Rana Plaza Never Again: Nie wieder Tote für Klamotten!

Vor neun Jahren starben 1.134 Näher*innen in den Trümmern des Fabrikgebäudes "Rana Plaza" in Bangladesch, tausende wurden verletzt.

Am 24. April vor neun Jahren starben 1.134 Näher*innen in den Trümmern des Fabrikgebäudes "Rana Plaza" in Bangladesch, tausende wurden verletzt. Noch heute weigern sich Unternehmen wie Tom Tailor und Peek & Cloppenburg, Verantwortung für ihre Näher*innen zu übernehmen. Nach der Katastrophe beteuerte die gesamte Modeindustrie, "Nie wieder Rana Plaza!". Zum Schutz der Arbeiter*innen wurde drei Monate nach der Rana-Plaza-Katastrophe das Gebäudesicherheitsabkommen Accord abgeschlossen. Es war bahnbrechend, weil es für Betroffene einklagbar ist. Denn Rana Plaza hat gezeigt: Freiwillig kümmern sich Unternehmen nicht genug um die Sicherheit ihrer Arbeiter*innen - mit tödlichen Folgen.

© Alazne01, Wikipedia CommonsDie Vereinbarung über Brand- und Gebäudesicherheit in Bangladesch hat entscheidend dazu beigetragen, die Fabriken in Bangladesch sicherer zu machen. Nun gibt es ein Nachfolge-Abkommen. Für Textilunternehmen müsste die Unterzeichnung dieses Folgeabkommens eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber nicht. Es gibt immer noch etliche - auch deutsche - Unternehmen (wie Tom Taylor und Peek & Cloppenburg), die nicht unterzeichnet haben.

Für uns steht fest: Menschenleben schützen, das darf nicht auf freiwilliger Basis passieren. Wir brauchen verbindliche, effektive Maßnahmen zur Achtung der Menschenrechte. Deshalb fordern wir seit Jahren einen gesetzlichen Rahmen gegen Gewinne ohne Gewissen. Nach langem politischem Ringen hat der Bundestag im Juni 2021 endlich das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verabschiedet: Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn es schreibt deutschen Unternehmen erstmals verbindliche Maßnahmen zur Achtung der Menschenrechte vor. Leider hat die Wirtschaftslobby das Gesetz jedoch an zentralen Stellen abgeschwächt. Wir haben jetzt die Chance, diese Mängel zu beheben! Denn die Europäische Union arbeitet gerade an einem EU-weiten Lieferkettengesetz. Die Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass sie ein wirksames EU-Gesetz unterstützt. Wir fordern Bundeskanzler Scholz dringend dazu auf, diese Ankündigung jetzt umzusetzen!

Die EU kann und muss als drittgrößter Wirtschaftsraum der Welt mit einem starken Lieferkettengesetz einen entscheidenden Beitrag zu einer global gerechten Wirtschaft leisten. Dafür muss das Gesetz mindestens:
  • die gesamte Liefer- und Wertschöpfungskette von Unternehmen erfassen, ohne Ausnahmen und Schlupflöcher;
  • Unternehmen in Haftung nehmen und Geschädigten endlich die Möglichkeit bieten, erfolgreich vor Gerichten in Europa Schadensersatz einzuklagen;
  • Es muss eine umfassende Beteiligung der Betroffenen bei der Umsetzung des Gesetzes sicherstellen.
Wenn es um die Umsetzung des Lieferkettengesetzes durch die Unternehmen geht, steht für uns fest: Eine Unterzeichnung des Accord-Folgeabkommens ist ein Muss für alle Unternehmen, die in Bangladesch und anderen Ländern produzieren lassen, in denen das Folgeabkommen gelten wird. Wenn ein Unternehmen dies nicht tut, nimmt es den Tod von Arbeiter*innen billigend in Kauf. Daher muss die Unterzeichnung des Accords als Mindestanforderung für die Erfüllung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten im Rahmen von Lieferkettengesetzen in Deutschland und Europa gelten.

Kontakt: Kampagne für Saubere Kleidung | koordination@saubere-kleidung.de | https://saubere-kleidung.de


     
        
Cover des aktuellen Hefts

forum future economy

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.

  • Zukunft bauen
  • Frieden kultivieren
  • Moor rockt!
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
17
DEZ
2025
Lunch & Learn: Geschichten & Inspirationen zum Mitmachen
Impulse: Katrin Hansmeier, Basil Merk, Tina Teucher
online
17
JAN
2026
INNATEX
Internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien
65719 Hofheim-Wallau
05
FEB
2026
Konferenz des guten Wirtschaftens 2026
Veränderung willkommen? Wie Wandel gelingen kann
90475 Nürnberg
Alle Veranstaltungen...
Anzeige

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Klima

Wenn Klimaschutz nur der Ökonomie schadet...
Christoph Quarchs Überlegungen zur Generationengerechtigkeit
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

FNG-Siegel: 25 Fonds der Erste Asset Management mit Bestnote ausgezeichnet

Vom Öko-Pionier zum chinesischen Familienalltag: SODASAN und Stakunft Home gestalten nachhaltiges Wohnen

So klappt's mit den Weihnachtsgeschenken – ohne Stress und Schulden

Deutschland hat kein Geldproblem, Deutschland hat ein Skill-Problem

Zuversicht und Inspiration schenken

Landesinnungsverband des Maler- und Lackiererhandwerks Berlin-Brandenburg und Zentek halten Kunststoffeimer im Kreislauf

Ab 14.12.2025 gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn für 2026

Wie verbessern Skibrillen die Sicht und Sicherheit auf den Pisten

  • TÜV SÜD Akademie
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Engagement Global gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • toom Baumarkt GmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • circulee GmbH
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Global Nature Fund (GNF)