Zuwanderung: Volle Kraft voraus für den Wohnungsbau

Die Wohnungswirtschaft baut Wohnungen für alle Menschen

Statement von Axel Gedaschko, Präsident GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen:

Axel Gedaschko, Präsident GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen. Foto: GdW"Zuwanderung ist für Deutschland eine große Herausforderung und Chance zugleich. Auch die Wohnungswirtschaft ist deshalb gefordert, einen Beitrag zu leisten, um Deutschland zu einer attraktiven Heimat zu machen. Die Wohnungswirtschaft baut Wohnungen für alle Menschen. Aber Heimat ist mehr als vier Wände und ein Dach über dem Kopf. Die Wohnungsunternehmen schaffen funktionierende Quartiere und sorgen bereits mit zahlreichen Angeboten für gute Nachbarschaften und Integration vor Ort. Das gelingt aber nur, wenn die Kommunen ihrer Betreuungsaufgabe nachkommen und sowohl die Länder als auch der Bund ihrer Pflicht zur Finanzierung einer strukturierten Integrationsarbeit nachkommen. Intensive soziale Betreuungsangebote für die Hilfesuchenden müssen bereitgestellt werden. Wir brauchen frühzeitige Integrationshilfe, insbesondere durch Sprachkurse und Flüchtlingslotsen in den Quartieren, damit die Wohnquartiere nicht überlastet werden, sondern zusammenwachsen können. Die Forderung von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks, das Programm Soziale Stadt um weitere 300 Millionen Euro aufzustocken und es zu einem Leitprogramm der sozialen Integration in den Quartieren auszubauen, ist daher sehr begrüßenswert.
 
Zudem braucht der Wohnungsmarkt in Deutschland schleunigst pragmatische Entscheidungen der Politik. Wir brauchen eine Neubauoffensive, und zwar jetzt. Der Wohnraum in den Ballungsregionen wird immer knapper. Derzeit beläuft sich das Wohnungsdefizit in Deutschland insgesamt auf mindestens 800.000 Wohnungen. Das liegt keineswegs an der Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen. Das Phänomen hat drei Dimensionen: Binnenwanderung – das heißt die Wanderungsbewegungen innerhalb des Landes. Die hohen Zuwanderungszahlen von rund 1,4 Millionen Menschen in den Jahren 2012 bis 2014 und der starke Zuzug von Flüchtlingen.
 
Die aktuelle Notlage bei der Versorgung mit Wohnraum, die sich in den kommenden Monaten angesichts der anhaltenden Zuwanderung noch verschärfen wird, hat dabei einen einfachen Grund: In den vergangenen Jahren wurde viel zu wenig gebaut. Das Delta zwischen Wohnungsbedarf und Bautätigkeit führt uns vor allem eines vor Augen: Es muss schnell gehen. Die bestehenden Hürden für mehr bezahlbaren Wohnungsbau müssen sofort aus dem Weg geräumt werden.
Als ein erster wichtiger Schritt ist die vom Bundeskabinett beschlossene Sonderabschreibung zur Förderung des Wohnungsneubaus zu bewerten. Sie kann ein wirksamer Anreiz sein, mehr bezahlbare Wohnungen zu bauen. Darüber hinaus halten wir als Alternative eine gleichwertige Investitionszulage für Wohnungsunternehmen, die die Sonderabschreibung nicht nutzen können, für dringend erforderlich.
 
Bei den strengen Energieeinsparvorgaben und anstehenden weiteren Verschärfungen hat die Bauministerkonferenz einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und eine Neukonzeption von Energieeinsparverordnung und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz angekündigt. Das ist gut und wichtig, reicht aber angesichts des hohen Nachfragedrucks nicht aus. Es müssen weitere Taten her. Dazu müssen die erfolgversprechenden Ergebnisse des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen schleunigst umgesetzt werden."
 
Hintergrund:
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rd. 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Mio. Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften.
 
Kontakt:
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., Axel Gedaschko
mail@gdw.de | www.gdw.de

Gesellschaft | Migration & Integration, 03.02.2016
     
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