Tue Gutes, und schweige darüber

Ralf Nöcker polemisiert in der FAZ

Ralf Nöcker hält nichts vom Begriff CSR - hier einige Auszüge:

"Den Begriff "Corporate Social Responsibility" sollte man dahin zurückschicken, wo er herkommt.

Wieder einmal hat in Deutschland ein Anglizismus Karriere gemacht. Unter der Überschrift "Corporate Social Responsibility", gern flott abgekürzt als CSR, werden allerlei Themen diskutiert, die diffus um die "unternehmerische Verantwortung" herumwabern. Wenige sind neu."
...
"CSR bedeutet nach einer der Begriffsfassungen "verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln, welches über die eigentliche Geschäftstätigkeit eines Unternehmens hinausgeht". Ist das Unternehmen inhabergeführt, ist an solchem Handeln wenig auszusetzen. Denn der oder die Inhaber können schließlich mit ihrem Geld tun, was ihnen beliebt. Tatsächlich ist soziales Engagement im Mittelstand weit verbreitet, ohne daß dies gleich an die große Glocke gehängt würde."
...
"Der jüngst verstorbene Ökonom Milton Friedman hatte dazu eine eindeutige Meinung: daß es nämlich alleiniger Zweck von Unternehmen sei, Gewinne zu erwirtschaften. Auch der ehemalige Nestlé-Chef Helmut Maucher hält unternehmerisches Gutmenschentum, das nur Kosten verursacht, schlicht für unsozial. In der Tat: Für soziales Engagement der Unternehmen um seiner selbst willen gibt es weder überzeugende Gründe noch hinreichend Legitimation, etwa wenn Unternehmen aufgefordert werden, hoheitliche Aufgaben zu übernehmen.

Wahrscheinlich also stimmt die oben angeführte Definition nicht. Bei Lichte betrachtet, hat CSR in den Unternehmen eben doch etwas mit dem Geschäftszweck zu tun. Doch dann stellt sich die Frage, welcher Sachverhalt es erforderlich macht, daß man ihn, in Abgrenzung zu anderen, nun unbedingt "Corporate Social Responsibility" nennen muß. Daß dazu etwa das Bemühen der Unternehmen zählt, ihr Tagesgeschäft ordentlich zu betreiben, also auf Umweltverschmutzung, Kinderarbeit, Bilanzfälschung, die Ausbeutung der Mitarbeiter und dergleichen zu verzichten, kann niemand ernstlich behaupten. Denn das hat nichts mit irgendwelcher gesellschaftlichen Verantwortung zu tun, sondern mit Gesetzestreue und dem Respekt von Grundwerten."
...
"Den Begriffsimport "Corporate Social Responsibility" sollte man schnellstens wieder dahin zurückschicken, wo er herkommt, denn er beschreibt Selbstverständliches oder Althergebrachtes. Damit soll keinesfalls gesagt sein, daß sich Unternehmen und deren Führungskräfte nicht um Glaubwürdigkeit und einen guten Ruf bemühen müssen. Fehlverhalten wird heute vom Markt heftiger bestraft als jemals zuvor. Manager müssen sich dazu vor allem auf ihre eigentliche Verantwortung besinnen: ordentliche Produkte in vernünftigen und ethisch einwandfreien Prozessen zu angemessenen Preisen und Qualitäten zur rechten Zeit an den Kunden zu liefern. Das nennt man aber nicht CSR, sondern Tagesgeschäft. Es scheint, als seien sie damit mehr als ausgelastet."

Der komplette Text ist am 24.11.2006 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen.
Link zum Text im Internetangebot der FAZ

Quelle:
Wirtschaft | CSR & Strategie, 27.11.2006
     
Cover des aktuellen Hefts

Logistik und Transport - Herausforderung für Klima und Umwelt

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2023 mit dem Schwerpunkt: Transport & Logistik

  • KI und Robotik
  • Normen für den grünen Wandel
  • Photovoltaik für Unternehmen
  • Ende des Etikettenschwindels
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
28
SEP
2023
(Mehr) „Klimagerechtigkeit“ …in und durch München? – wir machen mit!
Einladung zum Event in Vorbereitung des Münchner Klimaherbst 2023
80336 München und online
29
SEP
2023
Fest der Regionen
Kommt, wir feiern die sozial-ökologische Transformation!
92539 Schönsee, Nature Community
30
SEP
2023
Vortragsreihe "Klima: Was kann ich tun?"
Tages-Stadtausflug "Klima-freundlich einkaufen"
80337 München
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Digitalisierung

Technikfolgen. Technik-Chancen
Aus dem Tagebuch des aidioten. Christoph Santner berichtet von seinen Begegnungen mit Pionieren und Wegbereitern der Künstlichen Intelligenz
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Orientierung im Abkürzungsdschungel

Afrika ist nicht „unterentwickelt“, sondern „überausgebeutet“

Wie wird Bildung nachhaltig und zukunftsfähig?

Berufung finden: wichtige Schritte auf dem Weg zum Traumjob

Praktische Bürocontainer

Was ist ein Green Belt ...

Beststellerautor Marc Elsberg und Zero-Waste-Köchin Sophia Hoffmann beim KONGRESS BW

Die Bedeutung der CNC-Bearbeitung in der modernen Industrie

  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Global Nature Fund (GNF)
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • toom Baumarkt GmbH
  • Engagement Global gGmbH