Umwelt | Wasser & Boden, 26.11.2019
Biogene Abfälle richtig entsorgen für nährstoffreichen Kompost und Klimaschutz
Betreuung einer eigenen Kompostanlage ist aufwendiger als man glaubt
Im Herbst ist es wieder an der Zeit den Garten einzuwintern, das Laub einzusammeln und den
letzten Strauchschnitt des Jahres durchzuführen. Jetzt wird auch ein wichtiger Grundstein für den
Kompost der nächsten Gartensaison gesetzt. Die Betreuung einer eigenen Kompostanlage ist
jedoch aufwendiger als man glaubt: bei zu wenig Belüftung etwa beginnt der Haufen zu faulen und
es können klimaschädigende Gase wie Methan freigesetzt werden. Einfacher ist es, angefallene
Grünabfälle bei Entsorgungseinrichtungen abzugeben, wo das Material fachgerecht zum
Pflanzendünger für morgen verarbeitet wird.
472.300 Tonnen Grünschnitt (wie zum Beispiel Baum- oder Strauchschnitt) sowie 935.900 Tonnen
biogener Küchenabfall werden pro Jahr in Österreich gesammelt und in 400 heimischen Kompostier-
und 150 Biogasanlagen weiterverarbeitet. Die Zusammensetzung des gesammelten biogenen Abfalls
variiert zwischen Stadt und Land und ist abhängig von der Jahreszeit. Die Sammlung erfolgt regional
unterschiedlich – entweder ist die Gemeinde, ein Verband oder das Magistrat (wie in Wien
beispielsweise die MA48) zuständig. Gesammelt werden biogene Abfälle in der Biotonne. In diese
dürfen Obst- und Gemüseabfälle, pflanzliche Speisereste und Brotreste, alte Blumenerde, Rasen-,
Baum-, Hecken- und Strauchschnitt sowie Fallobst. Tierische Produkte (z.B. Fleisch oder Knochen)
und verdorbene Nahrungsmittel müssen im Restmüll entsorgt werden, da sie bei der Sammlung und
Verwertung Probleme verursachen können.Wie aus biogenen Abfällen Kompost wird
Kompost dient als wertvoller, lebendiger Nährstoffspeicher und fungiert als wichtiger organischer
Dünger im Naturgarten. Bei einem eigenen Komposthaufen gibt es jedoch einiges zu bedenken: „Ein
funktionierender Komposthaufen muss Schicht für Schicht mit den jeweils richtigen Materialien
aufgesetzt werden, um eine ausreichende Belüftung zu garantieren und den Verrottungsprozess in
Gang zu bringen. Bei zu wenig Luft und zu viel Wasser beginnt das Material zu faulen und stinkt, bei
zu viel Luft und zu wenig Wasser trocknet das Material aus und die Mikroorganismen können nicht
mehr arbeiten", erklärt Robert Tulnik vom Kompost & Biogas Verband Österreich. Bei einer nicht
ordnungsgemäßen Kompostierung kann im schlechtesten Fall klimaschädigendes Methan entstehen
und in die Atmosphäre gelangen.
Nährstoffreicher Kompost von den Profis
Professionelle Entsorgungsunternehmen kümmern sich um eine fachgerechte Kompostierung der
biogenen Abfälle und den Verkauf des fertigen Pflanzendüngers. In Wien ist die Erde der MA 48
„Guter Grund" beispielsweise auf allen Wiener Mistplätzen erhältlich. Je nach Verfügbarkeit können
Wienerinnen und Wiener bis zu einem halben Kubikmeter Kompost gratis abholen.
Im Kompostwerk wird das angelieferte Material zuerst getrennt: Biomaterial wie Obstabfälle,
verwelkte Blumen oder Rasenschnitt aus der Biotonne kommen auf die eine Seite, sogenanntes
Strukturmaterial wie Zweige und Äste – zum Beispiel von den Gartenanlagen der Gemeinde oder
Stadt – auf die andere Seite. Im nächsten Schritt wird der Bioabfall im Schredder zerkleinert und mit
einem Sieb von Verunreinigungen, wie Folien, befreit. Danach wird das zerkleinerte Biotonnen- und
Strukturmaterial vermischt und mit Wasser befeuchtet. Auf sogenannten Rotteflächen wird der
aufbereitete biogene Abfall aufgehäuft und der Verrottungsprozess mit Hilfe von Mikroorganismen
beginnt. Für einen optimalen Kompostiervorgang muss auf die Zufuhr von genügend Luft und Wasser geachtet werden: Daher wird das Kompostrohmaterial in den nächsten Wochen ab und zu
mit einem „Umsetzer" durchmischt, um dem Material Sauerstoff zuzuführen, und bei
Bedarf noch einmal mit Wasser versetzt. Nach rund acht bis zwölf Wochen der Kompostierung ist das
Material ausgereift und kann als fertiger Kompost abgesiebt werden.
- Mehr Informationen zur Verarbeitung biogener Abfälle
- Detaillierte Informationen zum Thema „Kompost" und alle Standorte von Kompostanlagen
Über die Initiative Rund Geht’s
Mit dem Ziel Infos, Zahlen und Fakten zur heimischen Abfallwirtschaft und deren Maßnahmen in der
Bevölkerung zu verankern, wurde die bundesweite Aktion „Rund Geht’s" gestartet. Mit Beispielen
aus der Kreislaufwirtschaft zeigt die Rund geht ?s auf, wie richtig getrennter Abfall von heute der
Rohstoff von morgen ist. Ins Leben gerufen wurde die Kampagne vom Österreichischen Wasser- und
Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) gemeinsam mit zahlreichen Akteuren der Abfallwirtschaft, den
Bundesländern, den Abfallverbänden, BMNT, WKÖ u.v.a. www.rundgehts.at
forum future economy
forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.
- Zukunft bauen
- Frieden kultivieren
- Moor rockt!
Kaufen...
Abonnieren...
17
DEZ
2025
DEZ
2025
Lunch & Learn: Geschichten & Inspirationen zum Mitmachen
Impulse: Katrin Hansmeier, Basil Merk, Tina Teucher
online
Impulse: Katrin Hansmeier, Basil Merk, Tina Teucher
online
17
JAN
2026
JAN
2026
05
FEB
2026
FEB
2026
Konferenz des guten Wirtschaftens 2026
Veränderung willkommen? Wie Wandel gelingen kann
90475 Nürnberg
Veränderung willkommen? Wie Wandel gelingen kann
90475 Nürnberg
Anzeige
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Megatrends
Deutsche Einheit - deutsche Identität(en)Christoph Quarch sieht die Zukunft in der Stärkung individueller Identitäten im Dialog mit anderen
Jetzt auf forum:
FNG-Siegel: 25 Fonds der Erste Asset Management mit Bestnote ausgezeichnet
So klappt's mit den Weihnachtsgeschenken – ohne Stress und Schulden
Deutschland hat kein Geldproblem, Deutschland hat ein Skill-Problem
Zuversicht und Inspiration schenken
Ab 14.12.2025 gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn für 2026
Wie verbessern Skibrillen die Sicht und Sicherheit auf den Pisten















