„Sommeriglu“ überzeugt Fachjury

Architektur-Projekt der Frankfurt UAS erhält Anerkennung beim Stuttgarter Leichtbaupreis

Der Bausektor hat durch die Nutzung natürlicher Ressourcen für Baumaterial sowie für den Betrieb mechanischer und elektrischer Anlagen einen Anteil von 36 % der weltweit verbrauchten Energie. Umso wichtiger ist es, neue Entwurfsmethoden zu finden und Gegenstände, die an anderer Stelle nicht mehr benötigt werden, durch sogenanntes „Upcycling" wiederzuverwenden. Wie dies gelingen kann, haben Architektur-Studierende der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) im Rahmen eines Design-Build-Projekts erforscht. Gemeinsam haben sie ein „Sommeriglu" aus insgesamt rund 10.000 wiederverwendbaren Drahtkleiderbügeln konstruiert.
 
Im Sommersemester 2021 konstruierten Architektur-Studierende der Frankfurt UAS ein 'Sommeriglu'. Hierfür wurden sie nun mit einer Anerkennung beim Stuttgarter Leichtbaupreis ausgezeichnet. © Prof. Dr. Timo Carl/Frankfurt UASFür das Projekt, das unter der Leitung von Prof. Dr. Timo Carl und Sandro Siefert vom Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik durchgeführt wurde, wurden sie nun mit einer von insgesamt drei Anerkennungen im Rahmen des Stuttgarter Leichtbaupreises 2021 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 10. Mai 2022 statt. Weitere Informationen zum Entwurf- und Konstruktionsprozess finden sich auf der Projekt-Webseite.

„Die Aufgabe der Studierenden war es, serielle Abfallprodukte zu recherchieren, aus denen sich spielerisch und experimentell – mithilfe digitaler Simulationen – wieder neue Konstruktionen erstellen lassen. So ist eine Leichtbau-Konstruktion entstanden, die keine zusätzliche Primärenergie für die Herstellung ihrer Bauteile benötigt und durch das ‚Upcycling‘ eine eigenständige Ästhetik entwickelt", erklärt Timo Carl, Professor für digitales Entwerfen und Konstruieren [dEK]. 

Der für den Stuttgarter Leichtbaupreis eingereichte Beitrag „Ein Sommeriglu im Leichtbau" entstand im Rahmen dieses digitalen Entwurfsprojektes im 5. Semester des Bachelor-Studiengangs Architektur der Frankfurt UAS. Mittels digitaler Werkzeuge wurde zuerst eine Schalenform generiert – entlang dieser Geometrie konnten danach zwei Grundmodule aus Drahtkleiderbügeln (Tetraeder und Oktaeder) regelbasiert und nahtlos zu einem „Sommeriglu" werden. Die rund 10.000 verwendeten Drahtkleiderbügel wurden mit Rödeldraht miteinander verbunden.

Die Jury des Stuttgarter Leichtbaupreises, bestehend aus mehreren Fachleuten aus Architektur und Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt im Leichtbau, würdigte mit ihrer Anerkennung die 1:1 Realisierung durch die Studierenden und insbesondere den Leitgedanken des Entwurfs und die filigrane Anmutung des Pavillons.

Zum Stuttgarter Leichtbaupreis
Der in Stuttgart ansässige Verein zur Förderung des Leichtbaus e.V. lobte im Jahr 2021 zum 16. Mal den mit 1.200 Euro dotierten Stuttgarter Leichtbaupreis aus. Der Leichtbaupreis ist ein Förderpreis für Studierende der Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen, Design, Flugzeug- und Maschinenbau. Mit dem Preis sollen herausragende Entwurfs-, Studien-, Diplom- oder Masterarbeiten aus dem Bereich des Leichtbaus
ausgezeichnet werden. Aufgrund der Vielzahl an qualitativ hochwertigen Einreichungen wurden am 10. Mai 2022 insgesamt drei Projekte mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Mehr zum Stuttgarter Leichtbaupreis

Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 1: Architektur • Bauingenieurwesen • Geomatik, Prof. Dr. Timo Carl | timo.carl@fb1.fra-uas.de |  www.frankfurt-university.de/fb1

Quelle: Frankfurt University of Applied Sciences



     
        
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