Nachhaltige Landwirtschaft - aber wie?

"Kurswechsel in der Landwirtschaft ist dringend"

An der 2. Vorbereitungskonferenz zum Erdgipfel Rio+20 an der UNO in New York fordert Biovision einen Kurswechsel in der Landwirtschaft. Das aktuelle Wirtschaftssystem ist nicht nachhaltig und bedarf einer grundlegenden Transformation. Auf dem New Yorker Podium der Stiftung Biovision diskutierten Experten der Schweizer Delegation, der FAO und der UNCTAD, wie die nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft aussehen kann: Eine Stärkung der Kleinbauern und die Förderung ökologischer Methoden wurden speziell hervorgehoben.

Mit dem Side Event vom 8. März an der PrepCom in New York traten die Initianten von "Kurswechsel Landwirtschaft" erstmals an die Öffentlichkeit. Ziel ist die Gründung einer Allianz für nachhaltige Landwirtschaft im Hinblick auf den Earth Summit 2012 (Rio +20), um die Rahmenbedingungen für eine ökologische Entwicklung zu stärken.
Foto: © Biodivision
Auf Einladung der Schweizer Stiftung Biovision diskutierten am 8. März 2011 sechs hochkarätige Redner am Rande der Vorbereitungen für den Rio+20 Erdgipfel 2012 in New York über die Rolle der Landwirtschaft in der viel zitierten "Grünen Wirtschaft". Im Zentrum stand die Forderung, die Landwirtschaft und damit die Ernährungssicherheit auf eine nachhaltigere Basis zu stellen. Anita Maric vom Eidgenössischen Bundesamt für Landwirtschaft erklärte gleich zu Beginn: "Eine grüne Wirtschaft benötigt die Landwirtschaft und die Landwirtschaft braucht eine grüne Wirtschaft". Einigkeit herrschte über die Wichtigkeit des Landwirtschafts-Sektors für eine Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft, einer sogenannten "Green Economy".

Dr. Hans Rudolf Herren, Schweizer Welternährungspreisträger und Präsident der Stiftung Biovision verwies auf die Ergebnisse mehrerer aktueller internationaler Studien:

"Um die Nahrungsmittelproduktion und die natürlichen Ressourcen für eine nachhaltige Welternährung langfristig zu sichern, braucht es eine Öko-Intensivierung der globalen Landwirtschaft", so Herren. Das ist auch die Quintessenz des vor zwei Jahren veröffentlichten Weltagrarberichtes (IAASTD Report 2008, International Assessment of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development). Die Forderung nach einem Umdenken in der Landwirtschaft soll an den Erdgipfel in Rio und damit an die Entscheidungsträger getragen werden. "Es gibt genügend wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse und Empfehlungen", so Hans Rudolf Herren", "leider lässt die Umsetzung durch die zuständigen Entscheidungsträger und Regierungen bis heute auf sich warten."

Auch die Sprecherin der UNO Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) sowie von der UNO Konferenz über Handel und Entwicklung pflichteten Herren bei, dass nun endlich etwas geschehen müsse in der Landwirtschaft. Sie legten dar, dass eine nachhaltige Landwirtschaft zur Bekämpfung des Klimawandels unabdingbar ist, und auch die Situation der fast 1 Milliarde Menschen, die an Hunger leiden, verbessern würde. Speziell auf die Rechte der Kleinbauern ging Carlos Marentes, Vertreter der internationalen Bauernorganisation Via Campesina ein. "Es geht nicht an, dass die Landwirtschaft weiter von der Agrochemie dominiert wird", so seine Forderung nach einem Kurswechsel.

Den Abschluss mit einem eindringlichen Appell für eine nachhaltige Landwirtschaft bildete der Bolivianische Botschafter an der UNO, Pablo Solòn. Er warnte vor dem zunehmenden Ausverkauf der natürlichen Ressourcen. Als Lebensgrundlage der Menschheit seien Land und Ökosysteme nicht einfach "Güter", die mit einem Preisschild versehen und dann gehandelt werden könnten.




Lesen Sie mehr zu diesem Thema im Magazin "forum Nachhaltig Wirtschaften" 2/2011 mit dem Schwerpunkt Ressourcen und dem Special Ernährung & Landwirtschaft.

Das Magazin umfasst 148 Seiten und ist zum Preis von 7,50 ? zzgl. 3,00 ? Porto & Versand (innerhalb Deutschlands) direkt hier zu bestellen.
Oder unterstützen Sie uns durch ein forum-Abonnement

Quelle:
Umwelt | Ressourcen, 09.03.2011
     
Cover des aktuellen Hefts

Logistik und Transport - Herausforderung für Klima und Umwelt

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2023 mit dem Schwerpunkt: Transport & Logistik

  • KI und Robotik
  • Normen für den grünen Wandel
  • Photovoltaik für Unternehmen
  • Ende des Etikettenschwindels
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
30
SEP
2023
Fest der Regionen
Kommt, wir feiern die sozial-ökologische Transformation! (29.09.-02.10.2023)
92539 Schönsee, Nature Community
30
SEP
2023
Vortragsreihe "Klima: Was kann ich tun?"
Tages-Stadtausflug "Klima-freundlich einkaufen"
80337 München
19
OKT
2023
22. Innsbruck Nature Film Festival
70 Filme, 25 Workshops - Das kulturelle Highlight im alpinen Herbst!
A-6020 Innsbruck
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Digitalisierung

Technikfolgen. Technik-Chancen
Aus dem Tagebuch des aidioten. Christoph Santner berichtet von seinen Begegnungen mit Pionieren und Wegbereitern der Künstlichen Intelligenz
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Ist es zu spät, 2023 Bitcoin zu kaufen?

Mehr Nachhaltigkeit in der Finanzbranche dank KI?

Die Legalisierung von Cannabis könnte zur Befreiung für den Kapitalmarkt werden

Gruner Wohlstand für alle - Utopie oder realistische Vision?

Netto setzt sich aktiv für mehr Lebensmittelwertschätzung ein

22. Innsbruck Nature Film Festival von 19. bis 22. Oktober 2023

Die Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft

Die Macht des Nachhaltigkeitsberichts

  • toom Baumarkt GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Kärnten Standortmarketing
  • Engagement Global gGmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Global Nature Fund (GNF)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen