Bayer - Nachhaltigkeitsbericht mit Bilanz 2010 und neuen Zielen erschienen

Bayer verstärkt Engagement für nachhaltige Entwicklung

Bayer legt die Nachhaltigkeits-Bilanz für das Jahr 2010 vor und verstärkt weiter das Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. Der jetzt erschienene Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert auf 72 Seiten die Fortschritte in den Schwerpunkt-Bereichen Klimaschutz, Gesundheitsversorgung und Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung sowie weitere Nachhaltigkeits-Leistungen des Konzerns. "Mit unserem Nachhaltigkeits-Engagement begegnen wir zentralen globalen Herausforderungen und forcieren ökonomisches Wachstum im Einklang mit ökologischen und gesellschaftlichen Interessen", sagte Dr. Wolfgang Plischke, im Vorstand der Bayer AG verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt, im Rahmen einer Pressekonferenz am 17. Mai 2011 in Leverkusen.

So will Bayer bis 2020 die spezifischen Treibhausgas-Emissionen um 35 Prozent gegenüber 2005 reduzieren. Zur Ziel-Erreichung wird insbesondere der energieintensive Teilkonzern Bayer MaterialScience beitragen, der sein Reduktions-Ziel von 25 auf 40 Prozent erhöht hat. "Wir haben - wie geplant - bereits eine Milliarde Euro im Zeitraum 2008 bis 2010 in klimarelevante Forschung und Entwicklung sowie Projekte investiert. Aber der Klimaschutz bleibt eine Daueraufgabe und verlangt weiterhin intensive Anstrengungen", betonte Dr. Plischke. Der Konzern plant, die Energieeffizienz der Produktionsanlagen weiter um 10 Prozent bis Ende 2012 zu steigern. "Dadurch entlasten wir nicht nur das Klima - um jährlich rund eine halbe Million Tonnen CO2 -, sondern erwarten auch jährliche Energiekosten-Einsparungen von rund 60 Millionen Euro", so Dr. Plischke.

Für das Erfinder-Unternehmen Bayer sind Innovationen der Schlüssel zum Erfolg. "Innovationen, die das Leben der Menschen verbessern helfen, sind für uns daher auch die wirksamste Triebfeder der Nachhaltigkeit - gemäß unserer Mission 'Science For A Better Life'", hob Dr. Plischke weiter hervor. Untermauert werde das Bekenntnis zur Innovation durch die geplanten Investitionen in die Zukunft: Bis 2013 will Bayer 15 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung sowie Sachanlagen investieren.

Dr. Wolfgang Engshuber, Leiter der UN-Initiative "Principles for Responsible Investment" (UN PRI) und Chief Administrative Officer in Amerika beim Rückversicherer Munich Re, erläuterte die zunehmende Bedeutung des sogenannten nachhaltigen Investments für den Finanzmarkt. "Ob ein Unternehmen seine Strategie auf nachhaltigen Erfolg ausrichtet, ist nicht nur ein Kriterium für Anleger, die sich auf nachhaltiges Investment spezialisiert haben, - es ist vielmehr längst auch für das Mainstream-Investment relevant geworden".

Im Rahmen seines Nachhaltigkeitsprogramms bringt Bayer seine Produkte und Kernkompetenzen in zahlreichen Projekten ein, von denen weltweit Millionen Menschen unmittelbar profitieren - vor allem in den Bereichen Klimaschutz, Gesundheitsversorgung und Ernährungssicherheit.

Klimaschutz: Entkopplung von Produktionswachstum und Treibhausgas-Emission
Die Produktionsmenge im Bayer-Konzern nahm im Jahr 2010 aufgrund der konjunkturellen Entwicklung um fast 20 Prozent zu. Hingegen stiegen die absoluten direkten und indirekten Treibhausgas-Emissionen um 4,9 Prozent - von 8,1 auf 8,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Dies entspricht einer Senkung der spezifischen Treibhausgas-Emissionen um rund 12 Prozent. Diese Entkopplung von Produktionswachstum und Treibhausgas-Emission wurde durch verfahrenstechnische Verbesserungen und eine höhere Auslastung der Anlagen erreicht.

Das Unternehmen plant nicht nur die Energieeffizienz der eigenen Produktionsanlagen weiter zu verbessern, sondern auch verstärkt eigene Produkte für klimafreundliche Anwendungen zu vermarkten, beispielsweise durch das EcoCommercial Building-Programm von Bayer MaterialScience. Gebäude verursachen rund 20 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. In China, dessen Regierung im neuen Fünf-Jahres-Plan auf ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum setzt, wird Bayer in Kooperation mit der ansässigen Umweltschutz-Behörde in der Freihandelszone Tianjin einen Prototypen für klimafreundliche Verwaltungsgebäude bauen.

Das erste konzerneigene "EcoCommercial Building", die Kindertagesstätte am Standort Monheim, demonstrierte im ersten Betriebsjahr, wie durch die Nutzung regenerativer Energieformen in Kombination mit einer hocheffizienten Gebäude-Dämmung eine CO2-neutrale Energiebilanz erreicht werden kann. Dämmstoffe aus Polyurethan sparen während der durchschnittlichen Nutzung eines Gebäudes 70 Mal so viel Energie ein, wie für ihre Herstellung benötigt wird.

Gesundheitsversorgung: Zugang zu Verhütungsmitteln in Entwicklungsländern
Ein weiterer Schwerpunkt im Bayer-Nachhaltigkeitsprogramm ist die Familienplanung. In Kooperation mit Organisationen wie der "United States Agency for International Development (USAID)" und der "Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW)" macht das Unternehmen moderne Verhütungsmittel mehr Menschen in Entwicklungsländern zugänglich. Neben der kostenfreien Bereitstellung von Kontrazeptiva setzt Bayer dafür das Instrument der differenzierten Preisgestaltung ein.

Im Jahr 2010 stellte Bayer HealthCare, Weltmarktführer für Verhütungsmittel, rund 118 Millionen Einheiten unterschiedlicher Kontrazeptiva in Entwicklungsländern zu reduzierten Preisen bereit, wovon rund 16 Millionen Frauen profitierten. 80 Prozent der Einheiten kamen Frauen in Ländern der Sub-Sahara-Zone zugute. Nachdem Bayer HealthCare gemeinsam mit USAID 2010 eine Verhütungspille in Äthiopien zu reduzierten Preisen auf den Markt gebracht hat, sollen bis 2013 zehn weitere afrikanische Staaten folgen - darunter Länder mit starkem Bevölkerungswachstum wie Uganda und Tansania. Ergänzende Aufklärungsarbeit betreibt das Unternehmen mit der DSW.

Zudem engagiert sich Bayer für die Bekämpfung sogenannter "vernachlässigter Krankheiten", von denen eine Milliarde Menschen betroffen sind. Das Unternehmen stellt beispielsweise der Weltgesundheitsorganisation WHO kostenfrei Medikamente zur Therapie von Chagas und der Afrikanischen Schlafkrankheit zur Verfügung.

Ernährung: Hochwertige Nahrungsmittel in Schwellenländern
Im Bereich der Ernährung legt Bayer den Fokus auf den nachhaltigen Anbau von hochwertigen und zugleich erschwinglichen Lebensmitteln, insbesondere in Schwellenländern. Dafür setzt Bayer CropScience das Konzept der sogenannten "Food Chain Partnerships" aktuell in 240 Projekten weltweit um. Es bezieht nicht nur Landwirte mit ein, sondern auch die verarbeitende Industrie, Transport, Einzel- und Außenhandel. So wurde beispielsweise in Indien im Jahr 2010 in rund 100 Anbauregionen auf einer Gesamt-Fläche von mehr als 40.000 Hektar nachhaltig Gemüse wie Okra, Auberginen oder Kartoffeln angebaut. Die Landwirte profitierten durch höhere Erträge, bessere Produktqualität und eine Einkommenssteigerung von bis zu 40 Prozent. Bayer unterstützt sie mit Saatgut, Pflanzenschutzmitteln und Schulungen in Anwendungssicherheit.

Transparente Daten zu relevanten Nachhaltigkeits-Parametern
Der zwölfte Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens liefert detaillierte Daten zu relevanten Nachhaltigkeits-Parametern, die an 342 Bayer-Standorten weltweit erhoben wurden. Neben den Treibhausgas-Emissionen sind dies unter anderem weitere Emissionen in die Luft, Umweltereignisse und Arbeitsunfälle.

Der Ausstoß flüchtiger organischer Verbindungen sank im Berichtsjahr um circa zwei Prozent auf nunmehr rund 0,24 Kilogramm pro Tonne Verkaufsprodukt. Die Zahl der berichtspflichtigen Umweltereignisse und Transportunfälle lag bei insgesamt 13 - gegenüber 18 im Vorjahr. Die Quote der Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen pro einer Million Arbeitsstunden sank von 2,0 auf 1,7. Mithilfe eines neuen Gremiums, dem "Bayer Safety Council", sollen die hohen Sicherheitsstandards weiter ausgebaut werden.

Der Bericht wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young einer prüferischen Durchsicht unterzogen und folgt den international anerkannten Leitlinien der "Global Reporting Initiative (GRI)". Die GRI bestätigte ihm das höchste Berichts-Level "A+".

Nachhaltiges Investment: Investoren legen Wert auf nachhaltiges Wirtschaften
"Institutionelle Anleger legen in der Bewertung von Unternehmen zunehmend Wert darauf, welche Risiken und Chancen für das Geschäft mit den globalen Herausforderungen verbunden sind, wie ein Unternehmen darauf reagiert und in welcher Form es Verantwortung übernimmt", sagte Dr. Engshuber bei der Pressekonferenz in Leverkusen. Investoren, für die Nachhaltigkeit ein relevantes oder ausschlaggebendes Kriterium für die Anlageentscheidung ist, orientieren sich unter anderem an speziellen Nachhaltigkeits-Indizes. Bayer ist in mehreren relevanten Nachhaltigkeits-Indizes seit Jahren vertreten. Hierzu gehören der "Dow Jones Sustainability Index World", der "Dow Jones Sustainability Index Europe", der "FTSE4Good" und der "ASPI Eurozone".

Zudem ist Bayer - als bestes Unternehmen seiner Branche - im Jahr 2010 erneut in den "Carbon Disclosure Leadership Index" sowie in den neu gegründeten "Carbon Performance Leadership Index" aufgenommen worden. Diese beiden globalen Klima-Indizes sind eine Initiative von Investoren des "Carbon Disclosure Project (CDP)", die derzeit ein Anlagevolumen von insgesamt 71 Billionen US-Dollar repräsentieren.

Diversity und gesellschaftliches Engagement
In der Vielfalt (englisch: "Diversity") der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sieht Bayer einen besonderen Wert, den das Unternehmen weiter stärken will. So hat sich der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf knapp über 20 Prozent zum Ende des Jahres 2010 erhöht. Das Unternehmen setzt entgegen einer gesetzlichen Quote weiterhin auf eigene Förderprogramme: Bis 2015 soll sich der Frauen-Anteil in Führungspositionen konzernweit in Richtung 30 Prozent entwickeln. "Diversity" bedeutet bei Bayer insbesondere auch Internationalität: Im Top-Management sind 21 verschiedene Nationalitäten vertreten.

Bayer engagierte sich auch im Jahr 2010 intensiv im sozialen Bereich. Der Konzern stellte rund 57 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung - mit Schwerpunkten in den Bereichen Bildung und Forschung, Gesundheitsversorgung sowie Breiten- und Behindertensport. So vergab die "Bayer Science & Education Foundation" im Berichtsjahr Fördergelder in einer Gesamt-Höhe von rund 1,25 Millionen Euro an deutsche Schulen zur Verbesserung des naturwissenschaftlichen Unterrichts, junge Talente und Spitzenforscher.

Im Gesundheitsbereich kooperiert das Unternehmen beispielsweise in China im Rahmen des Programms "Go West" mit der Regierung und lokalen Universitäten für die Weiterbildung von Ärzten in den ländlichen westlichen Regionen.

Unter dem Titel "Einfach Fußball" organisiert Bayer gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) inzwischen zehn Partnerschaften zwischen Förderschulen und Fußballvereinen. Dadurch soll mehr Jugendlichen mit Behinderung der Zugang zum Vereinsfußball ermöglicht werden.

Quelle: Bayer Aktiengesellschaft

Wirtschaft | CSR & Strategie, 18.05.2011

     
        
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