MSC fördert mexikanische Fischer, die Delfine jagen und töten
Verbraucherwarnung vor delfintödlich gefangenem Thunfisch aus Mexiko mit MSC-Siegel
Der Marine Stewardship Council (MSC) wirbt damit, dass der Verbraucher mit dem Kauf MSC-zertifizierter Produkte verantwortungsvolle Fischereien belohne. Kauft der Verbraucher nun aber Dosenthunfisch aus Mexiko, der das blaue MSC-Label trägt, fördert er damit eine Fischerei, bei der jährlich mehrere Hundert Delfine qualvoll sterben!
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e. V. (GRD) verurteilt die jüngste Zertifizierung des MSC aufs Schärfste: "Wie kann eine Fangmethode als nachhaltig betrachtet werden, bei der riesige Delfinschulen gezielt gejagt und mit Netzen eingekesselt werden, um den darunter schwimmenden Thunfisch zu fangen? Obwohl die Delfine wieder freigelassen werden müssen, sterben bei der tierquälerischen Prozedur jedes Jahr mehrere Hundert. Offiziell erlaubt sind sogar mehrere Tausend Delfine im Jahr", erklärt GRD-Projektleiterin Ulrike Kirsch.
Unterstützt vom Earth Island Institute (EII), der Humane Society of the US und der staatlichen US Marine Mammal Commission hatte der WWF formalen Einwand beim MSC erhoben, der jetzt aber zurückgewiesen wurde. Die Umweltschützer hatten Beweise vorgelegt, die zeigten, dass für die Beurteilung der Nachhaltigkeit dieser Fischereien bewusst falsche Zahlen über die tatsächlich getöteten Delfine herangezogen wurden.
Delfintödliche Fangmethode
Mit der Entscheidung werde auch gegen eigene Vorschriften verstoßen, wie Dave Phillips vom EII erklärt: "Gemäß den MSC-Bedingungen für eine Zertifizierung ist es einer zertifizierten Fischerei ausdrücklich verboten, gezielt Meeressäuger zu jagen. Tatsache jedoch ist, dass bei besagter Fischerei gezielt Delfine gejagt werden, und damit hätte eine Zertifizierung von vornherein überhaupt nicht in Erwägung gezogen werden dürfen."
Über 7 Millionen Delfine wurden seit den 1960er-Jahren bis Anfang der 1990er-Jahre mit der delfintödlichen Fangmethode im Tropischen Ostpazifik getötet. Es ist weltweit das bisher größte Delfinmassaker bei einer Fischereimethode. Die Delfinbestände haben sich bis heute nicht erholt und mindestens zwei Delfinarten wurden auf kritische Bestandszahlen dezimiert.
"Eine Fischerei als nachhaltig zu zertifizieren, bei der Todesquoten für Delfine vergeben werden ist zynisch und an Greenwashing kaum zu übertreffen. In jeder Region und jedem Land, in dem Delfine unter Schutz stehen, ist es strengstens verboten, Delfinen hinterherzujagen oder sie in sonstiger Weise in ihrem natürlichen Verhalten zu stören", kritisiert Ulrike Kirsch.
Gemeinsam mit vielen anderen NGOs forderte die GRD den MSC auf, die Entscheidung zurückzunehmen.
SAFE - wichtiger denn je
Mehr denn je zeigt sich, wie wichtig das Internationale Kontrollprogramm für delfinsicheren Thunfisch SAFE des EII ist, das in Deutschland seit 1991 von der GRD durchgeführt wird. Unter SAFE ist diese delfintödliche Methode, neben anderen, verboten. Weltweit haben sich bis heute über 95% der Thunfischfirmen dem Programm angeschlossen und verpflichtet, keine delfintödlichen Fangmethoden anzuwenden beziehungsweise nicht mit delfintödlichem Thunfisch zu handeln und regelmäßige Kontrollen durch EII und GRD zuzulassen. Dank SAFE bleiben jedes Jahr Hunderttausende Delfine vom grausamen Beifangtod im Netz der Thunfischer verschont.
Wer als Verbraucher sichergehen will, dass beim Fang des Thunfischs keine delfintödlichen Methoden zum Einsatz kamen, der sollte unbedingt auf das Logo SAFE achten. Dass es auch anders geht, zeigt das Fischlabel Friend of the Sea, bei dem SAFE eine Voraussetzung für die Zertifizierung ist.
![Mit welchen Methoden wird Thunfisch gefangen? Es lohnt sich, genau hinzuschauen. © 27707, pixabay](/global/images/cms/Pressemeldungen/2017_09/tuna-fish-954073_960_720_c_27707_pixabay.png)
Unterstützt vom Earth Island Institute (EII), der Humane Society of the US und der staatlichen US Marine Mammal Commission hatte der WWF formalen Einwand beim MSC erhoben, der jetzt aber zurückgewiesen wurde. Die Umweltschützer hatten Beweise vorgelegt, die zeigten, dass für die Beurteilung der Nachhaltigkeit dieser Fischereien bewusst falsche Zahlen über die tatsächlich getöteten Delfine herangezogen wurden.
Delfintödliche Fangmethode
Mit der Entscheidung werde auch gegen eigene Vorschriften verstoßen, wie Dave Phillips vom EII erklärt: "Gemäß den MSC-Bedingungen für eine Zertifizierung ist es einer zertifizierten Fischerei ausdrücklich verboten, gezielt Meeressäuger zu jagen. Tatsache jedoch ist, dass bei besagter Fischerei gezielt Delfine gejagt werden, und damit hätte eine Zertifizierung von vornherein überhaupt nicht in Erwägung gezogen werden dürfen."
Über 7 Millionen Delfine wurden seit den 1960er-Jahren bis Anfang der 1990er-Jahre mit der delfintödlichen Fangmethode im Tropischen Ostpazifik getötet. Es ist weltweit das bisher größte Delfinmassaker bei einer Fischereimethode. Die Delfinbestände haben sich bis heute nicht erholt und mindestens zwei Delfinarten wurden auf kritische Bestandszahlen dezimiert.
"Eine Fischerei als nachhaltig zu zertifizieren, bei der Todesquoten für Delfine vergeben werden ist zynisch und an Greenwashing kaum zu übertreffen. In jeder Region und jedem Land, in dem Delfine unter Schutz stehen, ist es strengstens verboten, Delfinen hinterherzujagen oder sie in sonstiger Weise in ihrem natürlichen Verhalten zu stören", kritisiert Ulrike Kirsch.
Gemeinsam mit vielen anderen NGOs forderte die GRD den MSC auf, die Entscheidung zurückzunehmen.
SAFE - wichtiger denn je
Mehr denn je zeigt sich, wie wichtig das Internationale Kontrollprogramm für delfinsicheren Thunfisch SAFE des EII ist, das in Deutschland seit 1991 von der GRD durchgeführt wird. Unter SAFE ist diese delfintödliche Methode, neben anderen, verboten. Weltweit haben sich bis heute über 95% der Thunfischfirmen dem Programm angeschlossen und verpflichtet, keine delfintödlichen Fangmethoden anzuwenden beziehungsweise nicht mit delfintödlichem Thunfisch zu handeln und regelmäßige Kontrollen durch EII und GRD zuzulassen. Dank SAFE bleiben jedes Jahr Hunderttausende Delfine vom grausamen Beifangtod im Netz der Thunfischer verschont.
Wer als Verbraucher sichergehen will, dass beim Fang des Thunfischs keine delfintödlichen Methoden zum Einsatz kamen, der sollte unbedingt auf das Logo SAFE achten. Dass es auch anders geht, zeigt das Fischlabel Friend of the Sea, bei dem SAFE eine Voraussetzung für die Zertifizierung ist.
Kontakt: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e. V. | info@delphinschutz.org | www.delphinschutz.org
Lesen Sie dazu auch die Stellungnahme des MSC.
Mehr zum Thema Delphine und Delphinschutz lesen Sie auch in unserer aktuellen Ausgabe von forum Nachhaltig Wirtschaften. Das Heft mit dem Schwerpunkt "Tierische Geschäfte" ist am Kiosk in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich und kann in der Printversion oder als PDF-Magazin zum Preis von 7,50 € bestellt werden.
Umwelt | Naturschutz, 27.09.2017
![Cover des aktuellen Hefts](/global/images/cms/forum_Cover/forum_2025-01_cover-p.png)
Pioniere der Hoffnung
forum 01/2025 ist erschienen
- Bodendegradation
- ESG-Ratings
- Nachhaltige Awards
- Next-Gen Materialien
Kaufen...
Abonnieren...
06
FEB
2025
FEB
2025
14. Kongress Klimaneutrale Kommunen 2025
Der Fachkongress für die kommunale Energiewende - Ticket-Rabatt für forum-Leser*innen!
79108 Messe Freiburg
Der Fachkongress für die kommunale Energiewende - Ticket-Rabatt für forum-Leser*innen!
79108 Messe Freiburg
06
FEB
2025
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (im)possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
Mission (im)possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
11
FEB
2025
FEB
2025
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
![](https://www.forum-csr.net/global/images/Werbemittel/2024_01_Banner_ecozoom_forum_csr5.jpg)
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik
![](/global/images/cms/Symbolbild/heimat_window-2704968_1280_efraimstochter_pixabay_opt.png)
Der Philosoph Christoph Quarch betrachtet die Debatte um die Rückführung syrischer Flüchtlinge nach dem Sturz von Assad
Jetzt auf forum:
Omexom stellt auf der E-world 2025 aus (11. bis 13. Februar 2025, Stand 106, Halle 5)
Fällt der Klimaschutz dem Wahlkampf zum Opfer?
Was erreicht man damit, wenn man eine Social-Media-Plattform boykottiert?
"Verantwortung übernehmen – für Produkte und Ressourcen"
Gemeinsam stark: Primono und Anker SOLIX