Verbraucher nutzen ihre Spülmaschinen zu ineffizient
Vergleichsstudie der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Europäische Verbraucher machen im Umgang mit ihren Spülmaschinen gravierende Fehler. Das zeigt eine Vergleichsstudie der Universität Bonn, an der 200 Haushalte in Deutschland, Italien, Schweden und Großbritannien teilnahmen. So spülten viele Teilnehmer Besteck und Teller unnötigerweise vor oder beluden die Geräte nicht vollständig. Mit der Hand zu spülen, ist dennoch keine Alternative: Die Studie zeigt erstmals an in den Haushalten erhobenen Daten, dass Geschirrspüler in punkto Energie- und Wasserverbrauch deutlich umweltfreundlicher sind.
Die in Italien untersuchten Haushalte verbrauchten hochgerechnet durchschnittlich 5.600 Liter Wasser und 100 Kilowattstunden Energie, allein um ihr Geschirr vorzuspülen. Damit könnte ein Geschirrspüler rund 80 Mal betrieben werden. In Schweden waren es im Schnitt immerhin noch rund 3.100 Liter und 60 Kilowattstunden. "Dabei ist das Vorspülen von Hand meist überflüssig", betont der Haushaltstechniker Professor Dr. Rainer Stamminger von der Universität Bonn. "Moderne Spülmaschinen werden mit Essensresten auch ohne Vorspülen mühelos fertig."
Stammingers Mitarbeiter Dr. Paul Richter hat die Studie im Rahmen seiner Doktorarbeit durchgeführt. Insgesamt besuchte er 200 Haushalte in Deutschland, Italien, Schweden und Großbritannien. Mit Hilfe von Webcams beobachtete er die Verbraucher in ihrer Küche und führte Verbrauchsmessungen durch. Zudem fotografierten die Teilnehmer ihre beladenen Spülmaschinenkörbe. Bei der Auswertung dieser Fotos stieß Paul Richter auf eine zweite weit verbreitete Öko-Sünde: "Wir haben festgestellt, dass viele Körbe nur etwa zur Hälfte befüllt wurden", sagt er. "Wir schätzen, dass etwa jeder zehnte Spülgang eingespart werden könnte, wenn die Maschinen immer voll beladen wären."
Deutsche waschen zu heiß
Die deutschen Haushalte zeigten sich in der Studie insgesamt recht sparsam beim Einsatz von Wasser und Energie. "Dennoch können auch die Deutschen mehr tun", betont Professor Stamminger. "Sie nutzen viel zu häufig hohe Programmtemperaturen und verschwenden dadurch unnötig Energie. Dabei reichen bei heutigen Geräten in Kombination mit modernen Reinigungsmitteln meist schon niedrige Temperaturen für ein ausreichendes Reinigungsergebnis."
Überrascht sind die Wissenschaftler über den hohen Anteil an Geschirrteilen, die gar nicht in den Maschinen landen: Zwischen 20 und 40 Prozent aller Teile wurden einzeln "mal zwischendurch" unter fließendem Wasser gespült. "Das sollte man aus Gründen der Nachhaltigkeit auf alle Fälle vermeiden", rät Dr. Paul Richter. Er empfiehlt, dieses Geschirr entweder zu sammeln und dann im befüllten Becken abzuwaschen oder aber die Spülmaschine voller zu beladen.
Geschirrspüler schonen die Umwelt
Die Bonner Wissenschaftler erforschen bereits seit acht Jahren das Spülverhalten von Verbrauchern in Europa. In früheren Untersuchungen hatten sie ihre Probanden noch zum Probespülen ins Labor gebeten. "Jetzt sind wir in die Haushalte gegangen und haben die Daten vor Ort erhoben", erklärt Stamminger. "Unsere aktuellen Ergebnisse bestätigen die früheren Labormessungen darin, dass Spülmaschinen vergleichsweise umweltfreundlich sind: Spülen mit der Maschine braucht im Durchschnitt 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie als Handspülen."
Die Studie wurde von vier Haushaltsgeräte- und Spülmittelherstellern finanziert. "Da solche Querschnittsuntersuchungen des Verbraucherverhaltens bisher noch nirgends durchgeführt wurden, war das Interesse der Industrie an den Ergebnissen natürlich groß", sagt Stamminger. "Ohne Industriemittel wäre die aufwändige Untersuchung kaum machbar gewesen."
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Die Spülbürste sollte besser liegen bleiben: Effizientere Spülmaschinennutzung ohne Vorspülen und kurzes Abwaschen zwischendurch. |
Stammingers Mitarbeiter Dr. Paul Richter hat die Studie im Rahmen seiner Doktorarbeit durchgeführt. Insgesamt besuchte er 200 Haushalte in Deutschland, Italien, Schweden und Großbritannien. Mit Hilfe von Webcams beobachtete er die Verbraucher in ihrer Küche und führte Verbrauchsmessungen durch. Zudem fotografierten die Teilnehmer ihre beladenen Spülmaschinenkörbe. Bei der Auswertung dieser Fotos stieß Paul Richter auf eine zweite weit verbreitete Öko-Sünde: "Wir haben festgestellt, dass viele Körbe nur etwa zur Hälfte befüllt wurden", sagt er. "Wir schätzen, dass etwa jeder zehnte Spülgang eingespart werden könnte, wenn die Maschinen immer voll beladen wären."
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Die deutschen Haushalte zeigten sich in der Studie insgesamt recht sparsam beim Einsatz von Wasser und Energie. "Dennoch können auch die Deutschen mehr tun", betont Professor Stamminger. "Sie nutzen viel zu häufig hohe Programmtemperaturen und verschwenden dadurch unnötig Energie. Dabei reichen bei heutigen Geräten in Kombination mit modernen Reinigungsmitteln meist schon niedrige Temperaturen für ein ausreichendes Reinigungsergebnis."
Überrascht sind die Wissenschaftler über den hohen Anteil an Geschirrteilen, die gar nicht in den Maschinen landen: Zwischen 20 und 40 Prozent aller Teile wurden einzeln "mal zwischendurch" unter fließendem Wasser gespült. "Das sollte man aus Gründen der Nachhaltigkeit auf alle Fälle vermeiden", rät Dr. Paul Richter. Er empfiehlt, dieses Geschirr entweder zu sammeln und dann im befüllten Becken abzuwaschen oder aber die Spülmaschine voller zu beladen.
Geschirrspüler schonen die Umwelt
Die Bonner Wissenschaftler erforschen bereits seit acht Jahren das Spülverhalten von Verbrauchern in Europa. In früheren Untersuchungen hatten sie ihre Probanden noch zum Probespülen ins Labor gebeten. "Jetzt sind wir in die Haushalte gegangen und haben die Daten vor Ort erhoben", erklärt Stamminger. "Unsere aktuellen Ergebnisse bestätigen die früheren Labormessungen darin, dass Spülmaschinen vergleichsweise umweltfreundlich sind: Spülen mit der Maschine braucht im Durchschnitt 50 Prozent weniger Wasser und 28 Prozent weniger Energie als Handspülen."
Die Studie wurde von vier Haushaltsgeräte- und Spülmittelherstellern finanziert. "Da solche Querschnittsuntersuchungen des Verbraucherverhaltens bisher noch nirgends durchgeführt wurden, war das Interesse der Industrie an den Ergebnissen natürlich groß", sagt Stamminger. "Ohne Industriemittel wäre die aufwändige Untersuchung kaum machbar gewesen."
Quelle:
Umwelt | Ressourcen, 01.03.2011

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