Nahles: „Es ist möglich, soziale Verantwortung und unternehmerischen Erfolg zu verbinden.“

Bundesregierung zeichnet Unternehmen mit dem CSR-Preis aus

Die Gewinner des CSR-Preises der Bundesregierung stehen fest. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Berliner Humboldt Carré hat heute (24. Januar 2017) die Bundesregierung sozial und ökologisch nachhaltig wirtschaftende Unternehmen ausgezeichnet. Der CSR-Preis geht an die Grohe AG, die Rapunzel Naturkost GmbH und die Gundlach Bau-und Immobilien GmbH & Co. KG. Zudem wurde die Weleda AG mit dem Sonderpreis „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement" ausgezeichnet. Den Sonderpreis „Betriebliche Integration von geflüchteten Men­schen" erhielten in diesem Jahr sechs Unternehmen, die stellvertretend für viele an­dere engagierte Unternehmen stehen. Die Bundesministerin für Arbeit und Sozia­les, Andrea Nahles gratulierte als Schirmherrin allen Preisträgern.

Die Gewinner des CSR-Preises der Bundesregierung freuen sich über die Anerkennung ihres CSR-Engagements. Foto: T. Maelsa / BMAS.Andrea Nahles: „Nicht nur innerhalb der deutschen Werkstore, sondern überall auf der Welt müssen Menschenrechte und vereinbarte Arbeits-, Sozial-und Umwelt­standards gelten. Die Preisträger haben gezeigt, dass es möglich ist, soziale Ver­antwortung und unternehmerischen Erfolg zu verbinden. Sie haben sich getraut, in die Zukunft zu schauen und für ihre Beschäftigten, für die Menschen, die in anderen Ländern für sie arbeiten, für die Umwelt und für ihre Kunden Verantwortung zu übernehmen. Dafür gebührt ihnen unser Dank und unsere Anerkennung."

Der CSR-Preis der Bundesregierung wurde 2017 zum dritten Mal vergeben. Die prämierten Unternehmen sind:

Grohe AG, Düsseldorf (Unternehmen ab 1.000 Beschäftigte)
Der Anbieter von Sanitärarmaturen besticht durch eine ganzheitliche CSR-Strate­gie, die an internationalen Standards sowie den Sustainable Development Goals ausgerichtet ist und in allen Bereichen umgesetzt wird. Die Grohe AG überzeugt durch ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2020 will Grohe das nachhaltigste Unternehmen der Sanitärbranche weltweit sein. Auf dem Weg dorthin übernimmt das Unternehmen Verantwortung für die Energie-und Wassereffizienz seiner Produkte und adressiert das Thema Dekarbonisierung vorbildlich. Grohe zeigt sich zudem als guter Arbeit­geber mit einem Code of Conduct, der an den ILO-Standards orientiert ist. Insbe­sondere das Projekt Dual Tech, bei dem in Schwellenländern Sanitärausbildungen dauerhafte Beschäftigungsperspektiven vor Ort schaffen, wurde von der Jury positiv hervorgehoben.

Rapunzel Naturkost GmbH, Legau (Unternehmen von 250 bis 999 Beschäf­tigte)
Die Rapunzel Naturkost GmbH überzeugt die Jury als traditionell wertegeleitetes Unternehmen, das über die ganze Breite seiner Geschäftstätigkeit soziale und öko­logische Aspekte berücksichtigt. Auch bei der Umsetzung von hohen Standards entlang der Wertschöpfungskette gehört das Unternehmen zu den Vorreitern. Her­vorzuheben sind dabei die Bemühungen von Rapunzel, strenge Nachhaltigkeits­standards auch in der Lieferkette von Palmöl zu berücksichtigen. Durch direkte und langfristige Verträge mit seinen Lieferanten vor Ort kennt Rapunzel die Arbeits-und Produktionsbedingungen und sorgt für Sicherheit, faire Arbeitsbedingungen und Bi­olandbau. Auch in Bezug auf Arbeitsbeziehungen bewertet die Jury das Engage­ment von Rapunzel als innovativ und familienfreundlich.

Gundlach Bau-und Immobilien GmbH & Co. KG, Hannover (Unternehmen bis 249 Mitarbeiter)
Die Gundlach Bau-und Immobilien GmbH & Co. KG setzt Themen der Verantwor­tung systematisch um, formuliert konkrete Ziele über alle Aktionsfelder hinweg und veröffentlicht den Status der Zielerreichung regelmäßig. Herausragend ist das En­gagement von Gundlach auch deshalb, weil das Unternehmen als Vorbild für An­dere in der für Umwelt-und Klimaschutzaspekte exponierten Bau-und Immobilien­branche dient. Gundlach zeigt zudem mustergültig, wie Klimaschutz und Bauen zu­sammen passen. Darüber hinaus besticht Gundlach durch ein langjährig, gewach­senes Unternehmensengagement und eine gelebte Sozialpartnerschaft.

Weleda AG, Schwäbisch Gmünd (Sonderpreis Verantwortungsvolles Liefer­kettenmanagement)
Die Weleda AG überzeugt die Jury, weil sie die komplette Lieferkette für natürliche Rohstoffe an dem Standard der Union for Ethical Biotrade (UEBT) ausrichtet. Der UEBT-Standard ist bei Weleda leitend für ein Nachhaltigkeitsmanagement, das die Beachtung von ökologischen und sozialen Standards in der Lieferkette sicherstellt. Der Hersteller von Naturkosmetik arbeitet an einer vollständigen Rückverfolgbarkeit und ist insbesondere auch in die Trainings der Auditoren involviert. Das Unterneh­men trägt mit veränderten Anbaumethoden zur Steigerung der Biodiversität bei und verbessert die wirtschaftliche Situation der Kleinbauern. Beeindruckt hat die Jury insbesondere auch die sehr individuelle Herangehensweise an länder-und situati­onsspezifische Probleme in der Lieferkette, die die Infrastruktur und Lebensbedin­gungen vor Ort berücksichtigt.

Sonderpreis Betriebliche Integration von geflüchteten Menschen
Den Sonderpreis „Betriebliche Integration von geflüchteten Menschen" erhalten in diesem Jahr sechs Unternehmen, die stellvertretend für viele andere engagierte Un­ternehmen stehen. Unternehmen, deren Geschäftsführung und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz selbstverständlich fremde Menschen aufnehmen, sie unter­stützen und zu einem Teil unserer Gesellschaft machen. Die Bayerische Blumenzentrale (Vaterstetten/Parsdorf), die boeba Montagen-und Aluminium-Bau GmbH (Berlin), die ESTA Apparatebau GmbH & Co. KG (Senden), der Milchviehbetrieb Wolters/Bauernkäserei Wolters GmbH (Uckerland), die me­vanta Pflegegesellschaft mbH (Berlin) und die Schmauder & Rau GmbH (Kirch-heim/Teck) werden ausgezeichnet, weil sie dort helfen, wo Unterstützung beson­ders nötig und wirkungsvoll ist. Über Praktika, Ausbildungsplätze und Festanstellun­gen bieten sie Menschen Perspektiven, die ihre Heimat verlassen mussten und hierher gekommen sind, um Schutz zu finden. Über die Arbeitsstelle hinaus helfen sie, die Sprache zu erlernen, unsere Kultur besser zu verstehen, Behördengänge zu meistern und auch in der Freizeit Anschluss zu finden. Damit zeigen die Unter­nehmen vorbildhaft, wie Engagement Vorurteile abbauen, Menschen begeistern und eine Gesellschaft bereichern kann.

Der CSR-Preis der Bundesregierung
Mit dem CSR-Preis zeichnet die Bundesregierung seit 2013 herausragende Bei­spiele gesellschaftlicher Verantwortung und verantwortungsvoller Unternehmens­führung aus, um somit weitere Anreize für Unternehmen zu schaffen, das eigene Wirtschaften nachhaltig auszurichten. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die vorbildlich faire Geschäftspraktiken und eine mitarbeiterorientierte Personalpolitik umsetzen, natürliche Ressourcen sparsam nutzen, Klima und Umwelt schützen, sich vor Ort engagieren, Verantwortung auch in der Lieferkette übernehmen und be­sonderes Engagement bei der Integration geflüchteter Menschen in den Arbeits­markt zeigen.

Besonderer Wert wird bei der Methodik des Preises auf die Einbettung von verant­wortungsvollem Handeln in die Gesamtstrategie eines Unternehmens gelegt. Unter­nehmen müssen deshalb in ihrer Bewerbung (Management-Befragung) umfas­sende Angaben zu den fünf Aktionsfeldern „Unternehmensführung", „Markt", „Ar­beitsplatz", „Umwelt" und „Gemeinwesen" machen. Großes Augenmerk gilt der Frage, wie wirkungsvoll CSR-Strategien und -Maßnahmen sind. Auch die anschlie­ßende Befragung der Stakeholder spielt bei der Auswertung und Entscheidung über die Preisträger eine zentrale Rolle. Die Entscheidung wird durch eine prominent besetzte Jury getroffen, die sich aus den Mitgliedern des Nationalen CSR-Forums der Bundesregierung zusammensetzt.

Im Vorfeld der feierlichen Preisverleihung hat im Humboldt Carré in Berlin ein CSR-Praxistag für kleinere und mittlere Unternehmen stattgefunden. Dort tauschten sich ca. 200 Unternehmrinnen und Unternehmen zu den Themen verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement und CSR-Berichterstattung aus. Viele gute Beispiele aus kleinen und großen Unternehmen boten den Gästen eine Lernplattform und gaben konkrete Einblicke beispielsweise in die Umsetzung von Nachhaltigkeitsanforderun­gen durch den Einkauf sowie in die Berichterstattung über soziale und ökologische Auswirkungen entlang der Lieferkette.
Die Namen der Jurymitglieder und weitere Informationen zum Wettbewerbsdurch­gang erhalten Sie beim Wettbewerbsbüro.

Kontakt: Wettbewerbsbüro CSR-Preis der Bundesregierung | info@csr-preis-bund.de |  www.bmas.de


Wirtschaft | CSR & Strategie, 24.01.2017

     
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