Wer sägt schon am Ast, auf dem er sitzt?

Den Deutschen liegt der Wald am Herzen. Und dies zu Recht

© WaldeigentuemerEr ist in vielerlei Hinsicht eine Schatzkammer und muss auf alle Zeiten bewahrt werden. Für viele Naturschützer, die nicht beruflich im und für den Wald arbeiten, sondern sich vielfach in Städten ehrenamtlich für Flora und Fauna engagieren, ist es schwierig, die große Bedeutung des Waldes für die Menschen im ländlichen Raum und den Wert des Holzes für den gesellschaftlichen Wandel zu verstehen.
 
Vorurteil 1: Forstwirtschaftliche Nutzung ist kein Naturschutz

Tatsache ist: Seit 300 Jahren schützen und mehren in Deutschland die Waldbesitzer den Wald durch Nutzung. Sie prägten 1713 den Begriff der „Nachhaltigkeit". Heute ­haben wir in Deutschland mit den Waldgesetzen einen rechtlichen Rahmen, der weltweit seinesgleichen sucht.

Die deutschen Wälder sind nicht nur die produktivsten in Europa, sondern nehmen auch hinsichtlich Vorratsreichtum, Alter und Biodiversität eine Spitzenstellung ein. Der Indikatorenbericht der Bundesregierung zur „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt" bescheinigt dem Wald die höchsten Werte für „Artenvielfalt und Landschaftsqualität". Eine aktuelle Waldinventur ergibt, dass beispielsweise im Harz heute doppelt so viel Holz steht wie vor 50 Jahren und die Wälder mit Tierarten wie Luchs, Schwarzstorch und seltenen Eulenarten ökologisch stetig an Wert gewannen.

Vorurteil 2: Waldeigentümer handeln gegen das Gemeinwohl

© WaldeigentümerIn manchen Diskussionen wird unterschwellig ein Gegensatz zwischen der vermeintlich egoistischen (Holz-)Nutzung des Waldes durch die Waldeigentümer und den Gemeinwohlleistungen der Wälder konstruiert. Das Gegenteil ist der Fall: Nachhaltige Familienforstwirtschaft ist gelebter Generationenvertrag. Ein Waldeigentümer sieht es als seine Pflicht an, seinen Wald und dessen natürliche Funktionen kommenden Generationen durch die nachhaltige Nutzung im bestmöglichen Zustand weiter zu vererben. Wer sägt schon auf dem Ast, auf dem er sitzt?

Vorurteil 3: Holznutzung ist nicht nachhaltig

Holzverwendung aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist aktiver Klimaschutz. Durch die Photosynthese im Blatt des Baumes wird Kohlendioxid (CO2) unschädlich als Kohlenstoff (C) im Holz gespeichert. Es wird der Atmosphäre für die gesamte Nutzungsdauer der Holzprodukte entzogen.

Holz ist zugleich das Baumaterial, das zu seiner Herstellung die geringste Energie benötigt und damit den niedrigsten CO2-Ausstoß verzeichnet. Neben der CO2-Speicherwirkung des Bau(m)holzes spielt der Substitutionseffekt eine große Rolle: Holz ersetzt fossile Brennstoffe wie Öl und energieintensive Materialien wie z. B. Stahl, Aluminium und Beton. Eine Tonne Holz (z. B. zwei Kubikmeter von der Fichte) spart dabei durchschnittlich 5,6 Tonnen CO2 ein.

Um die Energiewende, einen effektiven Klimaschutz und den Weg zu einem nachhaltigeren Wirtschaften und Leben zu schaffen, brauchen wir das Holz aus unseren Wäldern! Ernten wir es hierzulande nicht, vernichten wir nicht nur „grüne" Arbeitsplätze, sondern wir fördern auch den Holzeinschlag in gefährdeten Waldregionen auf der Südhalbkugel. Nachhaltige Forstwirtschaft in Deutschland ist aktiver Umwelt- und Urwaldschutz.

  

Weitere Informationen:

www.waldeigentuemer.de


Lifestyle | Geld & Investment, 01.10.2014
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2014 - Green Tech als Retter der Erde erschienen.
     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Lunch & Learn: Begeisterung für die Erde!
Wie gelingt der ökologische Wandel?
online
26
APR
2024
ChefTreff Gipfel 2024
Get Inspired by Brave Leaders
20457 Hamburg
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Belebung des Arbeitsmarktes durch Leistungskürzungen für Arbeitsunwillige?
Christoph Quarch sieht die Lösung des Problems nicht in Sanktionen sondern im Steuerrecht
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Incycle – rundum nachhaltig

PTA IT-Beratung erhält Siegel „Klimaneutral durch Kompensation“ von PRIMAKLIMA

„Der Earth Day erinnert uns daran, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für den Schutz unserer Umwelt einzusetzen.”

„Das Beste an meinem Beruf ist, Menschen zu helfen und passgenaue, individuelle Lösungen für sie zu finden!“

Die Zukunft nachhaltiger Ernährung in Städten

toom zum sechsten Mal für Nachhaltigkeit ausgezeichnet

Nachhaltig, zusammen, laut:

Nachhaltige Proteinquellen

  • Engagement Global gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • toom Baumarkt GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen