Kunst und Nachhaltigkeit

forum startet eine neue Kolumne über das Spannnungsverhältnis von Kunst, Gesellschaft, Wirtschaft und Nachhaltigkeit. Ein Kommentar und Ausblick von Earnest & Algernon

© Earnest & AlgernonKunst und Nachhaltigkeit sind in der Verbindung zu einer Art Schlagwort geworden, dessen Kern und wahrhaftiges, gesellschaftliches Potenzial immer mehr verloren geht. Kaum scheint es heute noch ein Unternehmen zu geben, das die Kunst nicht dazu nutzt, gesellschaftliche Verantwortung zu demonstrieren, sie als Motivator einzusetzen und, die „seismografischen Fähigkeiten" der Künstler preisend, als Motor für Visionen und Innovationen einsetzt. Zugleich sind in der Gesellschaft Tendenzen erkennbar, welche die Kunst zunehmend auf den Zweck der bloßen Unterhaltung und Dekoration reduzieren; wenn sie zum Beispiel auf öffentlichen Veranstaltungen dazu benutzt wird, Pausen zwischen den einzelnen Beiträgen zu füllen. Doch was können wir uns von der Kunst in Bezug auf Nachhaltigkeit eigentlich versprechen und was können wir erwarten?
 
Die Kunst mag – wie Torsten de Winkel es formuliert – „per definitionem" keine Verantwortung zur aktiven Beteiligung an der Gesellschaft tragen und tatsächlich liegt ihr gesellschaftlicher Mehrwert jenseits der bloßen Visualisierung ökologischer Missstände und der Illustration moralischer Apelle. Doch über den gesamten Verlauf Ihrer Geschichte hat die Kunst sich an Experimente gewagt, Erfahrungen gesammelt und auch Irrtümer begangen, die für unsere Suche nach zukunftsfähigen Lebens- und Wirtschaftsweisen außerordentlich hilfreich und konstruktiv waren und zukünftig sein können. Dass es – neben den von de Winkel erwähnten Projekten – auch in der zeitgenössischen Kunst vielfältige Beispiele gibt, die einen unmittelbaren Einfluss auf unseren persönlichen und gesellschaftlichen Geisteszustand und damit auch auf die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft haben, möchten wir von Earnest & Algernon in den kommenden Ausgaben von forum im Rahmen einer neuen Kolumne aufzeigen.
 
© Earnest & AlgernonEarnest & Algernon ist ein „cultural companion", der sich mit der Entwicklung einer künftigen Gesellschaft befasst und sich als Begleiter für all jene versteht, die an dieser Entwicklung teilhaben werden. Über ein Magazin, projektbezogene und veranstaltungsbegleitende Publikationen, kreative Veranstaltungsformate, innovative Produkte sowie – zukunftsweisend – über eine Ausbildung identifiziert und bespielt Earnest & Algernon aus kulturwissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive zukunftsrelevante Themen und setzt Impulse zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und persönlichen Fragestellungen. So wird es auch in der Kolumne stets um die kulturelle Dimension von Nachhaltigkeit gehen, die wir in Anlehnung an verschiedene Themenschwerpunkte von forum mit konkreten Beispielen aus der Praxis beleuchten möchten. Denn, wenn wir über eine nachhaltige Zukunft sprechen, geht es – davon sind wir überzeugt – vor allem auch um die Behebung eines kulturellen Defizits in unserem Verständnis und Bewusstsein von Nachhaltigkeit.
 
Spartenübergreifend werden wir uns mit verschiedenen Arbeiten und Projekten befassen und dabei sowohl die Potenziale und Risiken, als auch die Spannungen und Paradoxien adressieren, die sich im Verbindungsfeld von Kunst und Nachhaltigkeit ergeben. Aus unserer Überzeugung heraus, einen Unterschied machen zu können, möchten wir mit der Kolumne zu neuen Fragen anregen und Erwartungen öffnen an eine Zukunft, die wir uns bislang möglicherweise nicht zu denken gewagt haben.
 
Senden Sie uns gerne auch Ihre Vorschläge, Meinung und Themen an redaktion@forum-csr.net Stichwort „Kunst & Nachhaltigkeit". 
 
 
Von Fritz Lietsch

Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2015 - Nachhaltige Mode erschienen.

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