Textile Revolution aus München
Nachhaltig Laufen mit Shirts aus recyceltem Plastik
Produktinnovation aus München: Never Rest bietet atmungsaktive Funktionsbekleidung für Läufer und Freizeitsportler – zu 100 Prozent aus recyceltem Plastik. Geschäftsführerin ist die „Gründerin des Jahres 2004" Kerstin von Diemar.
Kompromisslos nachhaltig: Im April startete mit dem Münchner Startup Never Rest (#NVR RST) das erste deutsche Unternehmen, das funktionale Laufbekleidung komplett aus recycelten PET-Flaschen herstellt. Jedes der atmungsaktiven Shirts (Preis: ab 39,95 Euro) besteht aus rund 20 benutzten Plastikflaschen, die in Indien von Hand gesammelt wurden. Im Vergleich zu bisheriger nachhaltiger Laufbekleidung garantieren die atmungsaktiven Never Rest-Textilien auch bei längeren Läufen oder in schweißnassem Zustand höchsten Tragekomfort.
„100% nachhaltig - ohne Abstriche bei Qualität und Funktionalität"
„Ich habe sehr hohe Ansprüche – an mich selbst, aber auch an die Produkte, die ich verwende", sagt die Münchner Gründerin Kerstin von Diemar (Foto oben), selbst leidenschaftliche Läuferin. „Mit Never Rest ist es uns gelungen, eine Textilserie zu entwickeln, die umweltbewussten Läuferinnen und Läufern echte Nachhaltigkeit bietet – ohne Abstriche bei Qualität oder Funktionalität machen zu müssen."
Nachhaltige und faire Produktionsbedingungen
Von Diemar: „Zusammen mit unabhängigen Partnern achten wir darauf, dass alle Produktionsschnitte nachhaltig und fair sind. Das betrifft die Arbeitsbedingungen der Menschen in den Produktionsbetrieben, die Reduzierung von CO2 Ausstoß, die Einsparung von Wasser, aber auch die Schadstofffreiheit der Textilien, die OEKO-TEX für uns zertifiziert."
Die Never Rest-Laufshirts für Frauen und Männer sind bislang in fünf Farben sowie verschiedenen Größen erhältlich (ab 39,95 EUR) und können online unter nvr-rst.com bestellt werden. Noch vor dem offiziellen Verkaufsstart seien über 50 Bestellungen eingegangen, berichtet Erfolgsgründerin Kerstin von Diemar. „Neben umweltbewussten Profi- und Freizeitläuferinnen haben sich bislang auch zahlreiche Vereine und Unternehmen gemeldet, die unsere nachhaltigen Shirts bei ihren Firmenläufen und internen Sportevents verwenden wollen."
„Plastikmüllfrei in 25 Jahren"
4 Fragen an Never Rest-Gründerin Kerstin von Diemar
Kerstin von Diemar hat einen Abschluss in Soziologie und einen MBA der Hochschule Sankt Gallen. Sie studierte außerdem an der Nanyang Technological University (Singapur). 2004 wurde von Diemar von der Fachzeitschrift „Die Geschäftsidee " und dem Verlag für die Deutsche Wirtschaft als „Gründerin des Jahres" ausgezeichnet. Die leidenschaftliche Läuferin ist Mitglied im Beirat der FORUM MEDIA GROUP und lebt mit ihrer Familie in München.
Frau von Diemar, wie kamen Sie auf die Idee zu Never Rest?
Bereits während der Schwangerschaft, aber erst recht nach der Geburt unseres Sohnes, fiel mir auf, dass ich bei sämtlichen Produkten – von der Ernährung bis hin zum Duschgel – verstärkt auf Faktoren wie Umweltverträglichkeit und Schadstoff-Freiheit achtete. Als ich dann auch für mich selbst nach nachhaltigen Freizeit- und Sportshirts suchte, stieß ich nur auf Textilien aus Bio-Baumwolle. Aber gerade bei anstrengenden Läufen kommen für mich nur Funktionsmaterialien infrage, die besonders atmungsaktiv sind und sich nicht vollsaugen – damit nichts unangenehm klebt oder reibt. Also dachte ich darüber nach, selbst ein Shirt zu entwickeln, dass wirklich nachhaltig ist und zugleich hohe Funktionalität und Tragekomfort bietet.
Weshalb verwenden Sie für die Herstellung Plastikflaschen – und beispielsweise nicht leere Verpackungen?
PET-Flaschen haben den großen Vorteil, dass ihre Zusammensetzung aufgrund der Verwendung für Lebensmittel extrem gut kontrolliert wird. Sie sind somit das perfekte Ausgangsmaterial.
Außerdem bin ich beruflich viel unterwegs: Und wer einmal gesehen hat, wie achtlos und in welchen Mengen Plastik in der Umwelt entsorgt wird, der versteht schnell, dass es so nicht weiter gehen kann – und auch nicht muss!
Über 60 Prozent der gesamten Textilproduktion besteht heutzutage aus Funktionsmaterialien, die aufwendig immer wieder neu entstehen. Was aber eigentlich total überflüssig ist, denn durch konsequente Wiederverwendung bereits vorhandenen Plastiks können wir genau so schöne und funktionale Kleidung herstellen, nur eben mit deutlich weniger Energieaufwand, CO2-Emission und Wasserverbrauch.
Und gleichzeitig entlasten wir die Umwelt von vorhandenem, ungenutztem Plastik. Dazu wollen wir mit Never Rest einen kleinen Beitrag leisten – und den etablierten Herstellern zeigen, dass es eben auch anders geht.
Woher kommt der Name Never Rest?
Das liegt doch auf der Hand (lacht). Gerade wir Läuferinnen und Läufern lieben es, uns beständig weiterzuentwickeln – sportlich, aber auch menschlich. Never Rest ist eine Marke für alle, die sich nicht mit dem Erreichten zufriedengeben wollen, sondern nach stetiger Verbesserung streben. Für alle, die Veränderungen als Chance verstehen: als Chance für sich selbst – aber eben auch für unsere gesamte Gesellschaft.
Das klingt nach einem hohen Ziel...
Aber nicht unrealistisch. Ich hoffe, dass wir mit Never Rest eine kleine Revolution in der industriellen Produktion lostreten können. Derzeit entstehen so viele neue Möglichkeiten, Materialien wiederzuverwerten. Und das ist auch der Hoffnungsschimmer: wenn die Textilherstellung konsequent wiederverwerten, statt immer wieder neu produzieren würde, könnten wir alles jemals produzierte Plastik innerhalb von 25 Jahren neu nutzen. Ich bin überzeugt, dass der verstärkte Einsatz moderner Recyclingmethoden in der Industrie der Schlüssel dafür ist, zwei oft als konkurrierend angesehene Ziele, nämlich Umweltschutz und Wirtschaftswachstum, sinnvoll zu verbinden.
Kontakt: Patrick M. Kügle, Never Rest Sportswear GmbH | patrick@never-rest-sportswear.com
Lifestyle | Sport & Freizeit, Reisen, 07.05.2019
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