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Global Nature Fund (GNF)
  • PEFC Deutschland e. V.
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen