Lifestyle | Essen & Trinken, 29.05.2017
Ernteausfälle in Südafrika
Start in die Übersee-Zitrus-Saison mit weniger Bio-Früchten
Pieter de Keijzer, Produktmanager für Bio-Zitrusfrüchte beim niederländischen Bio-Importeur Eosta, befürchtet Lieferengpässe in den Sommermonaten. Der Grund: Navel-Orangen aus der Ostkap-Region in Südafrika sind aktuell von einer bisher unbekannten Krankheit betroffen, während Erzeuger in der Nordkap-Region mit Hagelschäden zu kämpfen haben. De Keijzer schätzt, dass die Ernte in diesem Jahr voraussichtlich 40 bis 50 Prozent niedriger als üblich ausfallen wird.

Inzwischen sind auch Forscher des südafrikanischen Citrus Research Institute auf den Obstplantagen, um das Phänomen zu untersuchen. Sie vermuten, dass Temperaturschwankungen während der Fruchtansatzbildung eine Rolle spielen. Alle Zitruserzeuger im Ostkap – biologisch als auch konventionell – haben mit der Krankheit zu kämpfen. Auch Mandarinen sind von ihr betroffen, Zitronen und spätere Orangensorten wie Valencia hingegen nicht.
Neue Bio-Erzeuger helfen aus
Die nicht-betroffenen Bio-Orangen aus dem Nordkap können die entstandene Versorgungslücke nicht schließen. Heftige Hagelschläge im April haben die Bäume in Mitleidenschaft gezogen, deshalb rechnet De Keijzer auch hier mit einer halbierten Ernte. Hilfe kommt aus Chile, wo er bereits seit einigen Jahren mit biologischen Zitruserzeugern zusammenarbeitet. „Im vergangenen Jahr hatten wir einen Testlauf mit einigen Containern von unseren Bio-Erzeugern Daniel und Fabian (Code 255 auf natureandmore.de). Die Qualität war hervorragend und die Kunden begeistert, sodass wir die Liefermengen in diesem Jahr ausbauen werden", so De Keijzer.
Auswirkungen auf das Angebot
Bei den Ersatz-Orangen aus Chile, die Eosta importiert, handelt es sich um Früchte der Sorte Fukumoto Navel – „tieforange und von ausgezeichneter Qualität", berichtet De Keijzer. Allerdings wird das Angebot überschaubar bleiben, betont er: „Wir haben Glück, dass wir eine so gute Partnerschaft mit unseren chilenischen Bio-Erzeugern aufgebaut haben. Das ermöglicht uns, schnell auf die Engpässe in Südafrika zu reagieren. Dennoch werden wir den Ernteausfall dort nicht komplett auffangen können."
Für die anderen Mitglieder der Zitrusfrucht-Familie erwartet der Experte keine Probleme: „Die Versorgung mit Bio-Zitronen und -Grapefruits sieht gut aus! Auch die EU-Exporteinschränkungen für Südafrika sind inzwischen gelockert. Daneben nehmen wir ebenfalls Bio-Zitronen und -Grapefruits aus Chile und Mexiko ins Sortiment, denn vor allem die Nachfrage nach Bio-Zitronen wächst rasant!"
Quelle: Eosta
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