Innovationspreise für Klima und Umwelt 2011

Verleihung durch Bundesumweltminister Norbert Röttgen und BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber

Gemeinsam zeichneten das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) in diesem Jahr zum nunmehr dritten Mal herausragende Innovationen aus, die ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Die hochrangig besetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Klaus Töpfer wählte aus zahlreichen Bewerbungen aus Wirtschaft und Forschung vier Preisträger für den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt 2011 (IKU) aus. Die wissenschaftliche Bewertung erfolgte durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels und eines dramatischen Verbrauchs endlicher Ressourcen rückt das Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie in den Fokus eines grundlegenden Transformationsprozesses hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Seit 2009 fördert der Deutsche Innovationspreis Klima und Umwelt (IKU) gezielt Ideen und Neuerungen "made in Germany", die zum Klima- und Umweltschutz beitragen und gleichzeitig den Wirtschaftsstandort Deutschland vorantreiben. "Zukunftsfähig bleiben wir dann, wenn wir lernen, wirtschaftliches Wachstum mit Umweltschutz und Ressourcenschonung zu verbinden. Die ausgezeichneten Ideen der Preisträger sind Beweis für die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie", sagte Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen. "Die deutsche Industrie bietet herausragende technologische Entwicklungen für den Klima- und Umweltschutz. Die Preisträger sind Vorbilder, deren Innovationen unsere Aufmerksamkeit und Förderung verdienen", unterstrich BDI-Hauptgeschäftsführer Dr. Markus Kerber.

Auch in 2011 waren zahlreiche Bewerbungen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen eingegangen. Der IKU 2011 wurde mit Förderung der Klimaschutzinitiative des BMU in insgesamt vier Kategorien verliehen, die jeweils mit 25.000 Euro dotiert sind.

In der Kategorie "Prozessinnovationen für den Klimaschutz" siegte das Team der Fels-Werke GmbH und Ecoloop GmbH aus Goslar. Unter dem Namen Ecoloop entwickelte es ein Verfahren, bei dem mit Hilfe von Kalk aus überaus schadstoffreichen Abfällen und Biomasse reines Synthesegas hergestellt werden kann. Ecoloop-Anlagen können in Zukunft unterschiedlichste industrielle Prozesse ergänzen und den Verbrauch fossiler Ressourcen sowie den CO2-Ausstoß reduzieren.

Die Celitement GmbH aus Eggenstein-Leopoldshafen bei Karlsruhe erhielt den Preis in der Kategorie "Produkt- und Dienstleistungsinnovationen" für die Entwicklung von klimafreundlichem Zement. Der "Kleber" im Beton ist in der Baubranche unverzichtbar - jährlich werden mehr als drei Milliarden Tonnen Zement produziert. Die Idee: Celitement lässt sich schon bei rund 200 Grad Celsius erzeugen. Im Vergleich zur herkömmlichen Zementproduktion wird für Celitement nur halb so viel Energie verbraucht, halb so viel CO2 ausgestoßen und bis zu zwei Drittel weniger Kalkstein verbraucht.

Mit einem umweltschonenden Verfahren zur Metallumformung metallischer Stützringe für moderne Dichtungselemente wurde Freudenberg Sealing Technologies aus Weinheim mit dem IKU 2011 in der Kategorie "Umweltfreundliche Technologien" ausgezeichnet. Im Vergleich zum konventionellen Verfahren spart die neue Schmalband-Umform- und Lasertechnikanlage (SUL) durchschnittlich 73 Prozent Stahl ein - das sind 1800 Tonnen pro Jahr. Damit werden auch rund 2700 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen.

Der Preis für "Technologietransfer" ging an Ingenieure ohne Grenzen e.V. in Berlin. Die Kompetenzgruppe erneuerbare Energien entwickelte für die Landbevölkerung in Tansania "BiogaST" - Kleinst-Biogasanlagen, die zukünftig genügend Energie liefern, um zwei Mahlzeiten am Tag zu kochen und in den Abendstunden für Beleuchtung sorgen. Rohmaterial für die Mini-Anlagen sind Erntereste der regionaltypischen Bananenstauden. Die Anlage ist so konzipiert, dass sie von den Tansaniern selbstständig mitfinanziert, gebaut und betrieben werden können.

Die mit dem IKU ausgezeichneten Projekte veranschaulichen eindrucksvoll, dass Klimaschutz und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind. Dies zeigt auch eine neue Kurzstudie, die Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen anlässlich der IKU-Preisverleihung präsentierte. Die von den Instituten gws Osnabrück und IFEU Heidelberg erarbeitete Studie analysiert die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Dabei kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass sowohl eine verstärkte Energieeffizienz als auch der Ausbau der erneuerbaren Energien mit positiven gesamtwirtschaftlichen Effekten verbunden sind und zu zusätzlichen Arbeitsplätzen, steigender Energiesicherheit und neuen Exportchancen führen.


Weitere Informationen zu den Preisträgern des IKU 2011 sowie Bewerbungsunterlagen für die nächste Runde sind unter www.iku-innovationspreis.de zu finden. Informationen zur BMU-Klimaschutzinitiative erhalten Sie unter www.bmu-klimaschutzinitiative.de

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert die Rahmenbedingungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der breiten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.

Quelle:
Umwelt | Umweltschutz, 18.01.2012
     
Cover des aktuellen Hefts

Krieg & Klimakatastrophe

forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2023 mit dem Schwerpunkt: Zukunft gestalten

  • Im Garten des Geistes
  • Zirkularität in der Praxis
  • nachhaltig ist nicht genug
  • Zivilgesellschaft und Politik
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
02
JUN
2023
European Bamboo Expo
Bambus, das Material der Zukunft
44147 Dortmund, 2. - 3. Juni
03
JUN
2023
Veranstaltungsreihe "Klima: Was kann ich tun?"
Fahrradexkursion "Raus-aus-fossilen Energien"
80539 München
05
JUN
2023
Vortragsreihe "Klima: Was kann ich tun?"
Wie kann ich mich (zivilgesellschaftlich) engagieren?
81379 München und online
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Naturschutz

Das Rathaus als Vogelkolonie
Schiesheim installiert Nisthilfen für Schwalben, Mauersegler und auch Fledermäuse
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Boom von Balkon-PV-Anlagen

Jede Menge Chancen

Taugen nationale Symbole wirklich als Kitt gesellschaftlicher Verwerfungen?

Globaler Greentech-Vorreiter Hopewind startet in Deutschland

Perspektivenvielfalt ist für Porsche ein wichtiger Innovationstreiber

Peach Property Group AG: Nachhaltigkeitsbericht für 2022 veröffentlicht

Lindhorst Gruppe testet regenerative Bewirtschaftungsformen, um CO2 in der Atmosphäre zu reduzieren

B for Good Leaders Summit concluded with the establishment of a cooperative and Xchange

  • Global Nature Fund (GNF)
  • Telefónica Germany GmbH & Co. OHG
  • Engagement Global gGmbH
  • toom Baumarkt GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH