Wirtschaft | CSR & Strategie, 02.12.2020
Auf dem Weg in eine klimaneutrale Industriezukunft
IN4climate.NRW setzt als Think Tank zukunftsweisende Impulse für industriellen Klimaschutz
Eine drastische Reduktion der CO2 -Emissionen der Wirtschaft ist für den Schutz des Klimas dringend erforderlich. Stahl, Zement, Beton, Chemie, Metalle – insbesondere die energieintensiven Branchen stellt dies vor neue, große Herausforderungen. Wie kann die Industrie treibhausgasneutral werden? Lösungen zeigt der Think Tank IN4climate.NRW auf. VertreterInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik arbeiten innerhalb dieser europaweit einzigartigen Plattform gemeinsam an Strategien, um die Industrietransformation zu unterstützen und voranzutreiben.
Nordrhein-Westfalen ist die industrielle Kernregion Deutschlands. Mehr als 1,37 Millionen Menschen arbeiten hier in über 10.000 Industriebetrieben, die gemeinsam einen Jahresumsatz von rund 358 Milliarden Euro (2018) erzielen. So wird fast jeder fünfte Euro des gesamtdeutschen Industrieumsatzes in Nordrhein-Westfalen erwirtschaftet. Auch innerhalb des Landes ist die Industrie Fundament und Motor für Wachstum und Wohlstand: Sie trägt maßgeblich zum Bruttoinlandsprodukt von Nordrhein-Westfalen bei und ist mit etwa einem Fünftel der Erwerbstätigen einer der größten Arbeitgeber.Mit rund 19 Prozent Anteil an den Treibhausgasemissionen in Nordrhein-Westfalen kommt der energieintensiven Industrie eine große Verantwortung für den Klimaschutz zu. Um gleichzeitig die hohe Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und Nordrhein-Westfalen als wichtigen Industriestandort zu sichern, sind grundlegend neue Produktionsprozesse und -verfahren sowie wirtschaftlich funktionsfähige Geschäftsmodelle notwendig. Auch geeignete Infrastrukturen und entsprechende Rahmenbedingungen müssen für ein klimaneutrales Wirtschaften geschaffen werden. Genau diesen Veränderungsprozess unterstützt und gestaltet IN4climate.NRW.
Bei IN4climate.NRW arbeiten ExpertInnen aus Industrie, Wissenschaft und Politik über Branchen- und Disziplingrenzen hinweg an innovativen Strategien und Lösungen für klimaneutrale industrielle Prozesse und Produkte. Mit Hilfe neuer Technologien und Innovationen können entsprechende Prozesse entwickelt, Infrastrukturen geschaffen und Stoffkreisläufe geschlossen werden. Projekte der Partnerunternehmen erproben Konzepte, wie z. B. die Stahl- und Glasherstellung mit Hilfe von Wasserstoff, das chemische Recycling von Kunststoffen oder die Flexibilisierung der Aluminiumelektrolyse.
Aber auch für nicht vermeidbare Emissionen müssen Lösungen gefunden werden. Die Partner diskutieren und prüfen innerhalb der Initiative insbesondere Technologien und Systeme, wie den Einsatz von Wasserstoff, Systeme für eine Circular Economy, Power-to-X-Anwendungen, Carbon Capture und erneuerbare Prozesswärme sowie politische Rahmenbedingungen. Hier entstehen Impulse, die in die Breite, an Politik und EntscheiderInnen kommuniziert werden. Entstanden sind so bereits Diskussionspapiere zum Thema Wasserstoff als Schlüsseltechnologie, den Potenzialen und Chancen chemischen Kunststoffrecyclings wie auch das jüngst veröffentlichte Positionspapier zum Ausbau Erneuerbarer Energien bei wettbewerbsfähigen Strompreisen.Alle Diskussions- und Positionspapiere, Projektbeispiele sowie weiterführende Informationen:
Dieser Artikel ist in forum 03/2020 - Digitalisierung und Marketing 4 Future erschienen.
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