Plattform Grüne Fernwärme: AGFW startet Netzwerk Baden-Württemberg
Bei dem bundesweiten Projekt stellen der Verband und regionale Netzwerkpaten Know-how und Erfahrungswerte zur Verfügung.
Der Energieeffizienzverband AGFW hat gestern in Ludwigsburg das baden-württembergische Netzwerk seiner „Plattform Grüne Fernwärme" (www.gruene-fernwaerme.de) gestartet. Bei dem bundesweiten Projekt stellen der Verband und regionale Netzwerkpaten Know-how und Erfahrungswerte zur Verfügung. Städte und Gemeinden aus der Region erhalten so Orientierung auf dem Weg zur kommunalen Wärmewende und dem verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien.
![Von links: Rechtsanwalt Michael Köppl; Harald Rapp, Bereichsleiter Stadtentwicklung AGFW; Thomas Pauschinger, Ansprechpartner Baden-Württemberg AGFW; Netzwerkpatin Stephanie Frick, RBS wave GmbH; Johannes Rager, Geschäftsführer Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH sowie Steffen Weeber, Referat Stadtentwicklung, Klima und Internationales der Stadt Ludwigsburg. © AGFW](/global/images/cms/Pressemeldungen/2022_02/plattform-gruene-fernwaerme_a.png)
Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim besitzen viele Jahrzehnte Erfahrung im Einsatz von Fernwärme. Wie sich die Netze entwickelt haben und welche Vorteile, aber auch Herausforderungen der Einsatz von erneuerbaren Energien bedeuten, darüber berichteten Stadtwerke-Geschäftsführer Johannes Rager sowie Steffen Weeber aus dem Referat Stadtentwicklung, Klima und Internationales der Stadt Ludwigsburg. Im Rahmen des kommunalen Klimaschutz-Modellprojekts „SOLARHEATGRID" entstand von 2017 bis 2020 in Ludwigsburg Deutschlands bislang größte Freiflächen-Solarthermieanlage, die mit 1.088 Kollektoren in das Ludwigsburger Fernwärmenetz eingebunden ist.
Stadtwerke-Geschäftsführer Johannes Rager: „Die Solarthermie-Anlage läuft seit mehr als einem Jahr erfolgreich und ist wichtiger Baustein zur Umsetzung der Wärmewende. Für das Klimaschutzmodell-Projekt SolarHeatGrid wurden drei bestehende Inselnetze in das SWLB-Verbundnetz integriert. Hier greift zudem unsere Wärmestrategie, in der wir alle dezentralen Erzeugungsanlagen zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschließen. Insbesondere das Holzheizkraftwerk wird noch effizienter eingesetzt, denn Solarthermie und HHKW ergänzen sich ideal. Beide Komponenten sind Teil unseres Fernwärme-Ausbaukonzeptes, worauf die kommunale Wärmeplanung optimal aufbauen kann. Unser gemeinsames Ziel: Wir wollen neben Gebieten, die für die Fernwärme geeignet sind, auch effiziente Versorgungsoptionen für andere Gebiete entwickeln."
Als Netzwerkpatin steht den Kommunen in Baden-Württemberg Stephanie Frick von der RBS wave GmbH zur Verfügung. „Auf dem Weg zu einem ersten Wärmenetz stellen sich in einer Kommune oft viele Fragen. Wir bieten bei diesen wichtigen ersten Schritten Orientierung und begleiten die Verantwortlichen dabei, Projekte zu planen und beispielsweise Beschlussfassungen für das Gemeindeparlament vorzubereiten." Die Plattform Grüne Fernwärme diene außerdem der Vernetzung, so Frick. „Bei Interesse können wir den Kontakt zu Fachplanern und energiewirtschaftlichen Dienstleistern herstellen."
Städte und Gemeinden, die sich für den Erfahrungsaustausch interessieren, können sich unter www.gruene-fernwaerme.de über die Plattform informieren und sich dem Netzwerk anschließen.
Der AGFW fördert als unabhängiger, neutraler und leistungsstarker Energieeffizienzverband seit 50 Jahren die Entwicklung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), der Wärmebereitstellung aus Erneuerbaren Energien, der Fernwärme-, Kälteversorgung sowie Speicherung aller Größenordnungen auf nationaler und internationaler Ebene.
Technik | Energie, 07.02.2022
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