Schonen, Schützen, Teilen

Bayern macht Wasserhaushalt fit für den Klimawandel

Der Hitzesommer 2015 hat eindrucksvoll gezeigt: Es sind massive Maßnahmen erforderlich, um das Wasserangebot in Bayern flächendeckend in hervorragender Qualität zu erhalten. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf am Weltwassertag. "Die Erwärmung der Erde hat auch Auswirkungen auf den Wasserhaushalt in Bayern. Durch den Klimawandel können künftig häufiger längere Trockenphasen entstehen. Das hat Folgen für die Menschen, die Umwelt und auch für die Landwirtschaft. Wir arbeiten an einer Gesamtstrategie für den Wasserhaushalt der Zukunft. Der Schutz unseres Wassers ist eine Daueraufgabe für die ganze Gesellschaft. Ein wichtiger Baustein ist der verantwortungsbewusste Umgang mit Niedrigwasser." In Unterfranken wird jetzt an ersten Niedrigwasser-Managementplänen gearbeitet. Untersuchungsgebiete mit Modellcharakter sind in den Gemeinden Bergtheim und Gochsheim. Ziel ist es, zukunftsorientierte Strategien und einen grundlegenden Handlungsleitfaden für den Umgang mit Wasser in Trockenzeiten zu entwickeln. Damit lassen sich künftig bei niedrigen Wasserständen Konflikte zwischen verschiedenen Nutzern steuern und Wasserressourcen sichern. Niedrigwasser kann weitreichende Folgen haben: Eine erhöhte Wassertemperatur und langsamere Fließgeschwindigkeiten verringern den Sauerstoffgehalt im Wasser, was zu ökologischen Schäden und im Extremfall zu Fischsterben führen kann. Auch die Schifffahrt und der Betrieb von Kraftwerken können bei Niedrigwasser eingeschränkt werden, ebenso die Entnahme für Bewässerung.


In Nordbayern fällt bereits jetzt ein Drittel weniger Regen als im Süden. Ein Grundpfeiler zur Versorgung Nordbayerns mit ausreichend Wasser ist die Überleitung von Altmühl- und Donauwasser in das Regnitz-Main-Gebiet. In den vergangenen 20 Jahren pumpte das System über  2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser in den Norden des Freistaates, das entspricht etwa dem Volumen des Chiemsees. Vor allem die Flüsse Rednitz, Regnitz und Main werden dank der Überleitung in Trockenzeiten aufgefüllt. 6 Millionen Euro pro Jahr lässt sich der Freistaat Bayern den zuverlässigen Betrieb des Überleitungssystems kosten. "Der Jahrhundertherausforderung Klimawandel stellen wir das Jahrhundertprojekt Überleitung entgegen. Das Überleitungssystem ist die wasserwirtschaftliche Lebensversicherung für Nordbayern, ein wichtiger Pfeiler bei der Aufgabe, unser Land klimafit zu machen. Das ist ebenfalls Teil unserer Gesamtstrategie für die Zukunft Bayerns", so Scharf.


Das Jahr 2015 war in Bayern durch anhaltende Trockenheit geprägt. In Nordbayern betrug der Jahresniederschlag 611 Millimeter, das entspricht rund drei Viertel des Mittelwertes der vergangenen 30 Jahre. In Südbayern fielen 909 Millimeter Niederschlag, das sind vier Fünftel des Mittelwertes. Zusätzlich lag die Lufttemperatur in den Monaten Juni und Juli deutlich über den Durchschnittswerten von 1981 bis 2010, speziell von Juli bis Mitte August. Im Juli lag die mittlere Lufttemperatur mit 20,3 Grad um 2,7 Grad über dem Mittelwert. Damit war das Jahr 2015 nach 2014 der zweitwärmste Sommer in Bayern seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch die Sonne schien im vergangenen Juli mit 245 Stunden überdurchschnittlich oft, der Mittelwert liegt bei 220 Stunden. Im unterfränkischen Kitzingen wurde mit 40,3 Grad ein neuer deutscher Temperaturrekord erreicht.


Weitere Informationen zum Weltwassertag gibt es im Internet unter http://www.stmuv.bayern.de/umwelt/wasserwirtschaft/wasserwirtschaft_in_bayern/weltwassertag.htm.


Umwelt | Wasser & Boden, 22.03.2016

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Lunch & Learn: Begeisterung für die Erde!
Wie gelingt der ökologische Wandel?
online
13
MAI
2024
IFAT Munich 2024
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
81823 München
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Sport & Freizeit, Reisen

Retten die Fan-Proteste das Spiel?
Christoph Quarch sieht im Fußball einen letzten Zufluchtsort des Menschlichen in einer ökonomisierten und technisierten Welt.
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Mikrowechselrichter für kleine Solaranlagen mit 4 Solarmodulen für eine einfachere Installation via Bluetooth-Unterstützung

Ziel übertroffen: Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ stiftet 1,1 Millionen Bäume für den deutschen Wald

RIGK auf der IFAT 2024:

Recruiting: weibliche Talente für männerdominierte Branchen

Ein Gruß zum Tag der Erde

Incycle – rundum nachhaltig

PTA IT-Beratung erhält Siegel „Klimaneutral durch Kompensation“ von PRIMAKLIMA

Porsche engagiert sich für die Kinderhospizarbeit

  • toom Baumarkt GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Engagement Global gGmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig