3Q4U - 3 Questions for you

Antworten auf die Krise von Prof. Dr. Rudolf Voller

  1. Was haben Sie aus der Krise gelernt?
    Die Krise zeigt jedem von uns ganz direkt, was notwendig ist und wovon wir abhängig sind, und auf der anderen Seite, worauf man verzichten kann. Man hat mehr Zeit zur Muße für Spazierengehen, Begegnungen (auch virtuell). Man lernt, dass die Globalisierung die Verbreitung eines Virus beschleunigt und Abhängigkeiten geschaffen hat, die nicht gut zu kontrollieren sind. Es wurde klar, wer systemrelevant ist, nämlich alle Personen, die sich um unsere Ernährung, Gesundheit und Pflege, um Mobilität sowie Energie- und Wasserversorgung kümmern und Abfälle beseitigen.

    Prof. Dr. Rudolf Voller forscht und berät am EthNa Kompetenzzentrum CSR zu CSR-Management sowie ethischen Entscheidungen bei Unternehmern und Kunden. Das EthNa Kompetenzzentrum CSR (Corporate Social Responsibility) unterstützt Unternehmen dabei, ökonomisch erfolgreiches Handeln gleichzeitig sozial und ökologisch verträglich zu gestalten. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt derzeit in der textilen Wertschöpfungskette. © Hochschule NiederrheinAuf ein neues Billigbekleidungsstück (pro Woche ?) kann hingegen gut verzichtet werden, auf Kreuzfahrten, Flug- und viele Dienstreisen auch. Daraus kann sich langfristig umweltbewussteres Konsumentenverhalten entwickeln. Solidarität und Disziplin haben uns geholfen, die Krise gut zu bestehen, das läuft jetzt etwas aus dem Ruder. Hoffentlich bleibt davon etwas erhalten. Das Anlaufen der Wirtschaft kann nicht nur im nationalen Rahmen geschehen, internationale Zusammenarbeit ist dringend erforderlich, vor allem auf europäischer Ebene. Den Menschen in schwer betroffenen Ländern, die sich ein Gesundheitssystem wie unseres nicht leisten können, und ihre Wirtschaft nicht mit Milliardensummen hochfahren können, brauchen unsere Hilfe und Kooperationsbereitschaft.

  2. Was hat Sie an der Pandemie am meisten berührt?
    Berührt haben mich Berichte über Leute, die unter Isolation und Trennung von Angehörigen zu leiden hatten und die behinderte Angehörige zu versorgen haben. Sorgen bereiten mir Menschen, die in Flüchtlingslagern und Slums, in Favelas und Hüttendörfern weder Abstand noch Hygienevorschriften einhalten können, wo z.B. Händewaschen nicht möglich ist. Positiv berührt hat mich hingegen die Hilfsbereitschaft vieler vor allem jüngerer Leute. Beeindruckend ist das, was das Krankenhauspersonal weltweit geleistet hat.

  3. Was bedeutet "keinen Schritt zurück" für Sie persönlich?
    Was in der Coronakrise möglich war, an Solidarität, geändertem Konsumverhalten, Verbreitung digitaler Anwendungen und Einsatz staatlicher finanzieller Mittel, das muss auch in anderen Krisen wie der Klimakrise möglich sein. Kurzfristigen Überbrückungshilfen müssen langfristige Nachhaltigkeitsstrategien folgen: lokal, national und global. Die systemrelevanten Berufe müssen bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung bekommen, der Spruch „Leistung muss sich lohnen" hat eine neue Interpretation bekommen. Dafür muss der Geldsegen für Profisportler, Konzernmanager und andere Boniprofiteure begrenzbar sein. Respekt vor der Natur wäre gut, denn sonst stehen uns noch weitere Katastrophen wie Pandemien bevor.



     
        
Cover des aktuellen Hefts

forum future economy

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.

  • Mit diesem Schritt markiert der Verlag bewusst eine Zeitenwende – hin zu einer Wirtschaft, die Zukunft schafft, statt nur Probleme zu verwalten.
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
09
DEZ
2025
Club of Rome Salon: Building the City of the Future (in English)
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Alle Veranstaltungen...
Anzeige

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

LOHAS & Ethischer Konsum

"Du sollst konsumieren!"
Für Christoph Quarch ist der Black Friday ein schwarzer Tag
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

EMAS-Validierung für ein transparentes, europäisches Umweltmanagement der LaSelva Bio-Feinkost Unternehmensgruppe

Schulen stärken Bildung für nachhaltige Entwicklung

Seit 15 Jahren: faire und umweltbewusste Beschaffung mit dem Kompass Nachhaltigkeit

Blue Green FUTUREventura

Nachhaltigkeit in der Cloud

The GREEN MONARCH Awards 2025 Verleihung in Berlin

forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy

Wie Unternehmen mit regionaler Aufforstung ihre ESG-Ziele stärken

  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Engagement Global gGmbH
  • circulee GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • TÜV SÜD Akademie
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • toom Baumarkt GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen