Umstieg vom Auto aufs Fahrrad - ein großer Schritt Richtung Nachhaltigkeit

Der Umstieg sorgt gerade in Ballungsräumen für Luftentlastung.

In Deutschland ist das Auto nach wie vor ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel. Während es für den einen als Statussymbol zählt, gilt es für den anderen als Mittel zum Zweck. Eine Statistik bestätigt die Beliebtheit von Personenkraftwagen (Pkw) in Deutschland durch circa 44,4 Millionen angemeldete Fahrzeuge im Jahr 2015. Auf dem Land ist das Auto oft unabdingbar, um Einkäufe zu erledigen, den Arzt aufzusuchen oder die Freizeit zu gestalten. Speziell in der Stadt – aber auch in ländlichen Gegenden – lassen sich jedoch häufig viele Fahrten auch mit dem Fahrrad als Alternative zum Auto erledigen.

Das Fahrrad kann das Auto in vielen Situationen ablösen. Auf diese Weise lässt sich in Sachen Nachhaltigkeit viel erreichen. @ denzel (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Fahrten bis 5 Kilometer könnten mit dem Fahrrad sogar schneller sein
Nicht nur im Großstadtdschungel, auch in ländlichen Gegenden kann man kurze Strecken bis zu fünf Kilometern häufig schneller mit dem Fahrrad als mit dem Auto zurücklegen. Wer beispielsweise sein Fahrzeug erst aus der Garage rangieren muss, ist mit dem Fahrrad bereits hier oft schon zügiger auf der Straße. Doch auch weitere Kriterien können dazu führen, dass Radfahrer schneller an ihr Ziel kommen können, als Autofahrer:

  • Durch das Nutzen von gekennzeichneten Radwegen entfällt in der Regel lästiges Anstehen im Stau.
  • Als Radfahrer bieten sich vor allem auf dem Land Abkürzungen durch Wohngebiete oder über Feldwege an.
  • Auch in der Großstadt kann man als Radfahrer Fußgängerzonen oder Wohngebiete als Abkürzung nutzen.
  • Vor Supermärkten, Bäckereien oder in der Nähe von Café und anderen Zielen entfällt für Fahrradfahrer in der Regel die teilweise langwierige Suche nach Parkplätzen.
  • Oft stehen Fahrradständer direkt vor dem Eingangsbereich von Läden, Cafés und Bäckereien ausreichend zur Verfügung.
  • Bei frostigen Temperaturen entfällt das Freikratzen der Autoscheiben.

Einen zusätzlichen, besonderen Vorteile bei der Parkplatzsituation haben Fahrradfahrer bei den Gebühren: Während Autofahrer in der Regel für Parkhaus oder Parkplätze Gebühren zahlen müssen, können Radfahrer ihr Fahrrad kostenlos abstellen. Zudem ist das Radfahren nicht nur für die Umwelt gut – auch die eigene Gesundheit fördert man mit ausreichend Bewegung und der frischen Luft. Häufig bieten bereits die angefahrenen Ziele wie Supermarkt oder Cafés Fahrradständer direkt vor dem Eingangsbereich an. Bei allen Vorteilen sollten Fahrradfahrer allerdings auch beachten, dass das Radfahren im Winter gefährlich sein kann. Liegt Schnee auf den Straßen - oder sind diese vereist – sollte man auf das Rad verzichten. Doch auch hier bieten sich Alternativen zum Auto an – beispielsweise gelangt man mit dem Bus und der Bahn bequem zum gewünschten Ziel.

Der Umstieg sorgt gerade in Ballungsräumen für Luftentlastung
In Hinblick auf nachhaltiges Verhalten gegenüber der Umwelt und die Lebensqualität von nachfolgenden Generationen steuert das Fahrrad einen wesentlichen Beitrag zum Umweltbewusstsein bei. Ein negatives Beispiel für fatale Folgen von Feinstaubbelastungen zeigt die chinesische Hauptstadt Peking. Neben der Industrie und Kohlekraftwerken nimmt auch der Autoverkehr eine wesentliche Rolle bei der Feinstaubbelastung ein. Im Extremfall China zeigen sich laufend die akuten Gefahren der Umweltbelastung:

  • Alarmstufe Rot: In Peking ist die Bevölkerung teilweise dazu aufgerufen, wegen dem Smog in geschlossenen zu bleiben – zuletzt im Dezember 2015.
  • Alte Fahrzeuge: Die chinesische Regierung plant, fünf Millionen alte Fahrzeuge aus dem Straßenverkehr zu entfernen.
  • Drastische Maßnahmen: Bei einer bereits stark vorhandenen Belastung können drastische Maßnahmen wie vorübergehende Fahrverbote oder die Schließung von Schulen sein.

Eine schlechte Luftqualität, die aufgrund von Feinstaubbelastung und Smog entsteht, kann zu erheblichen gesundheitlichen Folgen führen. Nicht nur Unwohlsein oder kleinere Erkrankungen können die Folge sein – auch erhebliche gesundheitliche Risiken können durch Smog verursacht sein. Beispielsweise klagen Patienten, die einer starten Smog Belastung ausgesetzt sind, über Kopfschmerzen, Husten oder Schleimhautreizungen. Die Krankheitsbilder sind jedoch auch über Herzinfarkt und Schlaganfall verzeichnet. Die extremen Beispiele zeigen sich zwar an den vorhandenen Auswirkungen durch Smog in China. Allerdings können diese Gefahren und Maßnahmen, bei Überschreitung von Grenzwerten, in Zukunft auch in Deutschland Realität sein. Derzeit besteht keine akute Gefahr. Doch inwieweit sich die Luftqualität aufgrund von Feinstaubbelastungen durch Industrie, Straßenverkehr oder Kohlekraftwerken – ohne Gegensteuerung durch die Regierung und Bevölkerung – verschlechtert und wann die kritischen Werte überschritten werden, kann genau vorhergesagt werden.

Zahlreiche Städte tun mittlerweile sehr viel für Fahrradfahrer! @ geralt (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Fazit
Mit circa 44,4 Millionen angemeldeten Fahrzeugen in Deutschland ist deutlich, dass das Auto auch im Jahr 2015 ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel ist. Allerdings trägt der Straßenverkehr nicht unwesentlich zur Feinstaubbelastung – und damit zur sich verschlechternden Luftqualität – bei. Am Beispiel von China wird deutlich, inwieweit sich die Feinstaubbelastung auf die Umwelt und auf die Lebensqualität der Bevölkerung auswirkt. Eine gelungene Gegenmaßnahme, um Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu fördern, ist die verstärkte Nutzung des Fahrrads. Neben der Beteiligung an nachhaltigem Verhalten profitieren Radfahrer beispielsweise auch von schnellerem Vorankommen im Straßenverkehr oder vom Verzicht auf die teilweise langwierige Suche nach einem Parkplatz.


Technik | Mobilität & Transport, 11.01.2016

     
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